Mittlerweile ist über die Hälfte der Deutschen übergewichtig. Das ist besorgniserregend, da dadurch das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt. Denn Arteriosklerose, Bluthochdruck und erhöhtes LDL-Cholesterin werden somit begünstigt. Forscher der Uniklinik Leipzig wollen jedoch nun eine Spritze gefunden haben, die die Pfunde nur so purzeln lässt.
Drastische Gewichtsreduzierung in wenigen Jahren
Über die Studiendauer von etwas mehr als einem Jahr bekamen die Studienteilnehmer einmal wöchentlich Injektionen mit dem Wirkstoff Semaglutid. Dieser wurde ursprünglich zur Behandlung von Typ II Diabetes und Adipositas entwickelt. Das Forscherteam hat aber anscheinend noch weitere positive Aspekte aufgedeckt: Die Substanz führe auch zu einem schnelleren und besseren Abbau von Zucker im Blut. Aber auch das Sättigungsgefühl setze dadurch schon früher ein als üblich. Ebenfalls würde dadurch der Magen langsamer geleert, was für eine bessere Verdauung der Nahrung spricht. Das trage weiters dazu bei, dass zusätzlich Gewicht verloren wird.
Breiter Einsatz fraglich
Ob das Medikament aber als Abnehm-Medikament zugelassen wird, ist mehr als fraglich. Als Nebenwirkungen treten nämlich Durchfall und Übelkeit auf, wie mehrere Probanden berichteten. So soll es weiterhin vermehrt bei Typ II Diabetes und Adipositas eingesetzt werden und nur in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden. Bei normal übergewichtigen Menschen hilft meistens bereits eine Umstellung der Ernährung und der Lebensgewohnheiten, um eine Gewichtsreduktion zu erzielen. Erst wenn starkes Übergewicht vorliegt, welches sich nicht über diese Methoden reduzieren lässt, soll eine medikamentöse Behandlung Abhilfe schaffen.
Achtung vor falschen Versprechen
Appetitzügler und rezeptfreie Medikamente zum Abnehmen versprechen gerne einmal eine schnellere Gewichtsreduktion durch deren Wirkung. Falsch ist es aber anzunehmen, dass diese wie von Geisterhand wirken und die Figur von allein immer schlanker wird. Die wenigen Studien, die einen Effekt bei Wirkstoffen nachweisen konnten, fielen dabei eher ernüchternd aus. Ergänzend zur Einnahme wird meistens ebenfalls eine Diät empfohlen, da die Wirkung sonst gänzlich ausbleiben kann. Daher ist es ratsamer lieber den eigenen Ernährungsplan zu überdenken und Dickmacher zu eliminieren, als sich ganz auf Medikamente zu verlassen. Das bringt zusätzlich auch einen langfristigen positiven Effekt auf die Gesundheit.
Nicht immer muss es Sport sein
Wer nicht mehr die nötige Fitness besitzt oder nicht die Möglichkeiten hat, tut sich oft schwer Sport auszuüben. Eine Möglichkeit dennoch abzunehmen ist täglich zwischen 300 und 500 Kalorien einzusparen, ausgehend vom eigenen Kalorienverbrauch. Wer sich bei der Berechnung nicht sicher ist, ob das Ergebnis wirklich stimmt, kann durch einen Facharzt mittels einer indirekten Kalorimetrie den genauen Verbrauch bestimmen lassen. Wichtig ist aber, wenn möglich, nicht komplett auf Bewegung zu verzichten: Ein Stockwerk gemütlich zu Fuß hinaufgehen, statt den Lift zu nehmen, oder das Fahrrad verwenden, statt ins Auto zu steigen, hilft nicht nur der Gesundheit, sondern auch der Umwelt. So lassen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
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