Geschmacksstörungen treten immer wieder mal auf und verschwinden nach kürzester Zeit wieder – so der Normalfall. Doch wenn diese mit Begleitsymptomen wie Schwindel einhergehen, kann sogar eine Vergiftung dahinterstecken. Aber auch Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente zeigen sich für einen metallischen Geschmack verantwortlich.
Oftmals harmlos
Was auch den Besten mal passiert: Ein Biss auf die Zunge oder in die Wange während des Kauens und schon ist er da: Der metallische Geschmack. Denn das im Blut enthaltene Eisen wird durch Geruchs- und Geschmackssinn in der Regel stark wahrgenommen. Dieser Mineralstoff ist nötig, damit die roten Blutkörperchen überhaupt in der Lage sind, Sauerstoff zu den Zellen zu transportieren. Ebenfalls kann eine zu harte Zahnbürste, zu festes Zähneputzen oder eine Zahnfleischentzündung zu einer Blutung im Mundraum führen und so das Symptom auslösen. Eisenmangel wiederum zeigt eine Palette an Symptomen und Erkrankungen, da dadurch unter anderem die Sauerstoffversorgung der Zellen in Folge beeinträchtigt wird. Daher ist eine ausreichende Versorgung mit Eisen essenziell.
Gleiche Ursachen wie bei bitterem Geschmack
Es gibt aber Ursachen, die einen metallischen und/oder bitteren Geschmack auslösen können. Vorwiegend zählen Nebenwirkungen von Medikamenten dazu. Stört dieser allzu sehr, kann mit dem behandelnden Arzt nach einer passenden Alternative gesucht werden. Betroffen sind auch Schwangere, die durch die hormonellen Veränderungen diese Art der Geschmacksstörungen erleben können. Ebenso zeigen sich diese Symptome bei ausgeprägten Lebensmittelunverträglichkeiten. So können beispielsweise bei einer Histaminintoleranz neben komischen Geschmacksempfindungen zusätzlich Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Durchfall und rote Flecken im Gesicht auftreten.
Zu gut gemeint
Schnell kann der Eindruck entstehen, dass wir alle an Mangelerscheinungen leiden, liest man den ein oder anderen Ratgeber, was Gesundheit angeht. Dabei sind bei einer ausgewogenen, gesunden Ernährungsweise Mangelerscheinungen die Ausnahme und eher auf vorliegende Erkrankungen zurückzuführen, beispielsweise solche, die eine schlechtere Aufnahme von Vitaminen und Nährstoffen im Darm ermöglichen. Viele Lebensmittel enthalten Vitamin C und E als Antioxidationsmittel, mit deren Hilfe sowohl zur Haltbarkeit als auch zur Stabilität eines Produkts beigetragen wird. Mineralstoffe sind ebenfalls in Obst und Gemüse ausreichend enthalten, daher wird durch eine zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln eher eine Überdosierung ausgelöst. Das kann dem Körper ab einer gewissen Dosis schaden und ähnliche Symptome wie bei einem Mangel hervorrufen und weitere Erkrankungen begünstigen. Im Zweifelsfall kann ein großes Blutbild Aufschluss geben, ob ein Mangel oder Überschuss vorliegt.
Achtung vor Vergiftungen
Vergiftungen mit Quecksilber, Zink, Kupfer, Blei oder Selen äußern sich vor allem durch einen metallischen Geschmack mit Schwindel. Bei Lacken oder Lösungen besteht die Gefahr in unzureichend belüfteten Räumen eine derartige Vergiftung durch Einatmen der Dämpfe zu erlangen. Je nach eingeatmeter Dosis treten zusätzliche Symptome wie Husten, Übelkeit, Erbrechen, Darmkrämpfe und starkes Fieber auf. Sollten diese Anzeichen vorliegen und wurde in letzter Zeit mit derartigen Werkstoffen, die Metalle enthalten, gearbeitet, ist umgehend der Notruf zu verständigen. Wichtig wäre auch die Inhaltsstoffe der zur Vergiftung führenden Materialien für eine schnelle und zielgerechte medizinische Behandlung zu notieren, falls diese noch vorhanden sind.
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