Die Corona-Pandemie hat einem weiten Teil der Bevölkerung sehr viele Nerven abverlangt. Da scheint es schon naheliegend, die eigene Immunisierung gegen die hartnäckigen SARS-CoV-2 Viren mit einem Gläschen Wein oder Champagner zu feiern – ein unnötiges Risiko, meinen Gesundheitsexperten.
Wie lange soll die Abstinenz dauern?
Die Corona-Impfung gilt als Schlüssel zu einem endlich wiederkehrenden normalen Alltag. Voreiligkeit könnte allerdings ungewollte Folgen haben – speziell, wenn es um den Alkoholkonsum nach der Impfung geht. Russlands führende Amtsärztin Dr. Anna Popowa rät davon ab, innerhalb von 56 Tagen nach der Injektion jegliche alkoholische Getränke zu sich nehmen. Am wichtigsten sei es aber an den ersten drei Tagen nach dem Impftermin keinen Alkohol zu trinken, so der Leiter des russischen Gamaleja Instituts für Epidemiologie und Mikrobiologie. „Das Immunsystem sollte in Hochform sein, um optimal auf den Impfstoff anzusprechen. Daher sollte am Vorabend oder kurz nach der Impfung auf Alkohol verzichtet werden“ betonen führende Ärzte.
Alkohol schwächt das Immunsystem
Ein Hauptproblem bestehe darin, dass Alkohol eine Belastung für das Immunsystem darstellt. Genau dieses ist nach der Injektion der Corona-Impfung allerdings damit beschäftigt, wertvolle Antikörper gegen das Virus zu bilden. Die Flasche Bier oder das Glas Wein sorgt dafür, dass die weißen Blutkörperchen, die für die Abwehr von Krankheiten sorgen, temporär im gelähmten Zustand verbleiben. Zwar sind vorerst keine Wechselwirkungen zwischen dem Konsum von Alkohol und den COVID-Impfstoffen bekannt, allerdings sollte wegen der Auswirkungen auf das Immunsystem dennoch Vorsicht geboten sein. Es gäbe noch keine ausreichenden Daten, um die potenzielle Gefahr ausreichend beurteilen zu können.
Wie ist es mit Schmerzmitteln?
Anders hingegen verhält es sich mit gängigen Schmerzmitteln. Zwar raten sowohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO), als auch die „Centers for Disease Control and Prevention“ (CDC) von einer Einnahme der Tabletten kurz davor oder während einer Impfung ab, jedoch seien sie zur Bekämpfung von nachträglichen Nebenwirkungen wie Schmerzen oder Fieber ohne Bedenken anzuwenden. Diese Empfehlungen wurden bereits im Jahr 2015 ausgesprochen, daher gelten sie für Impfungen gegen das SARS-Cov-2 Virus nur bedingt. Auch hier ist die Immunreaktion durch fiebersenkende Medikamente nicht hundertprozentig geklärt, deswegen gibt die WHO diesbezüglich keine Empfehlung ab, jedoch gibt es aus momentaner Sicht auch keinen konkreten Anlass dazu, davon abzuraten. Das Robert Koch Institut empfiehlt hingegen in seinen öffentlich verfügbaren Informationen zur COVID-Schutzimpfung die Verwendung von Schmerzmitteln gegen Nebenwirkungen nach einer Injektion. Als Beispiel wird dabei Paracetamol explizit erwähnt.
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