Vitamin C hilft laut Forschern nicht nur gegen Erkältung – Entzündungen im Körper, wie sie bei Diabetes und Arthrose vorkommen, sollen dadurch ebenfalls gelindert werden. Besonders viel Vitamin C ist enthält der sogenannte Hibiskus. Doch die Wunderheilpflanze wirkt nicht nur entzündungshemmend, sie hat auch noch weitere positive Effekte auf die Gesundheit zu bieten, denen sich die Forschung nun endlich immer mehr widmet.
Hibiskus und seine Vielfältigkeit
Die Heilpflanze wird hauptsächlich in der afrikanischen Volksheilkunde eingesetzt. Die Blüten sollen durstlöschend, antibakteriell, krampflösend, abführend sowie entzündungshemmend wirken. Außerdem können die Inhaltsstoffe blutdruck- und cholesterinsenkend wirken. In Afrika, aber auch in der Karibik wird Hibiskus typischerweise bei Verdauungsstörungen herangezogen. Das traditionelle Heilmittel bekommt nun auch hierzulande immer mehr Aufmerksamkeit: Mithilfe wissenschaftlicher Studien wurde bereits überprüft, inwiefern Hibiskus-Präparate gegen gewisse Krankheitsbilder eingesetzt werden können. Die Wirkung der Roselle (Hibiskus sabdariffa) auf Personen mit Autoimmunerkrankungen, wie eben Diabetes, wurde ebenfalls untersucht.
Hibiskus gegen Autoimmunerkrankungen
Die Studie der Forscher der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) untersuchten die zielgerichtete Therapie gegen Autoimmunerkrankungen wie Diabetes oder die Gelenkerkrankung Arthrose.
Unter der Leitung von Dr. Martin Väth wurde entdeckt, dass gewisse entzündungsfördernde Gene mithilfe des Inhaltsstoffes Acetyl-KoenzymA gehemmt werden können. Genauer in Betracht gezogen hat man dabei die Th17-Immunzellen, welche bei Entzündungen im Körper eine wichtige Rolle spielen. Laut den Forschern konnte man feststellen, dass das Azetyl-KoA in den Immunzellen gewisse Aktivitäten von Genabschnitten im Zellkern reguliert und auf diese Art die entzündungsfördernden Gene hemmte. Wie die Pressemitteilung der JMU ebenfalls zusammenfasst, wirken Zitronensäure sowie das Nahrungsergänzungsmittel Hydroxycitrat auf dieselbe Art und reduzieren so entzündliche Prozesse.
Das Supplement Hydroxycitrat leitet sich aus Zitronensäure ab und kommt in einigen tropischen Pflanzen vor. Es ist ebenfalls in der Blüte des Hibiskus sabdariffa enthalten. Aufgrund dessen ist bei Autoimmunerkrankungen häufig auch Hibiskus-Tee im Zuge der Therapie im Spiel.
Alle Vorteile der Heilpflanze im Überblick
Um genaue Aussagen über die gesundheitlichen Auswirkungen des Hibiskus machen zu können, bedarf es noch weiterer Forschung. Jedoch kennt man bereits zumindest ein paar der positiven Effekte der Heilpflanze:
- Hibiskus ist reich an Antioxidantien: Antioxidantien wie Vitamin C oder Beta-Carotin, die in der Pflanze enthalten sind, können freie Radikale zerstören, welche Zellschäden verursachen. Darunter können auch Zellen-Beschädigungen verhindert werden, die unter anderem zu Krebs oder Herzkrankheiten führen. Der Körper kann durch die Einnahme der Pflanze also diesen Erkrankungen also gezielt entgegenwirken.
- Hibiskus wirkt entzündungshemmend: Die entzündungshemmende Wirkung wurde nicht nur in der oben erwähnten Studie unter Beweis gestellt, sondern auch durch weitere kleine Studien. Hibiskus soll auch chronischen Entzündungen, die zu Arthritis führen können, gegensteuern.
- Hibiskus senkt den Cholesterinspiegel: Viele Deutsche sind von einem: erhöhten Cholesterinspiegel betroffen. Auch hier soll die Wunderheilpflanze einen Nutzen zeigen.Der Effekt ist zwar eher gering, aber laut einer klinischen Studie senkt Hibiskus den Cholesterinspiegel im Blut.
- Hibiskus wirkt blutdrucksenkend: Bei Bluthochdruck kann die tropische Pflanze ebenfalls eingesetzt werden. Mit Hibiskustee lässt sich Bluthochdruck besser kontrollieren. Drei Tassen des besagten Tees pro Tag senken den systolischen Blutdruck, Medikamente werden hier aber keinesfalls ersetzt.
- Hibiskus wirkt antibakteriell: Des Weiteren kann Hibiskus Menschen vor bakteriellen Infektionen schützen, da er das Wachstum gewisser Bakterien hemmt. Die Effektstärke ist hier jedoch ebenfalls noch nicht genau untersucht.
- Hibiskus ist gut für die Leber: Der Pflanzen-Extrakt kann – vermutlich auch mithilfe der Antioxidantien – die Leber vor vielen Giftstoffen schützen und so Leberkrebs vorbeugen.
Hibiskus im Tee, Sirup oder Salat
Hibiskus wird in Deutschland vorwiegend als Tee konsumiert. Dieser hat – ähnlich wie die Johannisbeere – einen leicht säuerlichen Geschmack. Das Gewächs kann darüber hinaus aber auch als Sirup oder roh im Salat verzehrt werden. Die Pflanze gehört zur Familie der Malven-Gewächse; verarbeitet werden meist die Blütenblätter und Knospen der tropischen Pflanze Hibiskus sabdariffa. Oft wird uns Hibiskus unter gewissen Decknamen aufgetischt: Malve, Eibisch oder Roselle sind Namen, unter denen sich Hibiskus in unseren Supermärkten versteckt. Es sind jedoch nicht alle Hibiskusblüten essbar: Der Roseneibisch (Hibiskus rosa-sinensis), die Roselle (Hibiskus sabdariffa), der Garteneibisch (Hibiskus syriacus) aber auch der Sumpfeibisch (Hibiskus moscheutos) sind alles ungiftige, genießbare Sorten der Pflanze.
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