Viele beginnen den ersten Tag im neuen Jahr eher schlecht als recht: Sie wachen mit pochendem Kopf, einer flaumigen Zunge und übel gelaunt auf – im Volksmund nennt man das einen Kater. Viele Tinkturen und skurrile Mischungen fragwürdiger Stoffe versprechen Hilfe dagegen, laut einer Studie halten die meisten dieses Versprechen aber nicht. Einige Substanzen zeigten jedoch zumindest leichte Verbesserungen am Tag danach.
Was ist ein Kater
Viele Menschen hatten ihn in ihrem Leben schon einmal: den Kater. Danach schwört man dem Alkohol meist eine Zeit lang ab. Der Grund: Von brummenden Kopfschmerzen über Übelkeit, Erbrechen, Konzentrationsschwächen, Müdigkeit und einem allgemeinen Unwohlsein verspricht eine Alkoholintoxikation keine schöne Zeit. Die Dauer variiert, es wird jedoch angenommen, dass noch bis zu drei Tage nach dem Trinken die Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist.
Risiko bei jedem anders
Als Daumenregel gilt, je mehr Alkohol man getrunken hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass man am nächsten Tag einen Kater hat. Allerdings ist das nicht in Stein gemeißelt und es gibt starke Unterschiede von Person zu Person. Während ein alkoholisches Getränk bei manchen schon zu einem Hangover führt, vertragen andere auch weitaus mehr. Es gibt diverse Faktoren, die einen Kater verursachen, einer der bekanntesten ist die Dehydration. Alkoholkonsum führt dazu, dass der Körper mehr Urin produziert, weswegen man öfter auf die Toilette muss und damit auch mehr Flüssigkeit verliert. Außerdem dehnen sich die Blutgefäße aus, was zu den typischen Kopfschmerzen führen kann. Wer das Gefühl hat, besser schlafen zu können, weil Alkohol schläfrig macht, liegt nur halb richtig. Obwohl man wohl besser einschläft, wacht man tendenziell öfter mitten in der Nacht auf, weshalb man am nächsten Tag meist müde und erschöpft ist. Daher ist es kein Wunder, dass viele mit Hausmitteln und verschiedenen Tinkturen versuchen, ihren Kater zu bezwingen. Eine Studie zeigte nun jedoch, dass diese Hangover-Helfer nicht sonderlich nützlich sind.
Nelkenextrakt ist der klare Sieger
Eine Analyse, die pünktlich zu Silvester erschien, untersuchte 21 verschiedene Studien, in denen ebensoviele mögliche Kater-Mittel geprüft worden waren. Es zeigte sich, dass die Teilnehmenden kaum einen Unterschied zwischen Placebo und dem echten Mittel erkennen konnten. Nur sieben Substanzen schienen ein wenig zu helfen. Die vielversprechendsten unter ihnen waren Nelkenextrakt, Tolfenaminsäure und Pyritinol. Wer während des Trinkens eine Kapsel mit Nelkenextrakt zu sich nahm hatte am Tag danach weniger starke Symptome als die Placebo-Gruppe. Allerdings waren die Studien allesamt sehr klein – die Nelken-Studie umfasste überhaupt nur 16 Probanden – und damit nicht aussagekräftig für die Allgemeinheit. Trotzdem erzählt Emmert Roberts, einer der Studienautoren: „Ich habe eine Flasche Nelkenextrakt gekauft.“
Tipps um Hangover zu vermeiden
Der einzige Weg, einen Kater sicher zu vermeiden, liegt darin, dem Alkohol abzuschwören. Nichtsdestotrotz gibt es einige Dinge die man tun kann, um das Risiko eines Hangovers zu verringern:
- Nicht auf leeren Magen trinken – Alkohol wird schneller absorbiert, wenn man davor nichts gegessen hat. Daher kann es helfen, im Vorhinein und auch währenddessen zu essen.
- Wasser trinken – Ähnlich verhält es sich mit Wasser. Wenn man zwischen jedem alkoholischen Getränk ein Glas Wasser trinkt hat das zwei Vorteile: Erstens bleibt man hydriert und zweitens trinkt man wahrscheinlich im Endeffekt weniger Alkohol als sonst.
- Für klaren Alkohol entscheiden – Dunklere Alkoholarten wie Bourbon oder Brandy führen generell zu einer stärkeren Alkoholintoxikation als klare Flüssigkeiten, wie sie in Gin und Wodka zu finden sind.
- Moderation – Wenn man die eigenen Grenzen kennt, kann man im Vorhinein ein Limit an Getränken setzen und sich auch daran halten.
Diese Tipps und ein Fläschchen Nelkenextraxt könnten das nächste Mal einen schweren Kater verhindern oder zumindest abschwächen. Wer jedoch gesünder leben möchte, sollte generell den Alkoholkonsum zurückschrauben. Alkoholismus ist eine ernste Angelegenheit und ähnlich wie Rauchen oder Fettleibigkeit ein Sprungbrett für vermeidbare Krankheiten.
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