Klein, gräulich, unscheinbar – auf den ersten Blick wirkt die Lebensmittelmotte nicht wirklich wie eine Bedrohung. Dennoch sollte man das Insekt keinesfalls unterschätzen. Diese Mottenart ruiniert nicht nur die Qualität von Lebensmitteln, sondern kann auch Gesundheitsprobleme verursachen. Da die Vorratsschädlinge vor allem im Sommer weit verbreitet sind, sollten gerade jetzt präventive Maßnahmen ergriffen werden.
Lebensmittelmotten rechtzeitig erkennen
Diese Schädlinge fühlen sich vor allem in Mehl, Getreide und Dörrobst wohl, allerdings schrecken sie auch vor Nüssen, Gewürzen und Trockentiernahrung nicht zurück. Obwohl ausgewachsene Motten Lebensmittel nicht kontaminieren, kann deren Nachwuchs zur echten Plage werden. Je nach Art können zwischen 50 und 400 Eier gelegt werden, welche sich später in unterschiedlichsten Lebensmitteln ausbreiten und diese verunreinigen. In erster Linie erkennt man einen Larvenbefall anhand feiner Gespinstfäden in der Nahrung. Diese dienen den Larven zur Verteidigung vor Fressfeinden. Bei genauerer Betrachtung sind auch Eier, Kotspuren und kleine Insekten auffindbar. Umherschwirrende, ausgewachsene Falter in der Küche oder in Lagerräumen können ebenfalls ein Anzeichen für einen Mottenbefall sein.
Wie gelangen Motten in die Nahrung?
Im Gegensatz zur vorherrschenden Meinung ist eine Mottenkontamination nicht zwangsläufig auf mangelnde Hygiene zurückzuführen. In manchen Fällen dringen die Insekten bereits während der Produktion in Nahrungsmittel ein. Trotz regelmäßiger Kontrollen ist eine Verunreinigung nicht immer direkt feststellbar und die Schädlinge werden in weiterer Folge in den Haushalt transportiert. Im eigenen Wohnraum herrscht weiterhin ein Invasionsrisiko: Die Motten gelangen häufig durch geöffnete Fenster in Innenräume. Sobald sie geeignete Lebensmittel entdeckt haben, lassen sie sich auch durch Papier- und Plastikverpackungen nicht so leicht aufhalten.
Gesundheitsgefahr durch Verunreinigung
Kontaminierte Produkte sind nicht nur unappetitlich, sondern können im schlimmsten Fall ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko darstellen. Obwohl Lebensmittelmotten selbst nicht als Krankheitsüberträger eingestuft werden, kann der Verzehr befallener Esswaren Verdauungsbeschwerden, Hautkrankheiten oder Allergien verursachen. Dies ist hauptsächlich auf die Ausscheidungen der Larven zurückzuführen, welche allergieauslösende Enzyme beinhalten. Allergische Reaktionen zeigen sich hierbei durch Niesreiz, verstopfte Nase, Schnupfen oder Bindehautentzündungen. Im schlimmsten Fall können sich durch die Verunreinigung hervorgerufene Atemwegsbeschwerden vom Nasen-Rachenraum auf Bronchien und Lunge ausbreiten. Darüber hinaus sondern heranwachsende Motten Feuchtigkeit ab. Gerät diese in Kontakt mit organischem Material und Wärme wird ein idealer Nährboden für Bakterien, Milben und Schimmelpilze geschaffen.
Erste Schritte bei akutem Schädlingsbefall
Um die Invasion weiterer Insekten zu verhindern, ist es ratsam, alle Fenster mit Fliegengitter auszustatten. Sämtliche kontaminierten Fressalien sollten unverzüglich außerhalb des Wohnraums entsorgt werden. Um die Falter effektiv zu eliminieren und einer erneuten Kontamination vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Nahrung mehrere Stunden bei 80 Grad zu erhitzen oder sie einige Tage lang Minustemperaturen auszusetzen. Da gewöhnliche Verpackungen häufig nicht ausreichend Schutz vor Schädlingen bieten, ist es sinnvoll, Lebensmittel in luftdichte Behälter aus hartem Kunststoff, Keramik oder Edelstahl umzulagern. Im Anschluss benötigen alle befallenen Regale und Schränke eine gründliche Reinigung. Vor allem Ecken und Ritzen sollte man regelmäßig aussaugen, da es sich hierbei um bevorzugte Legeplätze der Insekten handelt. Bei der anschließenden Säuberung greift man am besten auf Essigwasser zurück, da Motten durch diesen Geruch erfolgreich abgeschreckt werden. Besonders wichtig ist es, Feuchtigkeit jeglicher Art zu vermeiden, denn diese begünstigt die Vermehrung des Ungeziefers.
Motten nachhaltig bekämpfen
Wer einen schwerwiegenden Befall nachhaltig vermeiden möchte, sollte Vorratsschränke regelmäßig auf Anzeichen für Schädlinge untersuchen. Zusätzliche präventive Maßnahmen umfassen unter anderem sogenannte Pheromon-Klebefallen. Hierbei werden Motten durch bestimmte Düfte, wie beispielsweise Lavendel, angelockt und bleiben anschließend in der Falle kleben. Ein schützender Effekt wird auch durch den Einsatz von Schlupfwespen erzielt. Obwohl viele Personen der Verbreitung von noch mehr Insekten vorerst kritisch gegenüberstehen, können sich die Wespen als besonders nützlich erweisen. Ohne Menschen oder Lebensmitteln zu schaden, legen diese Tiere nämliche Eier in die Eier der Motten und töten den schädlichen Nachwuchs auf diese Art und Weise ab.
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