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Rheuma: Welche Rolle spielt das menschliche Mikrobiom bei der Erkrankung?

johanna.freyborn@chello.at' von Johanna Freyborn Posted on 29.07.2021 05:2426.07.2021 13:56

Bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen handelt es sich um schwere, meist chronisch verlaufende Allgemeinerkrankungen. Das Immunsystem greift dabei körpereigene Strukturen an, die sich vor allem an Bewegungsorganen befinden. Die Folgen sind dauerhafte Schmerzen, die bis zum Verlust der körperlichen Funktionsfähigkeit führen können. Die deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) möchte sich nun vermehrt der Erforschung des menschlichen Mikrobioms widmen. Dieses steht in permanenter Wechselwirkung mit dem Immunsystem und könnte daher von Bedeutung sein, um das Wohlbefinden von Erkrankten nachhaltig zu steigern.

Wichtigste Einzeldiagnose: Rheumatoide Arthritis (RA)

Zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen bei Erwachsenen zählen mehr als 100 verschiedene Krankheitsbilder, die man in drei große Gruppen unterteilt. Neben den Erkrankungen, die die Wirbelsäule und einzelne Gelenke bzw. Gefäße und Bindegewebe betreffen, ist die rheumatoide Arthritis, auch chronische Polyarthritis genannt, unter den entzündlichen Gelenkserkrankungen die wichtigste Einzeldiagnose. Je nach Schwere der Erkrankung kommt es entweder schleichend oder rasch zur Zerstörung des Knorpels und umliegenden Knochens. Zu Beginn leiden Erkrankte vor allem an Schmerzen und Gelenkschwellungen, die im weiteren Verlauf zu Fehlstellungen und Funktionsausfällen führen können.

Rauchen als entscheidender Umweltfaktor bei RA

Gemessen an sieben Kriterien (siehe Gesundheitsblatt des Bundes, Heft 49) leiden etwa 0,5 bis 0,8 Prozent der in Deutschland lebenden Erwachsenen an RA. Die Erkrankung beginnt meist im fünften bis achten Lebensjahrzehnt. Jüngere Frauen weisen im Gegensatz zu gleichaltrigen Männern ein vierfach erhöhtes Erkrankungsrisiko auf, das sich im höheren Alter wieder ausgleicht. Laut Studien, die mit eineiigen Zwillingen durchgeführt wurden, konnte festgestellt werden, dass es etwa zur Hälfte durch genetische Faktoren bedingt ist, ob man generell an RA erkrankt oder nicht. Neben der erblichen Komponente konnte auch das Rauchen mit RA assoziiert werden: Wer nie geraucht hat, aber von beiden Eltern genetisch vorbelastet ist, besitzt ein vierfach erhöhtes Risiko an RA zu erkranken – wer zusätzlich raucht, steigert das eigene Risiko um das sechzehnfache.

Frühzeitige Diagnostik ausschlaggebend

Um den immunologischen Prozess zu stoppen bzw. nachhaltig zu verändern, sind die ersten drei bis sechs Monate entscheidend. Bei einem frühen Therapiebeginn kann etwa die Hälfte der Betroffenen „geheilt“ werden, ist demnach also beschwerdefrei. Die gängigste Behandlungsmethode ist die Verabreichung von entzündungshemmenden Medikamenten oder Immunsuppressiva. Letztere können weitere Infektionen begünstigen, da sie die Abwehrkräfte des Körpers unterdrücken. Auch Bewegung in Form von Physiotherapie oder Gymnastik sowie Sport können eine tragende Rolle spielen. Alles in allem ist die Behandlung von RA multifaktoriell und komplex.

Mikrobiom als alternativer Behandlungsansatz?

Unter dem sogenannten Mikrobiom versteht man alle Viren, Bakterien, Pilze und Mikroben, die in oder auf unserem Körper leben. Eine Lebensgemeinschaft, die die Wissenschaft erst nach und nach zu verstehen weiß. Da die Mikroben in permanenter Wechselwirkung mit dem Immunsystem stehen, bekommen sie nun auch vermehrt von der rheumatologischen Forschung Aufmerksamkeit. In der Vergangenheit hat sich bereits gezeigt, dass die Balance zwischen entzündungsfördernden und -hemmenden Immunzellen auch vom Mikrobiom beeinflusst wird. Laut Martin Kriegel, Sektion für Rheumatologie und Klinische Immunologie des Universitätsklinikums Münster, wurden in den letzten Jahren bereits mehrere krankheitsfördernde Keime entdeckt, die die Autoimmunität unter anderem verschlechtern können. Zu diesen Keimen zählen zum Beispiel das Darmbakterium Prevotella corpi. Versuche an Mäusen und menschlichen Gewebeproben haben gezeigt, dass es die Aktivität einer bestimmten entzündungsfördernden Immunzelle (TH17) verstärkt und die Produktion von Autoantikörpern anregt. Also von Antikörpern, die sich gegen körpereigenes gesundes Gewebe richten.

(Heil-)Fasten hilft

Die Vermehrung gesundheitsschädlicher Keime zu verhindern ist das eine, ein „gesundes“ Mikrobiom zu gewährleisten ein anderes. Generell gilt, dass sich schädliche Keime weniger stark vermehren können, wenn die mikrobielle Artenvielfalt möglichst groß ist. Während diese Diversität zum Beispiel durch den zunehmenden Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln reduziert wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten gezeigt, dass Heilfasten positive Effekte erzielen kann. Durch die vorübergehende Reduktion der Kalorienzufuhr, kam es bei entzündlich-rheumatischen Krankheiten unter anderem zur Senkung der Krankheitsaktivität und Linderung der Schmerzen. Es ist allerdings noch nicht im Detail erforscht, was es mit diesem Effekt auf sich hat – bekannt ist nur, dass sich der Stoffwechsel beim Fasten merklich umstellt und sogenannte Ketonkörper bildet. Der Prozess der Ketogenese, auf die man auch bei der sogenannten ketogenen Diät (verminderte Zufuhr von Kohlenhydraten) setzt, hat bekanntlich einen günstigen Einfluss auf die mikrobielle Zusammensetzung und somit auch auf das Immunsystem. Studien zeigten, dass hierbei die Produktion der entzündungsfördernden Immunzelle (TH17) im Darm abnimmt. Alles in allem werden weitere Forschungen benötigt, um feststellen zu können, welche Fastenmethoden oder Ernährungsweisen für welche Erkrankung bzw. Untergruppe von Erkrankungen am besten geeignet und nachhaltig sind.

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