Sommerzeit ist Eiszeit – Aber leider nicht für alle. Menschen mit Zuckerintoleranz müssen nicht nur beim Eis, sondern bei jedem kleinen Bissen genauestens überlegen, welche Inhaltsstoffe in ihrem Essen enthalten sind. Denn Zucker lauert überall.
Unterschied zwischen Intoleranz (Unverträglichkeit) und Allergie
- Bei einer Intoleranz kann der Körper einen bestimmten Stoff nicht richtig verdauen. Der Verdauungstrakt ist irritiert und verursacht Schmerzen.
- Bei einer Allergie handelt es sich um eine Fehlfunktion des Immunsystems. Der Körper hält einen aufgenommenen Stoff für einen Eindringling und reagiert darauf mit allergischen Symptomen.
Bin ich zuckerintolerant?
Eine Allergie gegen Zucker ist nicht bekannt, Unverträglichkeiten hingegen sehr wohl.
Wenn Sie nach dem Verzehr süßer Speisen oder Lebensmittel folgende Symptome verspüren, könnten Sie zuckerintolerant sein:
- Magen- und Darmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähbauch, Durchfall, Magenkrämpfe, Reizdarm
- Kopfschmerzen, Schwindel
- Übelkeit, Erbrechen
- Herzrasen, starkes Schwitzen, Schlafstörungen
- Mitursache von Depressionen
Welche Formen gibt es und was kann man dagegen tun?
Die am weitesten verbreitete Form der Zuckerintoleranz ist die Unverträglichkeit von Laktose, also Milchzucker. Es gibt jedoch auch noch andere Formen, z.B. Saccharose- und Fruktoseintoleranz.
Laktoseintoleranz
Betroffenen fehlt das Enzym Laktase, das den Milchzucker im Dünndarm spaltet. Er kann nicht verarbeitet werden und fermentiert im Dickdarm, wodurch Blähungen und Schmerzen entstehen. Laktoseintoleranz ist oft angeboren, kann sich aber auch durch Darmerkrankungen, Mangelernährung oder übermäßigen Alkoholkonsum entwickeln.
So meide ich Beschwerden:
Die meisten Betroffenen bemerken erst bei größeren Mengen Laktose Symptome. Es gibt aber mittlerweile zahlreiche Milchprodukte auch laktosefrei zu kaufen. Alternativ können Tabletten helfen, die das spaltende Enzym enthalten. Deren Wirksamkeit ist jedoch nicht ganz unumstritten. Eine natürliche Möglichkeit sind auch Prä- oder Probiotika. Auch hier ist aber die Wirkung nicht deutlich belegt.
Einige Milchprodukte sind aufgrund ihrer Verarbeitung laktosearm und können ohne Bedenken genossen werden. Dazu zählt Hartkäse wie Parmesan, aber auch Weichkäse wie Mozarella, Camembert und Feta.
Saccharoseintoleranz
Saccharose ist der übliche Industriezucker, den wir alle nur zu gut kennen. Auch hier fehlt manchen Menschen das Enzym zur Spaltung in Glukose und Fruktose, wodurch Verdauungsbeschwerden entstehen. (Primäre) Saccharoseintoleranz ist eine seltene Stoffwechselerkrankung, die vererbt wird. Oft entsteht sie aber auch aus entzündlichen Veränderungen der Darmschleimhaut, wie bei Morbus Crohn oder Zöliakie (sekundäre Saccharoseintoleranz).
So esse ich trotzdem süß:
Anstelle von Zweifachzucker Süßungsmittel verwenden, in denen Glukose und Fruktose bereits gespalten sind: z.B. Honig oder Agavensirup. Die natürliche Süße von Früchten (Fruktose) kann ein „fades“ Müsli und andere Gerichte aufpeppen.
Aber Vorsicht! Ein alternatives Süßungsmittel bedeutet nicht gleich, dass es gesünder als gewöhnlicher Zucker ist!
Auch brauner Zucker oder Rohrzucker ist trügerisch: Er enthält ebenfalls Saccharose.
Fruktoseintoleranz
Fruktoseintoleranz ist meist angeboren. Manchmal entwickelt sie sich auch im Laufe des Lebens, dann oft im Teenageralter.
Darauf muss ich achten:
Viele verarbeitete Lebensmittel wie Marmelade, Fruchtjoghurts und Fertiggerichte enthalten Fruchtzucker. Auch in Lightprodukten wird er gerne als Süßungsmittel verwendet. Der übliche Haushaltszucker besteht ebenfalls zur Hälfte aus Fruktose und wird oft nicht vertragen.
Reine Getreideprodukte wie Nudeln, Reis, Quinoa oder Amaranth können problemlos gegessen werden. Ebenso ist frisches Fleisch bedenkenlos, in Wurst allerdings ist oft Fruktose enthalten! Vorsicht auch bei Zusätzen in Joghurts oder Quark.
Manche Obst- und Gemüsesorten können auch bei Intoleranz unter Umständen verzehrt werden: Zucchini, Brokkoli, Gurke, Karotte und Kürbis sowie Bananen, Mandarinen, Orangen und Zitronen.
Was meinen Sie?