Wir erwarten sie alle hoffnungsvoll: die Corona-Impfung. Wenn man dann an der Reihe ist und den lang ersehnten Pieks bekommen hat, ist die Euphorie sicher groß. Da verlockt es, die anbahnende Immunität mit einem Glas Sekt oder Ähnlichem zu feiern. Doch vielleicht greifen Sie besser zu Traubenschorle.
Verminderte Schutzwirkung durch Alkoholkonsum
Zu den Konsequenzen von Alkoholkonsum in den Tagen rund um die Covid-19-Impfung liegen zurzeit noch keine Daten vor. Doch Studien zu den Auswirkungen der beliebten Droge auf das Immunsystem lassen Schlüsse auf die aktuelle Situation zu, berichtet die britische Wohltätigkeitsorganisation Drinkaware. So sei es möglich, dass Alkoholkonsum die Bildung der Immunantwort beeinträchtigt. Besonders schwerer und regelmäßiger Missbrauch könne die resultierende Schutzwirkung mindern. Die Organisation empfiehlt daher zwei Tage vor und zwei Wochen nach der Injektion auf Alkohol zu verzichten. Sie betonen aber, dass auch Menschen, denen diese Abstinenz nicht möglich ist, ein Impfangebot nicht ablehnen sollten. Da das Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufs bei Menschen mit Alkoholismus besonders hoch ist, sei es wichtig, auch diese Gruppe zu schützen, trotz der möglicherweise verringerten Impfwirkung.
Auch Zigaretten sind Risikofaktor
Zusätzlich geben Erfahrungen mit anderen Impfungen Hinweise auf die Wechselwirkungen mit Alkohol. So untersuchte eine schwedische Studie 2012 die Auswirkungen von Alkohol- und Tabakkonsum auf die Wirkung einer Pneumokokken-Impfung. Die Forschenden beobachteten in der Gruppe, die Alkohol trank, eine leicht reduzierte Immunreaktion, sie erreichten jedoch trotzdem normale Antikörperlevel. Das Rauchen von Zigaretten hingegen hatte klare negative Folgen für die Schutzwirkung.
Doppelbelastungen vermeiden
Wie sich Alkoholkonsum speziell in Bezug auf die Covid-19-Impfung auswirkt, ist noch unklar. Jedoch steht fest, dass Ethanol, welcher in alkoholhaltigen Getränken die Prozente ausmacht, ein Zellgift ist, das von unserem Körper abgebaut werden muss. Es handelt sich daher um eine Belastung für den gesamten Organismus. Da auch Impfungen den Körper fordern und Nebenwirkungen in den ersten Tagen zu erwarten sind, kann es ratsam sein, auf den Konsum von Rauschmitteln wie Alkohol zu verzichten.
Impfung trotzdem sinnvoll
Auch andere Faktoren, die die Immunantwort nach der Corona-Impfung beeinflussen, sind bereits bekannt. So rät die Weltgesundheitsorganisation (WHO) soweit möglich davon ab, in den Tagen um die Injektion Schmerzmittel zu verwenden. Laut aktuellen Erkenntnissen stellen außerdem Adipositas und Übergewicht ein Risiko für die Impfwirkung dar. Das bedeutet allerdings nicht, dass bei Menschen, die Rauschmittel konsumieren oder übergewichtig sind, eine Impfung hinfällig ist. Die Impfung bietet trotzdem einen gewissen Schutz vor einer Infektion und verringert deutlich das Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung, welcher zum Beispiel gerade bei übergewichtigen Personen erhöht ist.
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