Nicht nur vegan lebende Menschen können an einem niedrigen Vitamin-B12-Spiegel leiden. Leider bleibt der Vitaminmangel oft zunächst unerkannt, was schwere Folgen für die Gesundheit haben kann.
Vitamin-B12-Mangel kann schwere Schäden verursachen
Vitamin B12 ist lebenswichtig, da es wesentlich an verschiedenen Stoffwechselprozessen des Körpers beteiligt ist. Das Vitamin baut Fettsäuren und Aminosäuren ab, hat eine zentrale Bedeutung für die Verstoffwechselung von Folsäure und ist wichtig für die Blutbildung. Doch trotzdem gehört Vitamin B12 zu den Vitaminen, an denen es gerne mal mangelt. Ein zu niedriger Vitamin-B-12-Spiegel äußert sich durch Symptome wie blasse Haut, allgemeine Schwäche, schnelle Ermüdbarkeit und Schwindel. Er kann unter anderem auch zu Störungen bei der Blutbildung sowie zu neurologischen und psychischen Auffälligkeiten wie depressiven Verstimmungen führen. Wenn der Verdacht auf einen Vitamin-B12-Mangel besteht, sollte dies ärztlich abgeklärt werden. Meist kann der Bedarf durch die richtige Ernährung gedeckt werden, doch bei manchen Menschen kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr an: Bei Kindern steigen diese von 1,5 µg pro Tag (1 Mikrogramm (μg) = 1 Millionstel Gramm) für 1- bis 4-Jährige auf 4,0 µg bei 15-Jährigen und Erwachsenen. Und für Schwangere liegen die Schätzwerte bei 4,5 und Stillende bei 5,0 µg pro Tag.
Vitamin B12 durch Ernährung aufnehmen
Vitamin B12 ist in einer für den Menschen verfügbaren Form lediglich in tierischen Lebensmitteln enthalten. Besonders die Leber ist das Vitamin-B12-reichste Nahrungsmittel. Weitere gute Quellen sind Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte wie Käse oder Joghurt. Für eine ausreichende Zufuhr an Vitamin B12 genügen beispielsweise eine Portion Seelachs oder eine Portion Truthahnbrust, ein Hühnerei und eine Scheibe Emmentaler Käse.
In pflanzlichen Lebensmitteln ist Vitamin B12 nur enthalten, wenn es zu einer Bakteriengärung gekommen ist – dann aber auch nur in sehr geringen Mengen, die nicht ausreichen, um die empfohlene Zufuhr zu decken. Ausschließlich über pflanzliche Lebensmittel ist laut dem BZfE somit keine bedarfsdeckende Zufuhr an Vitamin B12 möglich. Dies ist für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren von besonderer Bedeutung. Vegetariern und Veganern wird deshalb eine zusätzliche Aufnahme an Vitamin B12 durch ein Präparat empfohlen. Die Einnahme von derartigen Nahrungsergänzungsmitteln sollte allerdings nur nach Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Wenn Sie zu den genannten Gruppen gehören oder nach Alternativen zu Fleisch- und Milchprodukten suchen, gibt es auch andere Lebensmittel, die viel Vitamin B12 enthalten. Zu den B12-Alternativen gehören beispielsweise Hefeextrakt und einige speziell angereicherte Frühstücksflocken sowie Sojaprodukte.
Dr. Weigl erklärt, wie Anzeichen eines Vitamin-B12-Mangels entdeckt werden können:
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