Bluthochdruck führt zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und anderen Herzkrankheiten. Das ist schon seit längerem bekannt. Ein Studie, die kürzlich im Journal „General Psychiatry“ erschien, lieferte nun aber erstaunliche Erkenntnisse: Zu hoher Blutdruck hängt auch mit psychischen Problemen zusammen.
Die Rolle der Gene
Das chinesische Wissenschaftlerteam untersuchte, wie Bluthochdruck und die Psyche auf genetischer Ebene zusammenhängen. Dafür werteten sie die DNA von mehr als 700.000 Menschen aus. Im Fokus der Untersuchungen standen dabei Abschnitte im Genom, von denen man bereits aus vorheriger Forschung weiß, dass sie einen Einfluss auf die vier Merkmale des Blutdrucks haben. Dazu zählen der systolische Blutdruck (der Blutdruck, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht), der diastolische Blutdruck (der Blutdruck, wenn der Herzmuskel erschlafft), der Pulsdruck (die Differenz aus systolischem und diastolischem Blutdruck) sowie Bluthochdruck. Außerdem suchten sie nach Genvarianten, die bekanntermaßen für psychisches Wohlbefinden bzw. für psychische Probleme wie Ängstlichkeit, Depression und Neurotizismus verantwortlich sind.
Zu hoher Blutdruck = Neurotische Persönlichkeit
Das Ergebnis der Untersuchungen: Ein zu hoher diastolischer Blutdruck hängt stark mit der Persönlichkeitseigenschaft Neurotizismus zusammen. Dabei handelt es sich um eine der Persönlichkeitseigenschaften der „Big Five“, also der fünf grundlegenden Merkmale, durch die sich eine Persönlichkeit auszeichnen kann. Dazu zählen auch Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit für neue Erfahrungen.
Was bedeutet Neurotizismus?
Neurotizismus wird auch als das Gegenteil von emotionaler Stabilität bezeichnet. Stark neurotische Menschen neigen zu Ängstlichkeit und sind oft wenig selbstbewusst. Außerdem sind sie oft sehr selbstkritisch und gleichzeitig überempfindlich gegenüber der Kritik durch Andere. Aufgrund dieser Eigenschaften entwickeln sie mit höherer Wahrscheinlichkeit psychische Probleme wie Angststörungen und Depressionen. Des Weiteren sind sie auch Gefahren für die physische Gesundheit ausgesetzt: Der Stress, der mit einer neurotischen Persönlichkeit einhergeht, kann sich nämlich wiederum negativ auf den Blutdruck auswirken. Somit erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch mehr. Die Forscher weisen deswegen darauf hin, dass eine Behandlung von Bluthochdruck wichtig ist, um psychische Krankheiten und Herzprobleme zu verhindern.
So kann man Bluthochdruck vermeiden
Zu hoher Blutdruck schädigt langfristig das Herz und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Zwar wird Bluthochdruck teilweise durch eine genetische Veranlagung beeinflusst. Dennoch ist es möglich durch eine gesunde Lebensführung den Blutdruck wieder zu senken.
Zum einen ist es sehr wichtig sich gesund und salzarm zu ernähren. Dadurch verhindert man gleichzeitig Übergewicht, welches sich negativ auf den Blutdruck auswirkt. Außerdem sollte man chronischen Stress vermeiden sowie auf Alkohol und Zigaretten verzichten. In einigen Fällen ist es auch notwendig Bluthochdruck zusätzlich mit Medikamenten zu behandeln.
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