Eine australische Studie analysierte die Inhalte der 100 beliebtesten Fitness-Influencer. Wie viel Inspiration sollte man sich online bei Fitness-Influencern holen?
Bewegung und Sport in Deutschland
Jeder zweite Deutsche macht, so das German Journal of Sports Medicine, keinen Sport. Die World Health Organisation (WHO) empfiehlt pro Tag mindestens 60 Minuten Bewegung. Laut der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland erreichen jedoch nur in etwa 26 Prozent der deutschen Kinder diesen Richtwert. 9 Prozent der Kinder und Jugendlichen bewegen sich nur zweimal wöchentlich für mehr als 60 Minuten. Je älter die Kinder werden, desto weniger Sport betreiben sie tendenziell pro Woche.
Ernüchternedes Ergebnis: Unglaubwürdig und ahnungslos
Unter den Hashtags #fitspiration und #fitspo finden sich über 100 Millionen Beiträge auf Instagram, die zu einem gesunden Lebensstil animieren sollen. Was das Potential hätte, sich positiv auf das Verhalten von Nutzern auszuwirken, birgt aber auch negative Folgen.
Eine Analyse des Inhalts der beliebtesten Fitness-Influencer zeigte, dass ein Großteil der Beiträge auf Instagram von sehr dünnen, athletischen Frauen stammen. Lediglich knapp über 50 Prozent hatten eine thematisch mit Gesundheit verbundene Ausbildung. Die Glaubwürdigkeitskriterien der Studie an die Accounts erfüllten nur 59 Prozent der populärsten Influencer und stolze zwei Drittel wurden als nicht glaubwürdig eingestuft.
Dünn statt fit und gesund
Außerdem konnten die Forschenden feststellen, dass die Beiträge der Fitness-Influencer zwar ihre Follower zum Sport motivieren – jedoch leidet ihr Körperbild darunter. Viele Influencer bewerben eine ungesunde und unrealistische Körperform.
Das Ziel von Sporteinheiten war in diesen Accounts kein gesunder, sondern ein dünner Körper. Steht das Erscheinungsbild zu sehr im Vordergrund, besteht die Gefahr einer verzerrten und überkritischen Wahrnehmung des eigenen Körpers und damit verbunden ein negatives Selbstbild.
Fit und motiviert mit den richtigen Inhalten
Eine andere Untersuchung kam wiederum zu dem Schluss, dass US-Bürger, die den Content von Fitness-Influencern konsumieren, eher das von der WHO empfohlene Ausmaß an Bewegung erreichten als Menschen, die keinen Fitness-Content konsumieren.
Darstellungen, die dazu dienen Frauen zu motivieren, sich zu bewegen und die Stärke des Körpers demonstrieren, wirken sich demnach positiv auf die Wahrnehmung des eigenen Aussehens aus. Um positive Auswirkungen auf das Körperbild von Instagram-Nutzern zu erzeugen, braucht es, so die Forschenden, den Konsum von Inhalten von Influencern mit diversen Körpern, die nicht alle dem gängigen Schönheitsideal entsprechen und die einen positiven Umgang mit dem eigenen Körper fördern.
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