Sie gehört zum Herbst wie das Amen zum Gebet: die orangerote Hagebutte. Doch die Frucht ist noch viel mehr als nur hübsche Tischdeko. Großmutter kochte daraus Marmelade und süßes Mus, wohl wissend um die gesundheitlichen Vorteile der Heilpflanze. Denn die Hagebutte wirkt vorbeugend gegen Erkältungen, strafft die Haut und kann sogar Gelenksschmerzen mildern. Ein wahres Superfood also, das noch dazu bei uns heimisch ist.
Außen hui, innen hui
Die Hagebutte (in Österreich auch Hetscherl genannt) ist eine echte Vitaminbombe. In 100 g verzehrfertigen Hagebutten sind bis zu 1.500 mg Vitamin C enthalten – damit schlägt sie sogar Orange und Kiwi, die bei derselben Menge auf maximal 100 mg kommen. Vitamin C stärkt das Immunsystem, schützt die Zellen vor freien Radikalen, ist für die Bildung wichtiger Hormone und Botenstoffe zuständig und außerdem wichtig für Cholesterin- und Fettstoffwechsel. Neben Vitamin C enthält die Hagebutte auch noch Vitamin A, B1 und B2 sowie Pflanzensäuren, Pektin, Gerbstoffe und Zucker.
Hagebuttentee gegen Erkältungen
Spüren Sie eine Erkältung im Anmarsch? Dann ist Hagebuttentee genau das Richtige für Sie! In der Volks- und Naturheilkunde ist er schon lange als Mittel gegen Erkältungen bekannt. Gerade in der kalten Jahreszeit ist unser Immunsystem vielen „Angreifern“ ausgesetzt. Die Hagebutte stärkt die Abwehrkräfte und hält uns gesund. Außerdem hat sie anti-entzündliche Eigenschaften und kann Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen lindern. Auch krampflösende Wirkung besitzt die rote Frucht. Bei Bauchschmerzen ist Hagebuttentee daher ein erfreuliches „Medikament“ besonders für Kinder; die enthaltenen Ballaststoffe regen die Verdauung an und wirken außerdem leicht abführend und entgiftend. Und auch das Hautbild macht die Hagebutte strahlender – sie sorgt für gute Durchblutung und wirkt straffend, da sie die Haut verdichtet und die Poren verkleinert.
Linderung bei Gelenksschmerzen
Arthrose ist vor allem im Alter häufig eine Beschwerde, welche die Lebensqualität stark beeinträchtigt. Die Abnutzungserscheinungen der Gelenke sorgen für Steifheit, Unbeweglichkeit und Schmerzen. Ein Pulver aus Hagebutten kann jedoch Abhilfe schaffen. In Studien dazu besserte sich bei der Einnahme des Pulvers die Beweglichkeit von Patienten und linderte Gelenksschmerzen, wodurch die Patienten auch weniger Schmerzmittel benötigten. Das Wirkspektrum der Hagebutte ist dabei breiter als das synthetischer Entzündungshemmer, denn sie hindert zudem das Einwandern von Leukozyten in entzündete Stellen – auf diese Weise wird das Knorpelgewebe nicht weiter geschädigt. Somit eignet sich die Hagebutte ideal als pflanzliche Begleittherapie zu herkömmlichen Behandlungen.
Hagebuttentee selbst zubereiten: So geht’s
Hagebuttentee lässt sich leicht selbst herstellen. Selbst sammeln hat den Vorteil, dass sicher keine künstlichen Zusatzstoffe enthalten sind – außerdem tut ein Spaziergang an der frischen Herbstluft tut und bringt den Kreislauf in Schwung. Achten Sie jedoch darauf, keine Früchte von viel befahrenen Straßenrändern zu verwenden. Ob Hagebutten reif sind, erkennt man daran, dass sie auf Fingerdruck leicht nachgeben.
Nach erfolgreicher Ernte sollten Sie die Hagebutten gut waschen und Stiele sowie Blütenansätze entfernen. Halbieren Sie dann die Früchte und entfernen die kleinen Samen, am besten durch Ausschaben. Vorsicht aber vor ihren feinen Härchen! Sie können Hautreaktionen auslösen, tragen Sie daher zur Sicherheit (wiederverwendbare) Handschuhe. Spülen Sie anschließend die Hagebutten noch einmal gründlich ab. Nun können Sie die Früchte entweder einige Tage trocknen lassen oder Sie genießen den frischen Tee sofort. Einfach eine Handvoll Schalen mit einem Liter kochendem Wasser aufgießen, ca. 20 Minuten ziehen lassen – voilà! Fertig ist der Abwehrtrank.
Neuer Antrieb bei Herbstdepression
Die Hagebutte ist ungiftig, die Schalen können auch roh gegessen werden. Meist findet man sie jedoch in der Apotheke in Form von Tees, Kapseln oder Pulver, aber auch in Tabletten, Säften oder Sirup sowie Hagebuttenöl oder -cremes. In der Bachblütentherapie steht die Hagebutte für Lebensfreude und Aktivität, die sie wiederherstellen kann, wenn Apathie und Resignation das Seelenwohl trüben. Allgemein gilt sie als gut verträglich und kann auch während der Schwangerschaft oder Stillzeit eingenommen werden.
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