Sie ist nicht nur kein schöner Anblick, sondern auch sehr schmerzhaft: die Nagelbettentzündung. Sie kann sowohl die Finger- als auch die Zehennägel betreffen und im Alltag sehr lästig sein. Für Menschen mit chronischen Krankheiten wie Diabetes ist sie potentiell gefährlich. Im Folgenden erfahren Sie, was die Ursachen für eine Nagelbettentzündung sind, wie sie behandelt wird und wie man sie von Anfang an verhindert.
Eitrige und abfallende Nägel
Als Nagelbett wird das Gewebe bezeichnet, das sich unter unseren Finger- und Zehennägeln befindet. Kommt es hier zu einer Entzündung, zeigen sich Rötungen und Schwellungen am Nagel bzw. am Nagelrand. Dies ist meist mit klopfenden Schmerzen verbunden. Häufig bildet sich auch Eiter an den Nagelrändern und unter dem Nagel. Außerdem kann es sogar zu Fieber oder zur Anschwellung der benachbarten Lymphknoten kommen. Unternimmt man nichts gegen die Beschwerden, verändert der Nagel womöglich seine Form oder löst sich irgendwann ab. In besonders schweren Fällen entzünden sich auch benachbartes Gewebe, Sehnen und Sehnenscheiden, was schlussendlich auch den Knochen betreffen kann. Dann spricht man von einer Osteomyelitis, also Knochenentzündung.
Warum sich die Nägel entzünden
Wird die Nagelhaut beschädigt, haben es Erreger leichter das Nagelbett zu befallen. Dadurch kommt es zu einer Entzündung. Schäden an der Nagelhaut entstehen etwa durch Schnittwunden oder wenn man die Nägel nicht richtig pflegt. Auch wenn die Haut trocken und deswegen rissig ist, kommt es schneller zu Entzündungen. Das ist vor allem bei Patienten mit Neurodermitis der Fall. Außerdem wird bei Menschen, die häufig starken Chemikalien ausgesetzt sind, die Nagelhaut in Mitleidenschaft gezogen. Des Weiteren kann es durch eingewachsene Nägel oder Druckstellen, die vor allem an den Zehen entstehen, zu einem Eindringen von Keimen kommen.
Auch Menschen mit geschwächtem Immunsystem wie etwa Diabetiker haben ein höheres Risiko. Vor allem bei ihnen besteht die Gefahr, dass sich die Entzündung bis zum Knochen ausbreitet. Darüber hinaus können einige Medikamente der Auslöser für Nagelbettentzündungen sein. Dazu gehören z.B. die Substanzen, die bei einer Chemotherapie eingesetzt werden oder Medikamente zur Behandlung von Schuppenflechte und Akne.
So wird die Nagelbettentzündung behandelt
Am besten sollte man – auch bei leichteren Entzündungen – vorsichtshalber zum Arzt gehen. Das gilt vor allem für Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, etwa aufgrund einer chronischen Krankheit. Wer selbst am Nagel herumdoktert, riskiert eine Verschlimmerung der Symptome.
Zur Behandlung werden unter anderem desinfizierende Lösungen oder Cremes eingesetzt. Hilfreich sind auch Bäder mit gewissen Zusätzen wie Kamille, die die Entzündung lindern sollen. Ist die Entzündung schon sehr weit fortgeschritten, helfen häufig nur noch Antibiotika, die man als Salbe auf die betroffenen Stellen aufträgt. Wenn der Nagel stark vereitert ist, muss die Stelle womöglich operiert werden. Dabei wird der Nagel entweder entfernt oder aufgeschnitten, damit der Eiter abfließt. Dies geschieht normalerweise unter örtlicher Betäubung.
Wie Sie eine Nagelbettentzündung verhindern können
Die richtige Nagelpflege ist essentiell: Vor allem sollte man die Nägel regelmäßig schneiden, um zu verhindern, dass sie einwachsen. Dabei ist es aber wichtig seitlich nicht zu tief einzuschneiden oder zu feilen. Ist eine Entzündung schon aufgetreten, ist Nagellack Tabu, weil man die Beschwerden damit noch verschärft. Bei Tätigkeiten, bei denen das Risiko für eine Infektion mit Keimen groß ist (z.B. bei der Gartenarbeit), sollte man zum Schutz Handschuhe tragen. Um Druckstellen an den Füßen und somit Nagelbettentzündungen zu vermeiden, sind außerdem passende Schuhe zu empfehlen. Darüber hinaus sollte man Füße und Hände regelmäßig eincremen, damit sie nicht austrocknen.
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