Welche große Rolle die Schilddrüse in unserem Körper spielt, ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Dabei produziert dieses kleine Organ unterhalb des Kehlkopfes verschiedenste Hormone für wichtige Funktionen unseres Organismus, etwa für den Stoffwechsel, den Kreislauf und die Psyche. Bei der sogenannten Hashimoto-Thyreoiditis wird die Schilddrüse jedoch vom eigenen Körper attackiert. Die Konsequenz: eine Schilddrüsenunterfunktion. Im Folgenden erfahren Sie, wie genau die Hashimoto-Thyreoiditis entsteht, welche Symptome sie auslöst und wie sie behandelt werden kann.
Wenn das Immunsystem die Schilddrüse angreift
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunkrankheit. Das bedeutet, dass das Immunsystem nicht so funktioniert wie es sollte. Eigentlich ist dieses ja dafür verantwortlich, Erreger wie Viren zu bekämpfen oder auch beschädigte, körpereigene Zellen zu beseitigen. Bei Autoimmunkrankheiten greift das Immunsystem allerdings gesunde Zellen an – im Falle der Hashimoto-Thyreoiditis das Gewebe in der Schilddrüse. Warum die Immunabwehr beginnt sich gegen den eigenen Körper zu richten, ist noch nicht umfassend erforscht. Möglicherweise könnten Infektionskrankheiten die Auslöser sein. Dass auch eine erbliche Vorbelastung eine Rolle spielt, ist hingegen bereits bekannt. Häufig leiden die Patienten auch noch an anderen Autoimmunerkrankungen, wie etwa an Diabetes mellitus Typ 1 oder der Weißfleckenkrankheit.
Erst zu viele, dann zu wenige Hormone
Bei der atrophen Form der Hashimoto-Thyreoiditis schrumpft die Schilddrüse, weil ihre Zellen weniger werden. Auch das Gegenteil kann der Fall sein: Die Schilddrüse wird im Laufe der Krankheit immer größer und es bildet sich ein Kropf. Dieser sogenannte hypertrophe Verlauf ist jedoch seltener zu beobachten.
Häufig zeigt der Körper zunächst Zeichen einer Überfunktion der Schilddrüse. Das ist der Fall, wenn die Hormonspeicher durch das Immunsystem attackiert werden und dadurch übermäßig viele Hormone in den Kreislauf gelangen. Im weiteren Verlauf der Krankheit führen die Entzündungen an der Schilddrüse jedoch dazu, dass keine Hormone mehr produziert werden. Die Folge: Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion.
Symptome der Hashimoto-Thyreoiditis
Zu Beginn der Krankheit, wenn zu viele Hormone im Blut sind, fühlen sich viele Patienten dauernd nervös und nehmen ab, obwohl sie nichts an ihrer Ernährung verändern. Weitere Beschwerden sind Durchfall, starkes Schwitzen und Herzrasen.
Produziert die Schilddrüse dann aber irgendwann nicht mehr genügend Hormone, liegt also eine Schilddrüsenunterfunktion vor, äußert sich dies mitunter in ständiger Müdigkeit. Die Patienten fühlen sich psychisch unausgeglichen und deprimiert. Außerdem nehmen sie häufig zu, obwohl sie nicht zu viele Kalorien zu sich nehmen. Viele Betroffene leiden auch unter trockener Haut, ständigem Frieren und Haarausfall.
Was kann man gegen die Krankheit tun?
Eine Heilung für die Hashimoto-Thyreoiditis gibt es bisher nicht. Durch die Einnahme von Hormonen kann man dem Mangel zwar entgegenwirken. Dabei ist es allerdings oft schwierig die richtige Dosis zu finden, da die Symptome mitunter stark schwanken.
Bei der Ernährung sollten Patienten darauf achten nicht zu viel Jod zu sich zu nehmen. Obwohl Seefisch wie Hering und Lachs einen hohen Jodgehalt haben, empfiehlt es sich dennoch diese ein- oder zweimal in der Woche zu essen. Sie enthalten nämlich viele Omega-3-Fettsäuren, welche Entzündungen hemmen. Auch Lebensmittel, die Selen enthalten, haben diese Wirkung. Dazu gehören ebenfalls Seelachs, aber auch Eier, Geflügel und Champignons. Auf glutenhaltige Lebensmittel wie etwa Weizen und Roggen sollte man hingegen verzichten.
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