Schlafstörungen bei Jugendlichen führen mit einer großen Wahrscheinlichkeit zu einer schlechten psychischen Verfassung in späteren Jahren. Dies kann die Entstehung von Depressionen fördern. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der Goldsmiths, University of London, zusammen mit der University of Reading und der Flinders University.
Studiendetails
Der neuen Untersuchung zufolge erhöht schlechter Schlaf die Gefahr von Depressionen bei Teenagern signifikant. Die Resultate wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Journal of Child Psychology and Psychiatry“ vorgestellt. Für die Forschungsarbeit analysierten die Wissenschaftler die Schlafqualität von insgesamt 4.790 Probanden. In diesem Zuge stellte sich heraus, dass diejenigen, die unter einer Depression litten, sowohl schlecht als auch kurz schliefen. Von Ängsten geplagte Jugendliche berichteten hingegen nur über schlechten Schlaf im Gegensatz zu den Studienteilnehmern, die keine Ängste oder Depressionen erlebten.
Verbindung von Schlaf und Psyche
Die neue Untersuchung legt wieder einmal nahe, dass es einen starken Zusammenhang zwischen dem Schlaf und der psychischen Gesundheit bei Jugendlichen gibt. Dr. Faith Orchard von der University of Reading gab im Rahmen einer Pressemitteilung an, dass die Teenager mit Depressionen und Ängsten während ihrer Jugend enorm schlecht geschlafen haben.
Unübersehbar war die Differenz der durchschnittlichen Schlafdauer zwischen den gesunden und den depressiven Teenagern. Die Probanden mit Depression schliefen pro Nacht ungefähr 30 Minuten später ein. Einige davon berichteten von einer stark verschlechterten Schlafqualität und -dauer. Die Erkenntnisse zeigen auf, dass ein gesunder Schlaf unbedingt mehr Beachtung finden muss, um die Gesundheit von Jugendlichen zu verbessern.
Unterschiede in der Schlafdauer
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Kontrollgruppe der Jugendlichen durchschnittlich acht Stunden Schlaf pro Nacht abbekam, wenn sie am nächsten Tag in die Schule gingen. An Wochenenden schliefen sie hingegen etwas über neuneinhalb Stunden. Jugendliche, bei denen Depressionen erkannt wurden, schliefen allerdings unter der Woche nur siebeneinhalb Stunden und etwas mehr als neun Stunden am Wochenende. Die Depressionsgruppe kam somit auf etwa 272 Minuten bzw. dreieinhalb Stunden weniger Schlaf pro Woche.
Dieses Video klärt über die fatalen Folgen von chronischem Schlafmangel auf:
Bedeutung der Studie
Die ausgewerteten Daten basieren auf Informationen von den Probanden selbst, sodass sie ungenau sein können. Dennoch sollte es nicht unterschätzt werden, dass viele von ihnen über mangelnde Schlafqualität und -dauer klagen. Schlechte Schlafgewohnheiten werden mit einer schlechteren psychischen Verfassung in Zusammenhang gebracht. Die Studie zeigt somit auf, wie die Therapie von Schlafstörungen bei jungen Menschen mit Ängsten und Depressionen ihr Wohlbefinden verbessern kann.
Ein guter Schlaf ist essenziell für das eigene Wohlbefinden. Kurzzeitige Schlafstörungen sind noch kein Grund zur Sorge, doch bei andauernden oder immer wiederkehrenden Problemen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann dabei helfen die Ursache zu ermitteln.
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