Stabile Knochen, eine ausgewogene Darmflora und ein gesundes Herz – regelmäßiger Vitamin-D-Konsum geht mit vielen gesundheitlichen Vorteilen einher. Laut einer aktuellen Studie könnte das beliebte Vitamin sogar dazu beitragen, die Lebenserwartung bei einer Krebserkrankung zu erhöhen.
Zahlreiche Studien analysiert
Im Rahmen eines aktuellen Forschungsprojektes untersuchten Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), inwieweit eine regelmäßige Vitamin-D3-Supplementierung den Verlauf einer Krebserkrankung beeinflusst. Im Zuge dessen analysierte das Team die Daten von 14 placebokontrollierten Studien sowie die individuellen Angaben von 104.727 Patienten, von denen 2.015 an Krebs verstorben waren.
Verringerte Mortalität durch regelmäßige Vitamin-D-Einnahme
Bei der Evaluierung der Angaben fielen den Forschern zunächst keine statistisch relevanten Ergebnisse auf. Als die Fachleute die Daten jedoch näher unterteilten, bemerkten sie bedeutende Unterschiede zwischen Probanden, die täglich niedrige Mengen an Vitamin D3 zu sich nahmen und jenen, die sporadisch eine hohe Einzeldosis konsumierten. Während sich seltene hochkonzentrierte Einnahmen nicht auf die Krebsmortalität auswirkten, reduzierte sich die Sterblichkeit bei täglichem Konsum des Vitamins um 12 Prozent. „Diese zwölfprozentige Reduktion der Krebssterblichkeit haben wir nach ungezielten Vitamin D3-Gaben an Personen mit und ohne Vitamin-D-Mangel beobachtet. Wir können daher davon ausgehen, dass der Effekt für diejenigen Menschen, die tatsächlich einen Vitamin-D-Mangel aufweisen, erheblich höher ist“, erklärt Studienautor Ben Schöttker vom DKFZ.
Positive Wirkung auf Hormon zurückzuführen
Die Experten vermuten, dass diese vorteilhafte Auswirkung auf die ausgeprägte Wirksamkeit eines Hormons mit der Bezeichnung 1,25-Dihydroxyvitamin D zurückzuführen sei, welches durch Reaktionen von Vitamin D im Körper gebildet wird. Die Fachleute vermuten, dass dieses Hormon die Ausbreitung der Tumore einschränkt, sodass sich die Krebsmortalität in weiterer Folge verringert.
Vor allem Menschen ab 70 profitieren
Bei tiefergehender Analyse der Daten gelangte das Forschungsteam zu der Erkenntnis, dass insbesondere Personen ab dem Alter von 70 von der regelmäßigen Einnahme des Vitamins gesundheitlich profitieren. Dieser positive Effekt kristallisiert sich in erster Linie bei jenen älteren Menschen heraus, die bereits vor ihrer Krebsdiagnose auf das gesundheitsfördernde Vitamin setzten.
Bedeutender Beitrag zur Krebsforschung
Trotz der vielversprechenden Ergebnisse betonen die Mediziner, dass ein eindeutiger Schutz vor Krebserkrankungen durch Vitamin D3 bislang nicht klar bewiesen wurde. Angesichts des vorherrschenden Vitamin-D-Mangels in der deutschen Bevölkerung, der vor allem bei Krebserkrankten stark ausgeprägt ist, stellen die gewonnenen Erkenntnisse allerdings einen wichtigen Beitrag zur Prävention vorzeitiger Krebsmortalität dar. In Anbetracht der entscheidenden gesundheitlichen Vorteile empfehlen die Forscher eine geringe Dosis Vitamin D3 täglich zu konsumieren: „Die regelmäßige Einnahme in niedriger Dosierung ist mit nahezu vernachlässigbarem Risiko und sehr geringen Kosten verbunden“, betont Hermann Brenner, Epidemiologe und Präventionsexperte am DKFZ.
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