Jeder kennt das Gefühl – und keiner mag es: Innere Unruhe. Man fühlt sich dabei, als würde man unter großer Anspannung stehen und die Nerven liegen blank. Die Unruhe kann nur hin und wieder auftreten, doch manche Menschen begleitet diese permanent. Meist tritt die Aufregung in Verbindung mit körperlichen Beschwerden, wie z.B. Schweißausbrüchen, Kopfschmerzen, Zittern oder Herzklopfen auf. Innere Unruhe muss nicht automatisch etwas Schlimmes bedeuten, doch es ist wichtig zu wissen, wie man im Alltag damit umgehen kann.
Ursachen und Symptome
Innere Unruhe beschreibt einen Zustand der Unfähigkeit sich zu entspannen. Die seelische Anspannung wird meist wahrgenommen als starke Nervosität oder Angst. Als Folge treten meist körperliche Symptome wie Atembeschwerden, Übelkeit oder Hitzewallungen auf. In vielen Fällen können bevorstehende Ereignisse innere Unruhe auslösen: ein wichtiges Bewerbungsgespräch, eine Prüfung oder ein Vortrag vor vielen Menschen sind einige Beispiele. Ebenso kann zu viel Kaffee diesen Zustand hervorrufen oder verstärken. Ist nichts davon der Grund, so sollte der Blutdruck kontrolliert werden. Niedriger Blutdruck und Unterzucker lösen nämlich dieselben Symptome aus. Tritt das Gefühl jedoch ständig auf, kann es mit einer Krankheit in Verbindung stehen. So können eine Schilddrüsenüberfunktion oder Herzbeschwerden innere Unruhe verursachen. Neben körperlichen Ursachen kann sie auch eine Begleiterscheinung von Depressionen oder Antidepressiva sein. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht oder eine psychotherapeutische Behandlung in Erwägung gezogen werden.
Wie man sich selbst helfen kann
Steckt keine ernsthafte Erkrankung hinter dem Symptom, so gibt es einige Methoden, um der Unruhe entgegenzuwirken. Wichtig ist es die Situation zu akzeptieren und sich die innere Unruhe einzugestehen. So kann man aktiv darauf eingehen und effektiv Lösungsansätze finden. Tritt diese also das nächste Mal auf, so helfen folgende Tipps:
- Entspannungstechniken: Da die Atmung bei Stress meist abflacht, kann durch bewusstes Atmen die erste aufkommende Unruhe reduziert werden. Dafür langsam und tief in den Bauch einatmen, um dem Körper zu signalisieren, dass es keine Gefahr gibt und um ihn mit genug Sauerstoff zu versorgen. Meditation kann hierbei ebenfalls helfen. Einerseits atmet man bewusst, andererseits erlangt man eine gewisse Distanz zu den Gedanken. Dazu kann progressive Muskelrelaxation eingesetzt werden. Hierbei werden alle Muskeln für fünf Sekunden bis auf das Maximum angespannt, woraufhin 20 Sekunden Entspannung folgen. Der Effekt der Entspannung wird von Muskelgruppe zu Muskelgruppe übertragen und es folgen Entspannungsprozesse im ganzen Körper. Die Atmung wird dadurch schließlich ruhiger und der Pulsschlag verlangsamt sich.
- Bewegung: Beim Sport kann der Geist entspannen. Durch die körperliche Aktivität werden Glückshormone ausgeschüttet, woraufhin sich die Stimmung hebt. Selbst durch kurze Einheiten werden Angstgefühle bereits effektiv reduziert. Dies kann ein Spaziergang sein, eine Jogging-Runde oder auch ein komplettes Workout.
- Musik: Es ist bewiesen, dass Musik stresslindernd wirkt. Durch das Hören von Musik, die man mag, senkt man seine Cortisolwerte. Das Hormon Cortisol schießt bei Stress nämlich in die Höhe. Kommt innere Unruhe auf, kann das Lieblingslied oder eine entspannende Playlist meist erste Hilfe leisten.
- Über die Sorgen reden: Allzu gerne frisst man all die negativen Gedanken in sich hinein, doch es kann extrem hilfreich sein sich seine Sorgen von der Seele zu reden. Dadurch bekommt man ebenfalls eine neue Wahrnehmung bezüglich der eigenen Situation. Die Unterstützung eines Psychotherapeuten eignet sich dafür natürlich sehr gut, doch auch Freunde und Familie können helfen.
- Die Ursache erkennen: Anstatt nur die Symptome zu behandeln, sollte auch der Ursache auf den Grund gegangen werden. Die Gründe für innere Unruhe können vielfältig sein, doch meist steckt die eigene Psyche dahinter. Man sollte sich selbst fragen, ob sich eventuell negative Glaubenssätze in einem manifestiert haben. Wie man zu sich selbst spricht hat einen großen Einfluss auf die Psyche. Sagt man sich beispielsweise ständig man sei nicht gut genug, so lösen gewisse Situationen aus der resultierenden Unsicherheit innere Unruhe aus. Um nachhaltig eine psychische Ursache zu finden und zu lösen, empfehlen sich eine Psychotherapie sowie Methoden der Selbstreflexion wie das Führen eines Tagebuchs.
Verspürt man innere Unruhe, so bedeutet dies wie bereits erwähnt nicht gleich etwas Schlimmes. Der angespannte Zustand kann aus den verschiedensten Situationen heraus entstehen. Dennoch können einige Methoden den Stress effektiv reduzieren und einen meist vor schlimmeren Unruhe-Attacken bewahren.
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