Gerade am großen Zeh ist es schnell passiert: Die Ecke des Nagels ist in das umliegende weiche Gewebe eingewachsen und der Zeh nun rot, dick und schmerzend. In einigen Fällen kommt es dabei zu einer Infektion, die auch chronisch werden kann und die Beschwerden somit andauern lässt. Es gibt jedoch gute Tipps gegen eingewachsene Zehnägel – und wirksame Wege, wie es erst gar nicht mehr dazu kommt.
Der richtige Therapieansatz
Tut der Zeh bei Berührungen entlang einer oder beider Nagelseiten weh, so handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen eingewachsenen Zehnagel. Meist sind die Regionen um den Nagel auch gerötet und geschwollen, wodurch das Tragen von Schuhen unangenehm wird.
Gegen diese Qual kann man jedoch durchaus selbst etwas tun. Experten der Mayo Clinic erklärten nun, was man dabei beachten sollte und wie man effektiv verhindern kann, dass der Nagel ein weiteres Mal einwächst. Sind die Schmerzen jedoch sehr stark oder breiten sich aus, sollte von einer Selbstbehandlung abgesehen und ein Arzt konsultiert werden. Speziell Diabetiker und Menschen mit einer krankheitsbedingten schlechten Durchblutung sollten achtsam sein, da für sie ein höheres Komplikationsrisiko besteht.
Schritt-für-Schritt-Behandlung
Ist der Nagel bereits eingewachsen, sollte man den medizinischen Fachleuten der Mayo Clinic zufolge eine kleine, aber wirksame Behandlung durchführen. Diese kann ganz einfach Zuhause erfolgen und bis zu vier Mal pro Tag wiederholt werden.
1. Baden Sie den betroffenen Fuß für etwa eine Viertelstunde in warmem Wasser, sodass die Schwellung zurückgeht und die Berührungsempfindlichkeit reduziert wird.
2. Schieben Sie ein sauberes Stück Baumwolle oder gewachste Zahnseide unter den eingewachsenen Nagel. Dadurch kann der Nagel wieder über die Hautkante wachsen.
3. Den Zeh mit einer desinfizierenden Salbe einschmieren und verbinden.
Um den Heilungsprozess zu unterstützen sollten keine engen Schuhe getragen werden. Am besten wechselt man während der Therapie auf Schuhe mit offener Spitze. Sollten die Schmerzen stark sei, so kann man zeitweise auf Schmerzmittel zurückgreifen. Ibuprofen, Naproxen-Natrium oder Paracetamol sind dafür gut geeignet.
Effektive Prävention
Bereits im Vorhinein können Sie viel tun, um einem eingewachsenen Nagel vorzubeugen und so erst gar nicht in die unangenehme Lage zu gelangen: Verzichten Sie generell auf zu enge und drückende Schuhe, sowie darauf, Ihren Nagel zu kurz zu schneiden. Bestenfalls wird der Nagel außerdem gerade abgeschnitten – so bleiben die Ecken etwas länger und können nicht in das darunterliegende Fleisch einwachsen. Verletzungen des Nagels und des umliegenden Fleisches erhöhen ebenfalls die Gefahr eines Nageleinwuchses. Personen, deren Zehnägel von Natur aus stark gebogen sind, sollten besonders aufmerksam und vorsichtig sein.
Wenn das Dilemma bereits eingetreten ist, ist es jedoch am wichtigsten gegen den eingewachsenen Nagel vorzugehen. Unbehandelt drohen schwere Komplikationen wie Knocheninfektionen, Nekrosen oder Geschwüre, die am Ende sogar operiert werden müssen.
Was meinen Sie?