Akne ist eine häufige Hautkrankheit von der Studien ausgehen, dass etwa 95 Prozent aller Jugendlichen in unterschiedlichen Schweregraden betroffen sind. Hautunreinheiten in Form von Pickeln, die sich über einen längeren Zeitraum entzündlich äußern und bestehen bleiben, reihen sich unter die vielen Begleiterscheinungen der Pubertät, wie etwa dem Wachstum von Scham- und Achselhaaren, der Entwicklung der Geschlechtsorgane, des Körpergeruchs und der Körperbehaarung.
Wie entsteht Akne?
Während der Pubertät kommt es zu massiven Hormonumstellungen, die den Grundstein für die körperlichen und emotionalen Veränderungen legen. Sowohl der männliche als auch der weibliche Körper produziert vermehrt männliche Sexualhormone, die neben dem Muskel- und Körperwachstum auch die Talgproduktion anregen und die Verhornung der Haut fördern. Eine Talgdrüsenüberfunktion macht sich zuerst im Zusammenhang mit fettiger Haut und fettigen Haaren bemerkbar. In weiterer Folge bilden sich Pickel, da die Poren so sehr verengen, dass der überschüssige Talg nicht mehr ungehindert aus der Haut austreten kann und sich sichtbare Verstopfungen an der Oberfläche bilden. Wenn weiße Mitesser (Komedonen) an die Hautoberfläche dringen, verfärben sie sich dunkel, da sich das Hautpigment Melanin, das in Zellen der Haarwurzel gebildet wird, dort ansammelt. Bakterien setzen sich aufgrund der angekurbelten Schweißproduktion während der Pubertät besonders leicht auf der Haut fest und es werden Entzündungsprozesse in Gang gesetzt, die außerdem Pusteln und schmerzhafte Pickel sprießen lassen.
Welche Faktoren begünstigen Akne?
Forscher vermuten, dass neben der genetischen Veranlagung eine Reihe von weiteren Faktoren eine entscheidende Rolle bei der Begünstigung von Akne in der Pubertät spielt – darunter:
- Konsum von Lebensmitteln mit einem hohen glykämischen Index (v.a. Lebensmittel mit vielen kurzkettigen Kohlenhydraten, wie z.B. Chips oder Pommes frites)
- Verwendung von Make-up mit einem hohen Fettanteil oder porenverschließenden Inhaltsstoffen (z.B. Paraffinöl)
- Aufenthalt in Räumen oder klimatischen Verhältnissen mit hoher Luftfeuchtigkeit
- Konsum von Alkohol und Zigaretten
- Benutzung von bakterienbehafteten Textilien (z. B. nur selten gewaschene Handtüchern)
- Einnahme von bestimmten Medikamenten (z. B. Vitamin-B-Präparate)
- Belastung und Stress
Welche Arten von Akne gibt es?
Akne bildet sich insbesondere an den Körperstellen, an denen viele Talgdrüsen sitzen – im Gesicht, auf den Schultern, im Nacken, an den Oberarmen und am Dekolleté. Aber auch unter den Achseln, am Rücken, am Po sowie in der Leisten- und Genitalregion können entzündliche Hautreaktionen auftreten. Bei etwa 60 Prozent der Jugendlichen liegt eine harmlose, sogenannte leichte oder physiologische Akne vor. Sie kämpfen meist nur über einen kurzen Zeitraum von etwa ein bis zwei Jahren mit wenigen Pickeln und Mitessern. Bei etwa 40 Prozent kommt es zu einer ausgeprägteren Verlaufsform, einer klinischen Akne. Eine klinische Akne kann bis zum Ende des zweiten Lebensjahrzehntes oder länger andauern und die notwendige Behandlung ist weitaus umfassender. In medizinischen Kreisen wird das eigentliche Krankheitsbild Akne (Acne vulgaris) entsprechend der Intensität der Hautveränderungen in mehrere Stufen (u. A. Acne comedonica und Acne conglobata) unterteilt. Allgemein ist Akne bei Jungen und Männern deutlich stärker ausgeprägt als bei Frauen, da die Fett- und Hornzellproduktion durch männliche Geschlechtshormone in den Talgdrüsen noch stärker stimuliert wird.
Wie kann man Akne behandeln?
Eine gründliche Hautpflege ist essentiell, um das Hautbild zu verbessern. In Drogerie und Apotheke steht eine riesige Auswahl an Pflegeprodukten für die Akne-geplagte Haut zur Verfügung. Die Pflegemittel sollten, wenn möglich, folgende Kriterien erfüllen:
- niedriger pH-Wert (pH 5 – 5,5)
- möglichst viele Inhaltsstoffe (z. B. Aloe Vera, Zink, Panthenol), die dermatologisch geschützt sind
- ohne schädliche Alkohole (z. B. Ethyl Alcohol), Parfüm- und Duftstoffe
- ohne porenverstopfende Inhaltsstoffe (z. B. Olivenöl, Kokosöl)
- komedolytische (mitesserauflösende) Stoffe, die Akne und Pickel aktiv entgegenwirken (z. B. Salicylsäure)
Das Gesicht und die von Akne betroffenen Hautregionen sollten zwei Mal pro Tag gewaschen werden. Wenn man das Gesicht häufiger reinigt, besteht die Gefahr, den natürlichen Säureschutzmantel der Haut zu verletzen und die Akne zu verschlimmern. Nach dem Waschen sollten fettige und ölige Cremes vermieden werden, und stattdessen auf Feuchtigkeitscremes auf Wasserbasis zurückgegriffen werden. Professionelle Ausreinigungen bei geschulten Kosmetikern können die häusliche Routinepflege sinnvoll ergänzen und zu einem feineren und frischeren Hautbild führen. Mitesser und Pickel sollten aber auf keinen Fall selbst ausgedrückt werden, da sich auf diese Weise rasch Entzündungen und Narben bilden können.
Da frei verkäufliche Akne-Medikamente weniger effektiv sind als verschreibungspflichtige Mittel, ist es ratsam, letztere einzusetzen, sobald die Symptome über die Bildung von einfachen Mitessern hinausgehen. Cremes, Gele und Akne-Medikamente wie Azelainsäure, Benzoylperoxid (BPO), Isotretinoin und Antibiotika reduzieren die Talgproduktion, beugen Entzündungen vor, vermindern Verhornungsstörungen und bekämpfen Aknebakterien.
Eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Lebensmittel wie Milch, Süßigkeiten und Weißmehlprodukte, die einen direkten negativen Einfluss auf die Talgproduktion besitzen, sowie ausreichend Bewegung können den Abheilungsprozess zusätzlich unterstützen. Generell gilt, dass Akne mit professioneller Beratung und Therapie fast immer schnell und gut in den Griff zu bekommen ist.
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