Seit einigen Jahren wird die Nachfrage nach Fleischersatzprodukten immer größer. Egal ob Bratwurst, Schnitzel oder Schinken – immer mehr Lebensmittel werden auch als vegetarische oder sogar vegane Version angeboten. Die Produkte erfreuen sich hierzulande immer größerer Beliebtheit, da sich der Trend weniger Fleisch zu konsumieren hält. Die Deutschen wollen das Klima und die eigene Gesundheit schützen und mithilfe entsprechender Konsumentscheidungen nachhaltig und gesundheitsbewusst handeln.
Deutsche essen weniger Fleisch
Immer mehr Deutsche reduzieren ihren Fleischverzehr oder meiden Fleisch komplett. Viele möchten jedoch nicht auf den Geschmack von Fleischwaren verzichten, sodass in den letzten Jahren der Markt vegetarischer und veganer Fleischalternativen boomt. Einer Umfrage zufolge leben zwar nur sieben Prozent der Bundesbürger vegetarisch oder vegan, doch die Nachfrage nach fleischlosen Ersatzprodukten steigt dennoch Jahr für Jahr weiter an. Mittlerweile gibt es auch sogenannte „Flexitarier“, die sich als Teilzeitveganer definieren und für einen maßvollen und nachhaltigen Fleischkonsum stehen. Laut Daten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) verstehen sich etwa zwölf Prozent der Deutschen als Flexitarier. Weitere neun Prozent planen der Statistik zufolge ihren Fleischkonsum in Zukunft einzuschränken.
Tier- und Umweltschutz gewinnen an Bedeutung
Die Hintergründe dieses Wandels sind das wachsende Bewusstsein für den Klima- und Umweltschutz. Auch das Tierleid in der Fleischindustrie spielt für viele Bürger eine Rolle in ihrer Entscheidung weniger oder gar kein Fleisch mehr zu konsumieren. Darüber hinaus sind gesundheitliche Aspekte von Bedeutung.
Mittlerweile fällt es auch leichter hier eine Veränderung vorzunehmen, denn wer fleischarm oder -frei leben will, findet in Supermärkten und im Onlinehandel eine große Auswahl an Fleischalternativen. Dies kann den Umstieg und vor allem den Alltag ohne Fleisch stark erleichtern. Lebensmittelhersteller sind bereits erfolgreich auf diesen Zug aufgesprungen und bieten nun ein stetig wachsendes Sortiment an vegetarischen und veganen Würsten, Schnitzeln, Frikadellen und anderen Ersatzprodukten.
Allein im ersten Halbjahr 2019 ist der Umsatz mit Fleischersatzprodukten in Deutschland laut der Verbraucherzentrale im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent gestiegen.
Schadstoffe und Geschmacksverstärker sind keine Seltenheit
Die pflanzenbasierten Ausweichmöglichkeiten sind allerdings nicht immer empfehlenswert – weder in ökologischer noch in gesundheitlicher Hinsicht. Testergebnissen zufolge sind einige Ersatzprodukte mit Mineralölbestandteilen, sogenannten „Mosh-Verbindungen“ kontaminiert. Diese Schadstoffe können sich im Körper anlagern. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat Mosh (Mineral oil saturated hydrocarbons) als potenziell besorgniserregend deklariert.
Daneben sind in den Fleischalternativen oftmals verschiedene Zusatzstoffe zu finden, die der Gesundheit nicht gerade zuträglich sind. Um einem fleischlosen Schnitzel ein fleischähnliches Aroma und die entsprechende Optik dazu zu verleihen, werden häufig künstliche Aromen, Farbstoffe und Geschmacksverstärker verwendet. Zudem werden vielen der Produkte eine große Menge Zucker, Fett und Salz beigemischt. Dem soll nun durch eine freiwillige Selbstverpflichtung Einhalt geboten werden. Dadurch soll der Gehalt an Zucker, Fett und Salz in den Waren reduziert werden und dem Verbraucher gesündere Alternativen angeboten werden.
Warum zu viel Salz der Gesundheit enorm schaden kann, sehen Sie hier:
Einfach selber machen
Auf keinen Fall ist von Fleischalternativen generell abzuraten, denn nicht alle Ersatzprodukte enthalten gesundheitsschädliche Stoffe. Die Zutatenliste gibt Auskunft darüber, ob es sich um ein empfehlenswertes Produkt handelt oder man besser die Finger davon lassen sollte.
Fleischalternativen können jedoch auch einfach selbst gemacht werden. Dann weiß man auch ganz genau, was drin ist. Bratlinge aus Hülsenfrüchten oder Pilzen mit Gemüse sind schnell und einfach selbst hergestellt und passen wunderbar zu Burger und Co. Diverse Rezeptseiten im Internet bieten eine große Auswahl an Inspiration.
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