Vor allem unter Gärtnern hat Löwenzahn alles andere als einen guten Ruf – das Kraut gilt als hartnäckig und verbreitet sich rasant im ganzen Rasen. Viele vergessen in ihrem Ärger allerdings, dass diese Pflanze ein echter Gesundheits-Booster ist und daher nicht einfach im Rasenmäher landen sollte.
Gesundheitsfördernde Nährstoffquelle
Löwenzahn ist ein wahrer Nährstofflieferant: Die Pflanze enthält nicht nur eine Vielzahl an Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium und Folat, sondern dient darüber hinaus als hervorragende Vitaminquelle. Während das enthaltene Vitamin A wesentlich zur Zellbildung und zum Sehvermögen beiträgt, ist Vitamin C für die Instandhaltung der Blutgefäße sowie des Immunsystems verantwortlich. Vitamin K sorgt zusätzlich für eine funktionale Blutgerinnung und verhindert somit einen zu hohen Blutverlust bei Verletzungen. Wer also regelmäßig Löwenzahn konsumiert, profitiert von mehreren gesundheitsfördernden Effekten:
- Schutz des Immunsystems: Sowohl die Wurzeln als auch Blätter und Blüten beinhalten wertvolle Antioxidantien. Diese chemischen Verbindungen spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen zellschädigende freie Radikale.
- Entzündungshemmende Wirkung: Chronische Entzündungen gehen in den meisten Fällen mit gravierenden Gesundheitsbeschwerden einher. Um diesen vorzubeugen, ist es hilfreich, entzündungshemmende Nahrungsmittel auf den Speiseplan zu setzen. Aufgrund spezieller Verbindungen ist Löwenzahn besonders zur nachhaltigen Entzündungsprävention geeignet.
- Lindert Harnwegsbeschwerden und senkt den Blutdruck: Löwenzahn verfügt über reichlich Kalium, welches den Harndrang anregt. Obwohl dadurch zwar wichtige Elektrolyte ausgeschieden werden, stellt die Heilpflanze gleichzeitig einen ausgeglichenen Mineralstoffhaushalt sicher. Als sogenanntes Diuretikum eignet es sich ebenfalls zur Behandlung von Bluthochdruck, da durch die reduzierte Flüssigkeit im Körper ein blutdrucksenkender Effekt erzielt wird.
- Stärkt die Leber und hilft beim Abnehmen: Das Wildkraut stimuliert die Gallenproduktion in der Leber und sorgt somit für eine dünnflüssige Gallenflüssigkeit, welche den Fettstoffwechsel stimuliert. Wer also auf natürliche Weise etwas Gewicht verlieren möchte, der sollte Löwenzahn in seine Diät integrieren. Unter ärztlicher Betreuung wird das Heilkraut häufig zur Therapie von Hepatitis, Gallensteinen oder Leberzirrhose eingesetzt.
- Hilft gegen Magen-Darmbeschwerden: Löwenzahn gilt ebenso als effektives Hausmittel gegen Völlegefühl, Blähungen oder Appetitlosigkeit. Das Heilkraut beinhaltet nämlich das präbiotisch wirkende Inulin, welches sowohl eine gesunde Darmflora begünstigt als auch die Verdauung anregt.
- Sorgt für ein schöneres Hautbild: Die entzündungshemmende Wirkung lindert nicht nur innerliche körperliche Beschwerden, sondern kommt auch äußerlich zum Einsatz: Der antibakterielle Effekt des Löwenzahnsafts trägt dazu bei, Hornhaut, Hühneraugen und Warzen zu beseitigen.
Bereicherung für viele Mahlzeiten
Das gesundheitsfördernde Heilkraut lässt sich schnell in viele Gerichte integrieren und verstärkt somit nicht nur den geschmacklichen, sondern auch den ernährungsphysiologischen Gehalt zahlreicher Mahlzeiten. Aufgrund des eher bitteren Geschmacks eignen sich Löwenzahnblätter optimal, um Salaten einen würzigen Kick zu verleihen. Wer mildere Speisen bevorzugt, kann die Blätter in kaltem Salzwasser weichkochen, um dem herben Aroma entgegenzuwirken. Die gelben Blüten des Löwenzahns verschönern nicht nur Salate, sondern können darüber hinaus zu Tee, Wein oder Öl weiterverarbeitet werden. Bei Letzterem handelt es sich um ein beliebtes Mittel zur Behandlung von Muskelbeschwerden. Doch auch die Wurzeln verfügen über einen gesundheitlichen Mehrwert und müssen keinesfalls entsorgt werden: Im gerösteten Zustand stellen sie ein ideales Kaffeeersatzmittel dar.
Konsum nur in Maßen
Trotz der gesundheitlichen Vorteile sollten Löwenzahnpräparate nur nach ärztlicher Absprache eingenommen werden, da Nebenwirkungen nicht gänzlich auszuschließen sind. Wer Löwenzahn am liebsten selbst erntet, sollte sich im Vorhinein genau über das Wachstumsgebiet informieren. Falls die Heilpflanzen nämlich mit Pestiziden oder Chemikalien in Kontakt geraten sind, kehren sich die gesundheitsfördernden Eigenschaften schnell ins Gegenteil um. Auch von einem exzessiven Konsum ist eindeutig abzuraten, da größere Mengen Löwenzahn zu Übelkeit und Erbrechen führen können. Bei Allergikern ist ebenfalls Vorsicht geboten: Gewisse Inhaltsstoffe, wie beispielsweise der Löwenzahn-Milchsaft, begünstigen eine Kontaktdermatitis. Die enthaltenen Bitterstoffe können außerdem in einigen Fällen eine Magenübersäuerung hervorrufen.
Was meinen Sie?