Angesichts der zunehmend alternden Bevölkerung erkranken immer mehr Menschen in Deutschland an Alzheimer. Um die Symptome zu lindern, kommen oftmals Medikamente zum Einsatz, die darauf abzielen die Lernfähigkeit sowie die Gedächtnisleistung bestmöglich zu regenerieren. In aktuellen Arzneimittelstudien rücken vermehrt natürliche Wirkstoffe in den Fokus: Laut einer chinesischen Studie könnten die Inhaltsstoffe von Schwammkürbissen Alzheimer-Medikamente zukünftig noch effektiver gestalten.
Vielversprechende Naturwirkstoffe
Die steigende Prävalenz von Alzheimer stellt Mediziner vor erhebliche Herausforderungen. Obwohl Fachleute mittlerweile dazu in der Lage sind die Symptome der neurodegenerativen Erkrankung abzuschwächen, konnte bislang noch kein Behandlungsansatz entwickelt werden, der Alzheimer vollständig heilt. Dennoch geben diverse Naturstoffe Grund zur Hoffnung – bereits mehrere natürliche Elemente entfalteten im Rahmen von Forschungsprojekten eine effektive Wirkung gegen die Krankheit. So wurden beispielsweise Molchschwanz und Rosmarinsäure mit einem alzheimer-hemmenden Effekt in Verbindung gebracht. Auch Granatäpfel und Basilikum scheinen vor der neurodegenerativen Erkrankung zu schützen.
Gefährliche Ablagerungen erfolgreich gehemmt
Im Zuge der aktuellen Studie untersuchten Experten der chinesischen Southwest Medical University die Wirksamkeit von Schwammkürbissen gegen Alzheimer anhand von Fadenwürmern in verschiedenen Zellkulturen. Das Ziel der Forscher bestand in erster Linie darin, die Ablagerung von zwei gesundheitsschädlichen Eiweißstoffen im Gehirn zu hemmen: Beta-Amyloid-Plaques und Tau-Proteine. Den Experten zufolge konnte der gewünschte Effekt durch ein spezielles Extrakt aus luftgetrockneten Schwammkürbissen erzielt werden. Neben der Reduktion gefährlicher Ablagerungen gelang es den Medizinern darüber hinaus, die Produktion von Sauerstoffradikalen zu verringern. Diese chemischen Verbindungen können Gehirnzellen durch Entzündungsreaktionen nachhaltig schädigen und die Akkumulation von Amyloid-Plaques vorantreiben. Laut den Angaben des Forschungsteams habe das Extrakt zu keiner toxischen Reaktion geführt und sich sogar positiv auf den Gesundheitszustand der Fadenwürmer ausgewirkt.
Natürlicher Abbauprozess als Schlüsselfaktor
Als die Experten diesem Phänomen näher auf den Grund gingen, stellten sie fest, dass die Inhaltsstoffe des Schwammkürbisextrakes die sogenannte Autophagie aktivierten. Hierbei handelt es sich um einen zellulären Reinigungsvorgang, der krankhafte Zellbestandteile und beschädigte Eiweißstoffe abbaut und anderweitig verwertet. Durch diesen Prozess konnte das Absterben neuronaler Zellen maßgeblich reduziert werden. Da diese Wirkung beim Einsatz von Autophagie-Hemmstoffen nicht eintrat, gehen die Experten davon aus, dass der gesundheitsfördernde Effekt hauptsächlich auf diesen körpereigenen Abbauprozess zurückzuführen ist.
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass Schwammkürbisse aufgrund ihrer alzheimer-hemmenden Wirkung sowohl präventives als auch therapeutisches Potenzial aufweisen. Die Forscher hoffen, dass die gewonnenen Erkenntnisse zur Entwicklung effektiver naturbasierter Arzneimittel beitragen werden.
Was meinen Sie?