Andauernde Hitzewellen, Artensterben und Naturkatastrophen – die schwerwiegenden Folgen des Klimawandels bedrohen unsere Umwelt in vielerlei Hinsicht. Doch auch unsere physische und mentale Gesundheit wird durch die Klimakatastrophe stark in Mitleidenschaft gezogen.
Hitzewellen beeinträchtigen Kühlmechanismus
Angesichts der globalen Erderwärmung stellen Temperaturen über 40 Grad Celsius auch in Deutschland kein Ausnahmephänomen mehr dar. Diese Höchsttemperaturen erweisen sich für viele Menschen als erhebliche Gesundheitsbelastung, denn die hohe Lufttemperatur beeinträchtigt den körpereigenen Kühlmechanismus. In weiterer Folge können Erschöpfungssymptome, Kopfschmerzen, Benommenheit und Herz-Kreislauf-Probleme auftreten. Sobald eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr außer Acht gelassen wird, steigt auch das Risiko einer Dehydration bedenklich an. Wer sich ohne ausreichenden Sonnenschutz in die Hitze begibt, riskiert zudem einen Sonnenbrand, welcher schwerwiegende Erkrankungen wie Hautkrebs begünstigt. Kleinkinder, Säuglinge, ältere Personen sowie Menschen mit Vorerkrankungen gelten als äußerst gefährdet und sollten aus diesem Grund besonders auf geeignete Sicherheitsvorkehrungen achten.
Exotische Krankheitserreger vermehrt präsent
Steigende Temperaturen belasten nicht nur den menschlichen Organismus, sondern forcieren darüber hinaus die Verbreitung fremder Krankheitserreger, die aus wärmeren Klimazonen stammen. Bereits im Jahr 2019 wurden in Deutschland erste Fälle der Tropenkrankheit West-Nil-Fieber registriert. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, welche ursprünglich in Ostafrika grassierte. Exotische Insektenarten wie die Busch- oder Tigermücke importierten diese Erreger jedoch auch nach Europa. Da sich diese Mücken aufgrund der höheren Temperaturen leichter in europäischen Gebieten ansiedeln, erwarten Experten einen kontinuierlichen Anstieg an weiteren infektiösen Tropenkrankheiten.
Mehr Bakterien in warmen Gewässern
Aufgrund erhöhter Wassertemperaturen kann sich auch das Baden im Meer als potenzielle Gefahr herausstellen. Pathogene Keime wie Vibrio- und Cyanobakterien bevorzugen nämlich wärmere Gewässer. Im Zuge langandauernder Hitzewellen wurden diese Krankheitserreger somit bereits in mehreren Seen sowie in der Ostsee nachgewiesen. Während Vibrionen ernsthafte Wundinfektionen und Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen können, besteht bei einer hohen Konzentration an Cyanobakterien die Gefahr, an akuter Atemnot oder Hautausschlägen zu leiden.
Klimawandel verschlimmert Allergiesymptomatik
Außerdem begünstigt der Klimawandel die Prävalenz zahlreicher Allergien, denn bei erhöhten Temperaturen blühen allergieauslösende Pflanzen wie Weiden, Korbblüter oder Gräser noch länger. Die hohe Belastung an Kohlendioxid in der Luft stimuliert darüber hinaus die Pollenproduktion. Da warme Luftmassen Pollen weiter transportieren als kühle, verbreitet sich der Blütenstaub insbesondere in Frühlings- und Sommermonaten vermehrt. Angesichts steigender Temperaturen etablieren sich auch neuartige allergene Pflanzen zunehmend in deutschsprachigen Regionen. Beispielsweise führte die expandierende Population an Wildem Hanf zu einer verlängerten Pollensaison und einem Anstieg an Allergikern. Vor allem in Ballungsräumen besteht das Risiko schwerwiegender Allergiesymptome, da Pollen in Kombination mit Feinstaub noch tiefer in die Lunge eindringen.
Mentale Folgen der Klimakrise
Einschneidende Umweltveränderungen lassen auch unsere Psyche nicht unbelastet. Bei vielen Personen löst der Gedanke an die Bedrohung des Klimawandels Emotionen von Hilflosigkeit und Angst aus. Im Fall stark ausgeprägter emotionaler Ergriffenheit kann dieser Zustand zu Appetitlosigkeit, Schlafstörungen oder Vermeidungsverhalten führen. Oftmals manifestieren sich schwerwiegende psychische Erkrankungen wie Depressionen, posttraumatische Belastungs- oder Angststörungen als direkte Reaktion auf Naturkatastrophen. Neben dem gravierenden Ereignis an sich verschlimmern wirtschaftliche und soziale Faktoren häufig die Symptomatik.
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