Ein hoher Puls hat meist harmlose Ursachen. Schlägt das Herz allerdings auch in Ruhesituationen permanent zu schnell, wird es enorm belastet, was lebensgefährlich werden kann. Der Ruhepuls kann jedoch aktiv gesenkt werden. Eine effektive Maßnahme ist Sport – regelmäßige Bewegung kann den Puls langfristig ändern. Doch nicht alle Sportarten haben diesen Effekt.
Ab wann ist ein hoher Ruhepuls gefährlich?
In Stress- oder Angstsituationen ist es normal, wenn der Puls deutlich steigt. Wenn das Herz jedoch auch in Ruhesituationen permanent zu schnell schlägt, kann dies gefährlich werden. Das zu häufige Schlagen ist auf Dauer zu anstrengend für den Herzmuskel. Schon ein Ruhepuls von mehr als 70 Schlägen pro Minute geht mit einem 60 Prozent höheren Risiko für einen vorzeitigen Tod einher, auch bei gesunden Menschen. Besonders für Menschen mit einer Herzmuskelschwäche ist ein niedriger Ruhepuls lebensverlängernd: die sogenannte Erschlaffungsphase, in der sich der Herzmuskel ein wenig entspannt, ist bei einem hohen Puls nämlich kürzer und somit ein Risikofaktor. Die Ursachen eines zu hohen Ruhepulses können ein ungesunder Lebensstil, psychischer Stress, aber auch eine schwere Herzerkrankung sein.
Ausdauersport senkt den Ruhepuls
Sport kann auf Dauer den Ruhepuls senken. Nach Prof. Michael Böhm von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie seien insbesondere Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen ideal für den Effekt eines ruhigeren Pulses. Ein pathologisch schneller Herzschlag von mehr als 100 Schlägen pro Minute ist laut Böhm ein Fall für eine medizinische Behandlung. Beim durchschnittlichen Erwachsenen liegt der Ruhepuls laut der Deutschen Herzstiftung im Normalfall bei etwa 60 bis 80 Schlägen pro Minute. Zum Vergleich: Marathonläufer haben lediglich einen Ruhepuls von 30 bis 40 Schlägen pro Minute. Aber auch schon leichter, regelmäßiger Sport ist vollkommen ausreichend für den positiven Effekt: „Sie können und sollten fit bleiben, indem Sie in kontrolliertem Maße Sport treiben“, rät der Kardiologe. Für eine Auskunft über ideale Häufigkeit und Intensität sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, da die Faktoren von Mensch zu Mensch unterschiedlich seien.
Ruhepuls regelmäßig messen
Um Dauer und Intensität des Ausdauersportes erfolgreich anpassen zu können ist es von Vorteil, den eigenen Ruhepuls regelmäßig zu messen. Den Puls kann man entweder mit zwei Fingern an einer Seite des Halses, seitlich des Kehlkopfes, oder an der Innenseite des Handgelenks ertasten. Zur Pulsmessung eignen sich auch Pulsuhren oder Fitnessarmbänder. Aber eine Uhr mit Sekundenzeiger tut es auch. Den Ruhepuls misst man idealerweise morgens kurz nach dem Aufstehen, oder nach einigen Minuten Entspannung. Da Infekte, Stress und weitere Faktoren den Herzschlag beeinflussen, sollte man den Wert am besten über mehrere Tage messen und den Durchschnitt ausrechnen, um einen möglichst exakten Eindruck zu bekommen.
Was weitere Ursachen und Gefahren von Bluthochdruck sein können, erklärt Ihnen Dr. Weigl:
Sandra Geier
12.02.2021 11:01Es ist wirklich wichtig, des Öfteren seinen Puls zu messen. Am besten direkt nach dem Aufstehen, da so das Ergebnis nicht verfälscht wird. Ich war letzte Woche beim Arzt und er hat gemeint, ich sollte mal ein Langzeit EKG durchführen lassen.