Menschen, die abnehmen wollen, greifen häufig zu der zuckerfreien „Light“-Variante eines Produktes, von dem ein geringerer Kaloriengehalt erwartet wird. Die Aufschrift „Light“ sagt jedoch – wider Erwarten – nichts über den Kaloriengehalt des Produktes aus.
„Light“-Produkte sind oft nicht kalorienärmer
Um das eigene Gewicht zu reduzieren, greifen viele Menschen auf sogenannte „Light“-Produkte zurück, in der Hoffnung, dass sie weniger Kalorien beinhalten. Beim Abnehmen können solche Produkte jedoch nur in seltenen Fällen helfen, da sie meist nicht kalorienärmer sind, als Produkte ohne das „Light“-Siegel. Denn „Light“ bedeutet in diesem Zusammenhang lediglich, dass ein einzelner Nährstoff um mindestens 30 Prozent im Vergleich zu ähnlichen Produkten reduziert ist. Auch bei Siegeln wie „weniger Fett“ oder „ohne Zucker“ sollte genauer hingesehen werden. Laut der Verbraucherzentrale Saarland sind diese Nahrungsmittel nicht automatisch kalorienarm.
Gewichtszunahme durch „Light“-Produkte
„Light“-Produkte gibt es in vielen Varianten. Ob Müslis, Joghurts, Chips oder Käse; verschiedenste Produkte werben mittlerweile mit der vermeintlich gesünderen Alternative. „Das klingt gesund und verspricht weniger Kalorien. Beim Abnehmen helfen sie aber meist nicht“, erklärt Theresia Weimar-Ehl von der Verbraucherzentrale des Saarlandes. Da die Produkte das Gewissen beruhigen und dadurch dazu verführen, mehr zu essen, ist sogar eine Gewichtszunahme nicht unwahrscheinlich.
Bei fettreduzierten Lebensmitteln wird zudem häufig mehr Zucker als Aromaträger zugesetzt. Somit wird der Kaloriengehalt gesteigert. Je geringer der Fettgehalt eines Nahrungsmittels ohnehin ist, desto weniger wirkt sich die Fettreduktion auf die Gesamtkalorien aus. Bei einem Joghurt mit einem Milchanteil von 3,5 Prozent Fett bewirkt eine Reduzierung auf 1,5 Prozent Fett lediglich eine Kalorienreduzierung von sechs Prozent.
Nährwertangaben beachten
Fettreduzierung senkt den Kaloriengehalt nur um einen Bruchteil. Zum Beispiel sind Erdnusslocken mit 30 Prozent weniger Fett zwar fettärmer als die normale Variante, doch beim Blick auf die Nährwerttabelle ist man möglicherweise enttäuscht. Mit 453 Kilokalorien pro 100 Gramm haben sie fast noch genau so viel Energie wie die „normale“ Variante mit 490 Kilokalorien.
Auch „wenige Zucker“ ist oft ein Trugschluss: Müslis und Kekse, die mit weniger Zucker werben, beziehen sich lediglich auf den Einfach- und den Zweifachzucker. Der Hersteller darf den einfachen Haushaltszucker einfach durch Maltodextrin, ein Gemisch aus Zuckerbausteinen, ersetzen. Der Energiegehalt bleibt somit der Gleiche, doch der Hersteller darf nun mit dem Slogan „Zuckerreduziert“ werben. Das Müsli wird damit auch in der Light-Version zur Kalorienfalle.
Fachleute empfehlen deshalb auf die Nährwerttabelle zu achten und das „Light“-Produkt mit der Standardvariante zu vergleichen. Dort lassen sich unter anderem auch die enthaltene Menge an Zucker und Fett sowie der Kaloriengehalt finden. Wenn der Kaloriengehalt ähnlich hoch wie bei der Standardvariante ist, lohnt sich die „Light“-Variante also nicht zur Gewichtsreduktion.
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