Die Kryptokokken, eine gefährliche Hefepilzart, sind vor allem für chronisch Kranke eine große Bedrohung. Sie können Lungen- und Hirnhautentzündungen auslösen und kosten jährlich viele tausend Menschen das Leben. Erfahren Sie im Folgenden, wie man sich mit dem Erreger ansteckt, welche Symptome er verursacht und was man dagegen tun kann.
Diese Personengruppen sind besonders gefährdet
Kryptokokkose beschreibt die Krankheit, die durch eine Infektion mit Kryptokokken verursacht wird. Sind die Erreger in den Körper gelangt, wandern sie in verschiedene Organe und lösen dort Entzündungen aus. Besonders häufig ist die Lunge betroffen. Es erkranken überwiegend Menschen mit schlechter Immunabwehr, etwa HIV-Positive sowie Krebs- oder Diabetes-Patienten. Auch Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems bei Autoimmunerkrankungen erhöhen das Risiko. Bei Gesunden verursachen die Pilze meist keine gravierenden oder überhaupt keine Symptome.
Symptome: Gehirnhautentzündung und Warzen
Kranke Menschen erleiden jedoch oft ernsthafte Komplikationen aufgrund der Kryptokokkose. Wird beispielsweise das Gehirn befallen, kommt es zu einer Meningitis. Diese äußert sich in Form von Kopf- und Nackenschmerzen und kann bleibende Schäden anrichten. Viele Patienten erleiden außerdem eine Lungenentzündung und weisen Hautveränderungen auf, die ähnlich aussehen wie Dellwarzen. Bei einigen Betroffenen treten auch Granulome auf. Dabei handelt es sich um Gewebeknötchen, die in den von der Infektion betroffenen Organen wachsen.
Die Kryptokokkose kann zwar mithilfe von Antimykotika behandelt werden – jedoch wird die Infektion häufig lange übersehen, weil die Symptome fälschlicherweise auf eine bereits vorliegende chronische Erkrankung zurückgeführt werden.
Wie steckt man sich an?
Man kann sich mit den Kryptokokken anstecken, indem man mit Pilzsporen kontaminierte Luft einatmet. Generell befinden sich die Pilze in den verschiedensten Umgebungen, etwa in der Erde oder auf vermodertem Holz. Besonders häufig sind sie in den Exkrementen von Vögeln, vor allem Tauben und Papageien, enthalten. Der Kontakt mit diesen Fäkalien und anderen Objekten, auf denen die Erreger haften, birgt also die Gefahr, sich die Kryptokokken einzufangen. Infizierte können die Pilze normalerweise nicht an andere Menschen weitergeben.
Wie weit ist der Pilz verbreitet?
In Deutschland gibt es jährlich etwa 50 bis 60 Fälle von Kryptokokkose. Die Infektionskrankheit ist hierzulande also sehr selten. Aufgrund der schwerwiegenden Symptome, die vor allem chronisch Kranke betreffen, sollte man die Pilze allerdings nicht unterschätzen. Außerdem stecken sich in anderen Regionen mehr Menschen damit an, vor allem in Ländern mit tropischem und subtropischem Klima. Seit einiger Zeit wird auch in Nordamerika ein Anstieg von Fallzahlen beobachtet, was vermutlich auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Jedes Jahr kosten die Kryptokokken weltweit 120.000 bis 234.000 Menschen das Leben. Der Großteil der Betroffenen lebt in Afrika, wo der Pilz vor allem bei HIV-Positiven häufig zum Tod führt.
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