Jeder hat schon mal von der Gürtelrose gehört: Die Krankheit verursacht einen auffälligen und schmerzhaften Hautausschlag. Viele wissen aber nur wenig darüber, wie die Gürtelrose entsteht und wie genau sie sich äußert. Auch ab wann und unter welchen Umständen man sich impfen lassen sollte, ist vielen nicht bekannt. Darüber informiert zu sein ist jedoch wichtig – die Krankheit ist nämlich potentiell lebensbedrohlich.
Wie entsteht Gürtelrose?
Dem schmerzenden Ausschlag bei der Gürtelrose liegt eine Infektion mit dem sogenannten Varicella-Zoster-Virus zugrunde. Dieses fangen sich viele Kinder ein, die daraufhin zunächst Windpocken bekommen. Wenn diese wieder abgeheilt sind, heißt das aber nicht, dass das Virus den Körper verlassen hat. Vielmehr bleibt es ein ganzes Leben lang im Gehirn und im Rückenmark bestehen.
Zwar bemerkt man meist lange Zeit nichts von diesem unerwünschten Untermieter. Wenn jedoch das Immunsystem geschwächt ist – etwa weil man krank oder gestresst ist – kann das Virus wieder „erwachen“. Es macht sich dann von den Nerven aus auf die Wanderschaft zur Hautoberfläche. Das äußert sich dann im charakteristischen Hautausschlag, welcher sich auf allen Teilen des Körpers ausbreiten kann. Auch das Gesicht, die Augen oder sogar das Gehirn können befallen werden.
Doch wie fängt man sich den Erreger überhaupt ein? Zum einen verbreitet er sich durch kleine Tröpfchen, die Menschen beispielsweise beim Husten ausstoßen. Doch auch durch den Kontakt mit dem Hautausschlag bei Gürtelrose kann man sich mit dem Virus infizieren.
Wenn das Virus wieder erwacht
Der mit der Gürtelrose einhergehende Hautausschlag ist – wie der Name schon verrät – wie ein Gürtel geformt. Er tritt dabei immer nur auf einer Körperseite auf. Vorboten sind Erschöpfung und Fieber sowie Schmerzen in dem Bereich, in dem später der Ausschlag entsteht. Diese Stellen können manchmal auch stark jucken. Nach einiger Zeit tauchen dann Veränderungen an der Haut auf: Zunächst kann man eine Rötung beobachten, dann kommen kleine Bläschen dazu. Diese formieren sich häufig rosettenförmig und sind manchmal mit Blut gefüllt. Irgendwann springen die Bläschen auf und es bilden sich Krusten.
Bis zu vier Wochen dauert es, bis sich der Ausschlag wieder komplett zurückgezogen hat. Es kann aber auch sein, dass die Krankheit dauerhafte Spuren hinterlässt, etwa in Form von Narben oder pigmentierten Flecken auf der Haut. In selteneren Fällen haben die Patienten gar keinen Ausschlag, sondern verspüren nur die typischen Schmerzen. Dann besteht die Gefahr, dass die Gürtelrose vom Arzt übersehen wird.
Gürtelrose kann gefährlich werden
Es kommt zwar eher selten vor – jedoch kann die Gürtelrose auch schwerwiegende Folgen haben. Befällt das Virus etwa die Augen, führt das mitunter zu langfristigen Beeinträchtigungen der Sehkraft oder sogar zur Erblindung. Aus einem Ausschlag am Ohr kann eine Gesichtslähmung resultieren. Darüber hinaus besteht bei Menschen mit besonders geschwächtem Immunsystem die Gefahr, dass auch die inneren Organe durch die Gürtelrose in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch eine Hirnhautentzündung kann entstehen. Solche Auswirkungen sind potentiell lebensbedrohlich.
Wer sollte sich impfen lassen?
Der Großteil aller Über-50-Jährigen beherbergt das Virus im Körper. Diese Menschen hatten in ihrer Kindheit die Windpocken, weil es damals noch nicht möglich war sich gegen diese impfen zu lassen. Außerdem haben ältere Menschen eine verringerte Immunabwehr und entwickeln daher mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Gürtelrose. Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission lautet daher, dass sich Menschen über 60 Jahren gegen die Krankheit impfen lassen sollten. Kommen bei einem Patienten bestimmte chronische Krankheiten wie Asthma oder Diabetes hinzu, sollte man sich schon mit 50 Jahren impfen lassen.
Was meinen Sie?