Die Naturheilkunde betrachtet Körper und Geist als eine Einheit. Deswegen werden bei einer Behandlung beide Bereiche berücksichtigt. Auch wird vermehrt auf pflanzliche Arzneien und Naturheilmittel anstatt Chemie gesetzt. Diese Vorgehensweise wird allerdings nicht von jedem respektiert. Die Naturheilkunde wird von vielen als reiner Placeboeffekt abgetan. Aber sie bietet durchaus Therapien, die sich nachweislich langfristige positiv auf die Behandelten auswirken. Behandlungen in der Naturheilkunde werden im Gegensatz zur Schulmedizin individuell auf den Menschen abgestimmt. Das Ziel: Die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren. Dies soll bei den verschiedensten Beschwerden Linderung verschaffen. Die Einsatzgebiete der Naturheilkunde reichen dabei von Schmerzerkrankungen wie Rheuma, Polyneuropathie oder Arthrose über Burn-out und Hauterkrankungen bis hin zu Krebserkrankungen. Die Wirksamkeit verschiedener Verfahren wurde bereits in diversen Studien belegt. Aus diesem Grund erstatten nun auch immer mehr Krankenkassen bestimmte Therapien der Naturheilkunde, wie beispielsweise die Akupunktur bei Knieleiden.
Akupunktur, Kältekammer und Blutegel
Die Akupunktur beruht auf der traditionellen asiatischen Vorstellung, dass der menschliche Körper von der Lebensenergie Qi durchflossen wird. Diese Energie ist an mehr als 700 Punkten dicht unter der Hautoberfläche erreichbar. Bei der Akupunktur wird das Qi dann in die richtigen Bahnen gelenkt, um so Beschwerden wie chronische Schmerzen zu lindern. Die Wirksamkeit von Akupunktur ist bewiesen. Patienten mit Gelenkentzündungen können aber auch durch die in Japan entwickelte Ganzkörperkältetherapie eine Besserung ihrer Beschwerden erleben. Dabei hält man sich für kurze Zeit in einer Kältekammer bei minus 110 Grad auf. Die extreme Kälte unterbricht die Schmerzleitung im Körper, sodass die Gelenke nicht mehr wehtun. Durch die ungewohnte Kälte wird außerdem mehr Blut in Umlauf gebracht und der Körper auf diese Weise mit mehr Nährstoffen versorgt. Auch positive Botenstoffe wie Endorphine und Serotonin werden vermehrt ausgeschüttet. Der positive Effekt kann bis zu mehreren Monaten anhalten. Auch Blutegel finden in der Naturheilkunde Anwendung. Der Speichel von Blutegeln enthält Enzyme wie Hirudin und Calin, die gerinnungshemmend, schmerzlindernd und anti-entzündlich wirken. Gleichzeitig fördern sie den Blut- und Lymphfluss. Somit wird das Gewebe gereinigt und von frischem Blut durchströmt, sowie das Immunsystem insgesamt gestärkt. Medizinische Blutegel werden unter anderem bei chronischen Gelenkerkrankungen und -schwellungen eingesetzt.
Entzündungshemmende Ernährung
Die Ernährungstherapie gehört zu den ältesten Behandlungsformen der Naturheilkunde. Ärzte der Naturheilkunde empfehlen dabei eine Vollwerternährung mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Nahrungsmitteln. Die richtige Ernährung kann positive Effekte auf jegliche Bereiche des Lebens haben. Auch Entzündungen wie Arthrose oder Rheuma können durch eine gesunde Ernährung eingedämmt werden. Natürliche Lebensmittel wie Rote Bete, Brokkoli, Spinat, Nüsse und Obst können stark entzündungshemmend wirken. Dasselbe gilt für Gewürze wie Kurkuma oder Omega-3-Fettsäuren. Auch zeitweiliges Fasten kann sich positiv auf Entzündungen auswirken.
Mit Heilpflanzen und Yoga gegen Depression und Stress
Auch bei Depressionen bietet die Naturheilkunde Hilfe. Heilpflanzen wie das Johanniskraut sind zentrale Elemente alternativer Therapien. Aber auch Lavendel zur Beruhigung, sowie Ringelblumen für die Wundheilung werden häufig eingesetzt. Der indische meditative Sport Yoga hat in der Naturheilkunde einen besonders hohen Stellenwert. Die vielseitigen positiven Auswirkungen von Yoga auf Körper und Geist sind bereits wissenschaftlich bewiesen worden. Da die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol durch die Yoga-Praxis gebremst wird, kann der Sport das Immunsystem wirksam unterstützen. Durch die meditative Wirkung von Yoga werden Anspannungen abgebaut und die Aufmerksamkeit gefördert.
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