„ImmuBalance“, ein fermentiertes Sojaprodukt, half Mäusen mit Asthma und linderte deren Beschwerden. Das mag zwar kurios klingen, japanische Wissenschaftler konnten dies jedoch eindeutig in einer Untersuchung nachweisen. Das entsprechende Produkt hatte in einer anderen kleinen Studie bereits effektiv gegen eine Allergie gewirkt.
Mit Soja gegen Asthma & Allergien?
Bronchialasthma führt zu chronischen Entzündungen und Schwellungen der Atemwege, die das Atmen – vor allem unter Belastung – erschweren können. Es gibt zwar diverse Behandlungsmethoden, viele davon basieren aber auf Medikamenten mit unangenehmen Nebenwirkungen, weshalb weiterhin an neuen Therapien geforscht wird. Ein fermentiertes Sojaprodukt hat nun bei Mäusen mit Asthma zu einer Unterdrückung der Symptome geführt. Wissenschaftler der Osaka City University untersuchten „ImmuBalance“ im Zuge einer Studie auf mögliche Verbesserungen bei Asthma. Studienautor Hideaki Kadotani erklärt: „Der Zusammenhang zwischen Soja-Konsum und Allergien wurde in der Vergangenheit epidemiologisch untersucht und weist darauf hin, dass Bestandteile von Soja anti-allergische Eigenschaften haben könnten.“ Tomoya Kawaguchi, der führende Berater der Studie, führt an, dass Steroid-Inhalationsmittel die Basis der Asthma-Behandlung darstellen würden, obwohl klar sei, dass sie Nebenwirkungen hätten. Er fügt hinzu: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass fermentierte Sojaprodukte als ergänzende Behandlungsmethode für Asthma mit weniger Nebenwirkungen empfohlen werden sollte.“ Bereits in einer klein-angelegten japanischen Studie zeigte ImmuBalance, dass es bei Allergien eingesetzt werden könnte. Sechs Japaner, die auf die japanische Zeder allergisch reagierten, inkludierten ImmuBalance für drei Monate in ihren Speiseplan. In der Pollen-Saison zeigte sich, dass sowohl das Niesen als auch die rinnende Nase bei ihnen signifikant zurückgingen.
Immer mehr Asthmatiker in Deutschland
Asthma bronchiale ist eine weltweit stark verbreitete Krankheit; durch verbesserte Medikamente nehmen die diesbezüglichen Todesfälle jedoch immer weiter ab. Auch die Sterbefälle in Deutschland sind seit den späten 90er Jahren rückläufig: 1998 starben rund 3.700 Deutsche an Asthma, zwanzig Jahre später waren es nur noch knapp 1.000. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Krankheit selbst im Aussterben ist. Im Gegenteil: Die Anzahl von Asthmatikern in Deutschland scheint in den 2000er und 2010er Jahren konstant gestiegen zu sein. So steigerte sich die Zahl der wegen Asthma behandelten Patienten von ca. 3 Millionen im Jahr 2005 auf rund 3,5 Mio. neun Jahre später. Auch die verkauften Asthma-Medikamente deuten eher auf einen Anstieg der Krankheit in der Bevölkerung hin: 2020 wurden rund 25 Millionen Asthmamittel, Antiallergika und Medikation gegen COPD verkauft. Damit waren sie in den Top Ten der abgesetzten Medikamente. Somit leben rund 4,2 Prozent der deutschen Bevölkerung mit medikamentös behandeltem Asthma. Dazu kommen noch diejenigen, die entweder nicht diagnostiziert sind oder keine Medikamente dagegen nehmen. Insgesamt sind wohl rund acht Millionen Deutsche betroffen. Außerdem ist Asthma insbesondere unter Kindern verbreitet: Etwa jedes zehnte Kind unter 15 ist Asthmatiker. Dieser Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen liegt wahrscheinlich an den engeren Bronchien von Kindern, weshalb es eher zu einer Verengung der Atemwege kommt.
Asthma kurz und bündig
Asthma bronchiale ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Atemwege. Diese Entzündung kann bei (körperlicher) Belastung zu einer Verengung der Atemwege, und damit Atemnot führen. Die Verengung entsteht durch die vermehrte Sekretion von Schleim, die verkrampfende Bronchialmuskulatur sowie die Bildung von Ödemen – also Flüssigkeitsansammlungen – in der Bronchialschleimhaut. Die wichtigsten Symptome sind die akute Luftnot, die oft zu einem charakteristischen Pfeiflaut beim Ausatmen führt, und Hustenanfälle.
Während die Todesfälle durch Asthma geringer werden, ist die Krankheit trotzdem alles andere als ungefährlich. Die bekannten Therapiemöglichkeiten basieren vor allem auf Steroiden und anderen Medikamenten, die unangenehme Nebenwirkungen verursachen können. Daher braucht es neue Behandlungen, die weniger invasiv und gefährlich für Asthmatiker sind. Ob fermentierte Sojaprodukte wie ImmuBalance auch bei Menschen Asthma-Beschwerden lindern können, müssen nun weitere Studien klären.
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