Forscher der Icahn School of Medicine haben herausgefunden, dass das Gen TDRD7 einen wichtigen Regulator gegen das Influenza-A-Virus (IAV) darstellt und bei 5 bis 20 Prozent der menschlichen Bevölkerung Infektionen der Atemwege verursacht. Die Inkubationszeit dieser Krankheit beträgt durchschnittlich nur ein bis zwei Tage. Typische Symptome beinhalten Fieber, Husten oder Halsschmerzen, sowie Muskel- und/oder Kopfschmerzen. Die Entwicklung neuartiger therapeutischer Maßnahmen gegen IAV können durch diese Forschungserkenntnisse maßgeblich erleichtert werden.
Symptome variieren von Spezies zu Spezies
Jährlich versterben 250.000 bis 500.000 Menschen weltweit am Influenza-A-Virus. Der Krankheitserreger kann diverse Arten von Organismen infizieren, welche abhängig von ihrer Spezies in der Lage sind individuelle Symptome zu entwickeln, da sie sich im physiologischen und genetischen Aspekt unterscheiden. Daher ist es umso wichtiger, die wichtigsten Abwehrprozesse und Regulatoren verschiedenster Spezies zu verstehen, da es die Entwicklung von Behandlungen erleichtern kann, meint Bin Zhang, PhD, Forschungsprofessor und Studienleiter.
Gen TDRD7 fungiert als Schalter
Die Genexpression in Zellen und Geweben von IAV-infizierten Menschen, Frettchen und Mäusen wurde anhand von RNA-Sequenzierung analysiert, wodurch einige maßgebende Gewebe- und artspezifische Abwehrprozesse identifiziert werden konnten. Es gibt verschiedene Arten von RNA-Sequenzierungen. Das Hauptprinzip dieser Methode ist die Bestimmung der Abfolge von Nukleotiden der RNA-Moleküle in dem zu untersuchenden Spezimen. Dies ist besonders wichtig, da eine bestimmte Abfolge der Bausteine von Nukleinsäuren zu einer bestimmten Genausprägung führt. Nukleotide sind der Grundbaustein der Nukleinsäuren, welche Erbinformationen kodieren. TDRD7 ist ein Gen, welches bei allen Spezies eine entscheidende Rolle bei den immunologischen Abwehrmechanismen gegen IAV spielt: Das Gen kodiert für ein Tudor-Domäne-enthaltenes Protein und ist an der epigenetischen Regulierung beteiligt. Die Forscher führten daraufhin Experimente durch, welche die Funktion von TDRD7 hemmten und konnten infolgedessen einen Anstieg der Virusreplikation in Modellen, welche mit IAV infiziert waren, beobachten.
Wichtige Erkenntnisse für zukünftige Behandlungen
Die Identifikation allgemeiner sowie artspezifischer Reaktionen auf das Virus spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung effektiver Therapien gegen Influenza. Sie kann bei zukünftigen Forschungen an anderen Atemwegsinfektionen, wie COVID-19, nützlich sein, meinte Dr. Christian Forst, Assistenzprofessor und Erstautor der Studie.
Diana
12.10.2022 15:10Sehr guter Artikel!