Ein erhöhter Cholesterinwert stellt für Millionen Menschen ein großes gesundheitliches Risiko dar. Leider steht nur ungefähr ein Drittel des Cholesterinspiegels unter unserem eigenen Einfluss – oft werden erhöhte Werte vererbt. Dies kann in weiterer Folge zu Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose oder Fettstoffwechselstörungen führen. Häufig müssen Patienten ihr restliches Leben täglich Cholesterinsenker einnehmen. Doch ein neuer Wirkstoff verspricht das Leben der Betroffenen zu erleichtern.
Niedrigere Cholesterinwerte dank Injektion
Im Moment werden die meisten Patienten mit Wirkstoffen aus der Medikamentenklasse der Statine behandelt. Hierbei handelt es sich um Arzneimittel, die das LDL-Cholesterin im Blut senken. Statine galten bis vor Kurzem noch als Mittel erster Wahl bei der Behandlung der Patienten, da sie sehr gut erforscht sind und kaum schwere Nebenwirkungen verursachen. Nur in seltenen Fällen kommt es zu Muskelbeschwerden – diese lassen sich aber in den meisten Fällen durch eine angepasste Dosierung des Medikaments reduzieren. Doch mittlerweile befindet sich eine neue Substanz auf dem Markt: Es handelt sich dabei um sogenannte PCSK9-Hemmer, die den Cholesterinspiegel langfristig senken können. Der innovative Wirkstoff soll vor allem Personen Abhilfe verschaffen, bei denen Statine nicht den gewünschten Erfolg erzielen. Ein entscheidender Vorteil des Medikaments besteht darin, dass es nicht mehr täglich eingenommen werden muss – stattdessen wird es nur alle drei Monate als Injektion verabreicht. Die Leber nimmt dadurch zwar mehr schädliches LDL-Cholesterin zu sich, baut es aber gleichzeitig gezielter ab.
In Studien konnte gezeigt werden, dass der Wirkstoff dazu in der Lage ist den ursprünglichen Wert um die Hälfte zu senken, wodurch das Risiko für Folgeerkrankungen wie Arteriosklerose reduziert wird. Da das neue Arzneimittel allerdings erst seit Kurzem auf dem Markt ist, sind seine langfristigen Nebenwirkungen noch nicht vollständig geklärt.
Folgen des LDL-Cholesterins
Eigentlich stellt Cholesterin einen wichtigen Baustoff für unsere Körperzellen dar. Es wird sowohl in der Leber produziert als auch durch Nahrung aufgenommen. Anschließend wird der fettartige Naturstoff mit Eiweiß umhüllt und dann in Form von Lipoproteinen über die Blutgefäße zu verschiedenen Bereichen im ganzen Körper transportiert. In den Zielzellen angelangt, spielt Cholesterin eine wichtige Rolle bei der Bildung von Gallensäure und bei der Produktion verschiedener Hormone. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen des Stoffes: LDL- und HDL-Cholesterin. Dabei richtet das LDL-Cholesterin den größeren Schaden an: Durch seine Oberfläche ist es nämlich dazu in der Lage besonders gut an Blutgefäßwänden haftenzubleiben. Dort kann das Lipoprotein langsam und unbemerkt eine Gefäßverkalkung auslösen, die auch Arteriosklerose genannt wird. In äußerst schlimmen Fällen verschließt sich ein Blutgefäß vollständig und es kommt zu einem gefürchteten Infarkt in Gehirn oder Herz.
Ursachen für einen hohen Cholesterinwert
Ein erhöhter Cholesterinwert ist zumeist auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen. Dieser zeichnet sich unter anderem durch besonders fettreiche Ernährung, ausgeprägten Alkoholkonsum, Übergewicht und zu wenig Bewegung aus. Außerdem kann eine genetische Komponente bei der Entstehung der erhöhten Werte eine entscheidende Rolle spielen: Bei der erblich bedingten familiären Hypercholesterinämie lassen sich die Cholesterinwerte durch äußere Umstände kaum beeinflussen. Ebenso können sich Krankheiten wie Diabetes oder eine eingeschränkte Funktion der Nieren negativ auf den Cholesterinspiegel auswirken und die Werte in die Höhe treiben.
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