Leiden Sie an Bluthochdruck? In vielen Fällen ist den Betroffenen gar nicht bewusst, dass ihre Werte erhöht sind. Die Folgen einer unbehandelten Hypertonie können fatal sein – dabei lässt sich Bluthochdruck mit ausreichend Bewegung und der richtigen Ernährung leicht in den Griff bekommen. Rote Beete könnte hierbei einen wichtigen Beitrag leisten.
Bluthochdruck als Risiko für viele Krankheiten
Bluthochdruck (Hypertonie) wird assoziiert mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt, chronisches Nierenleiden und vorzeitige Sterblichkeit und steht unter anderem in Verbindung mit Diabetes, Stress, zu viel Alkohol und falscher Ernährung. Dabei handelt es sich aber keineswegs um eine Krankheit, die nur in Industrienationen vorkommt. Im Afrika südlich der Sahara ist die zunehmende Verbreitung von Bluthochdruck in der Bevölkerung ein großes Problem. Diätetische Therapieansätze zur Prävention und Behandlung sind hierbei aus verschiedenen Gründen vielversprechend. Besonders die farbenfrohe rote Beete ist eine aussichtsreiche Kandidatin: Sie enthält viel Nitrat, das die Gefäße erweitert und so den Blutdruck senken kann. Außerdem ist sie auch reich an anderen wertvollen Inhaltsstoffen wie Vitamin C, Beta-Carotin, Aminosäuren, Folsäure und Betain.
Wirkung von Rote-Beete-Saft untersucht
Im Fachmagazin „The Journal of Nutrition“ wurde kürzlich eine Studie vorgestellt, die sich mit der Wirkung von Rote-Beete-Saft auf Bluthochdruck beschäftigte. 47 Hypertonie-Patienten (zwischen 50 und 70 Jahren) aus Tansania nahmen daran teil. Das Forschungsteam untersuchte, inwiefern Nitrat und Folsäure bzw. eine Kombination von beiden in erwachsenen Personen mit erhöhtem Blutdruck bewirken, dass dieser gesenkt wird.
Die Teilnehmenden wurden zufällig in drei Gruppen eingeteilt. Über einen Zeitraum von 60 Tagen erhielten sie täglich entweder 70 ml nitratreichen Rote-Beete-Saft und eine Folsäurekapsel, nitratreichen Rote-Beete-Saft und ein Placebo (Saccharosekapsel) oder nitratarmen Rote-Beete-Saft und ein Placebo. Zu Beginn, nach 30 Tagen und am Ende der Studie wurde der Blutdruck der Probanden in einer 24-stündigen Messung erfasst. Auch Blutplasma und Speichel wurden auf Nitrat bzw. Nitrit und Folat kontrolliert.
Beide Blutdruckwerte sanken
Die Ergebnisse waren erfreulich: Bei allen drei Kombinationen sank der systolische Blutdruck deutlich. Der diastolische Blutdruck ging jedoch nur in der Gruppe signifikant zurück, die den nitratreichen Saft plus Placebo erhalten hatte – ein Hinweis auf die Wirkung des Rote-Beete-Safts.
Der systolische (obere) Wert ist bei älteren Menschen tendenziell höher, Hauptursache dafür ist meist Arterienverkalkung. Ist ausschließlich der diastolische (untere) Wert erhöht, sind die Auslöser vermutlich sekundäre Ursachen wie Nierenerkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion oder Schwangerschaftshypertonie.
Welcher Blutdruck ist normal?
Bei der Selbstmessung gilt ein Wert unter 135/85 mmHg als normal. Eine Langzeitmessung kann etwaige Schwankungen feststellen und auch „maskierte Hypertonie“ aufdecken. Dauerhaft kann Bluthochdruck ernste Konsequenzen haben. Ein gesunder Lebensstil ist daher unerlässlich und nicht nur die beste Vorsorge, sondern auch Teil der Therapie. Expertinnen und Experten empfehlen eine ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen, wenig Salz und Alkohol und fett- und cholesterinarme Nahrung, außerdem ausreichend Bewegung und Schlaf. Damit in Verbindung können Sie sich mit einem Gläschen Rote-Beete-Saft zusätzlich Gutes tun.
In diesem Video erklärt Ihnen Dr. Weigl, wie Sie Bluthochdruck natürlich senken können:
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