Topinambur hat in der kalten Jahreszeit Hochsaison. Das Beste daran: Die Super-Knolle steht nicht nur für eine experimentierfreudige Küche, sondern lockt außerdem mit ihren gesunden Nährstoffen. Das beliebte Wintergemüse wirkt sich nämlich positiv auf die Darmflora und die Verdauung aus.
Renaissance der essbaren Wurzelknolle
Die Verbraucherzentrale Bremen hat in einer aktuellen Mitteilung Topinambur zum Gemüse des Monats gekürt. Es handelt sich dabei um eine essbare Wurzelknolle, die zur Gattung der Sonnenblumen zählt. Ihre Farbe kann je nach Sorte zwischen gelb, graubraun, rot oder auch violett variieren. Ihre Blüten erstrahlen in einem sonnigen Gelb. Außerdem zeichnet sich die Knolle auch durch eine große Formenvielfalt aus: Von länglich bis rund ist alles dabei – ähnlich einer Ingwerwurzel. Die Vielseitigkeit des Wintergemüses setzt sich in der Küche fort.
In der Vergangenheit hat die Topinambur bereits eine weite Strecke hinter sich gebracht: Die ursprünglich aus Mexiko stammende Kulturpflanze indigener Völker verbreitete sich vermutlich entlang der Ostküste Nordamerikas. Dann gelangte sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts von dort aus nach Europa. Dort diente sie als wichtiges Grundnahrungs- und Futtermittel. Zwar übertrumpfte die Kartoffel sie im 18. Jahrhundert, aber heute wird Topinambur wieder immer häufiger verwendet.
Wann und wo wächst die Knolle?
Von März bis Oktober ist Topinambur-Saison. Während die Knolle in Deutschland eher selten im großen Stil angebaut wird, befinden sich die europäischen Hauptanbaugebiete vor allem in Frankreich und den Niederlanden. Hierzulande ist Topinambur hauptsächlich in Bioläden und auf Wochenmärkten, aber auch in Supermärkten mit einem großen Sortiment erhältlich. Oft wird sie auch in Form von Mehl zum Verkauf angeboten.
Dabei gilt zu beachten:
- Beim Kauf: Die Knolle sollte sich fest anfühlen und keine dunklen oder grünen Stellen aufweisen.
- Für die Lagerung: Am besten sollte man die Knolle in einem feuchten Tuch eingewickelt im Kühlschrank aufbewahren.
- Bei der Haltbarkeit: Topinambur sollte nach dem Kauf innerhalb von wenigen Tagen verzehrt werden.
Eine gute Nachricht für alle Hobbygärtnerinnen und -gärtner: Die Knolle lässt sich auch gut im eigenen Garten anbauen. Aber Achtung: Topinambur breitet sich schnell aus.
Topinambur enthält viel Inulin
Und es lohnt sich, das Wintergemüse in den Speiseplan zu integrieren: „Die Topinambur zeichnet sich durch einen hohen Ballaststoffgehalt aus“, so Sonja Pannenbecker, Referentin für Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Bremen, „denn sie enthält über zehn Prozent an Inulin.“ Bei Inulin handelt es sich um einen wasserlöslichen Ballaststoff. Der menschliche Körper kann ihn nicht aufspalten. Daher lässt Inulin den Blutzuckerspiegel kaum ansteigen.
Außerdem fährt die Expertin fort: „Eine weitere Eigenschaft von Inulin ist, dass es den Darmbakterien als Futter dient und dies kann die Darmflora positiv beeinflussen. Allerdings kann es bei Menschen, die eine hohe Ballaststoffzufuhr nicht gewohnt sind, zu Blähungen kommen.“
Hinzu kommt, dass die Topinambur mit 30 Kalorien pro 100 Gramm weniger als halb so kalorienreich ist, wie die Kartoffel. Und sie punktet mit vielen Vitaminen: Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2 und Niacin. Zudem ist ihr Gehalt an Eisen, Kalium und Kalzium im Vergleich zur Kartoffel deutlich höher.
Perfekt für Experimente in der Küche
Topinambur hat ein leckeres leicht nussiges bis süßliches Aroma. In der Küche lässt es sich daher auf vielfältige Weise verarbeiten:
- mit oder ohne Schale
- roh oder gegart, gedämpft, gekocht oder gebraten
- als klassische Beilage, Puffer, Röstis oder Chips
- in einer cremigen Suppe
- in Form eines Auflaufs
- roh geraspelt als Zutat im Salat oder als Topping fürs Müsli
- kombiniert mit Apfel, Honig und Zimt als Dessert (besonders in der Weihnachtszeit)
…also ran an die Knolle und los!
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