Das vielerorts milde Wetter bringt auch haufenweise Pollen mit sich. Für Pollenallergiker stellt sich nun die Frage, ob ein plötzlich auftretender Husten ein Covid-19-Symptom ist oder doch nur die Allergie.
Der Pollenflug geht los
Der nahende Frühling bringt die ersten Probleme für Pollenallergiker mit sich. „Durch die jetzige warme Wetterperiode explodiert die Natur natürlich“, so Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund. In den kommenden Tagen wird sich die Belastung für Allergiker stark erhöhen. Denn: Die Pollensaison von Hasel und Erle „wechselt vom Kriechgang in den Turbo“, berichtete die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst. Mit Birken- und Eschenpollen sei je nach Witterung ab Mitte bis Ende März zu rechnen, schätzt Lämmel.
Laut dem Deutschen Wetterdienst sind mehr als 15 Prozent der Bevölkerung in Deutschland Pollenallergiker; Tendenz zunehmend. Bei manchen machen sich jetzt schon erste Beschwerden bemerkbar: Eine juckende Nase oder Juckreiz in Gaumen, Nasen und Ohren, tränende Augen, Husten, Atemnot oder allergisches Asthma. Auch Hautbeschwerden sind möglich. Die meisten Allergiesymptome sind untypische Beschwerden für eine Covid-19-Erkrankung. Doch nicht alle reagieren gleich auf den Pollenflug oder auf das Virus.
Husten heißt nicht gleich Corona
Besonders bei Symptomen wie Husten und Atemnot stellt sich bei manchen Betroffenen die Sorge ein, ob nicht eine Corona-Infektion vorliegen könnte. Nach Sonja Lämmel gebe es jedoch klare Unterschiede zwischen den Krankheitssymptomen. Bei einer Allergie treten keine Gliederschmerzen oder Fieber auf. Im Gegenzug würden antiallergische Medikamente Symptome einer Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus nicht lindern. Nimmt man also ein Antiallergikum ein, so sollten die Allergiesymptome auch gelindert werden. Lämmel empfiehlt einen kurzen Anruf beim Arzt, wenn der Symptomursprung wirklich unklar sein sollte. Dieser könnte die Unsicherheit nehmen, ob es sich um Symptome einer Pollenallergie oder Corona handelt. Wer bereits häufiger allergisch auf Pollen reagiert hat, sollte die Symptome jedoch im Regelfall erkennen können
Hier ist ein Überblick der unterschiedlichen Symptome:
Symptom | Pollenallergie | Covid-19 |
Fieber | Nie | Fast immer |
Gliederschmerzen | Nie | Selten |
Müdigkeit | Ist möglich | Häufig |
Trockener Husten | Häufig | Fast immer |
Produktiver Husten | Selten | Selten |
Schnupfen | Fast immer | Selten |
Niesreiz | Fast immer | Nie |
Atemnot | Häufig | Häufig |
Halsschmerzen | Selten | Ist möglich |
Kopfschmerzen | Selten | Ist möglich |
Augenjucken | Fast immer | Nie |
Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns | Ist möglich | Häufig |
Durchfall | Selten | Ist möglich |
Masken helfen auch bei einer Pollenallergie
Eine gute Nachricht: Das Tragen einer Maske schützt nicht nur vor dem Coronavirus. Die Maske kann auch dazu beitragen, dass sich eine Pollenallergie weniger bemerkbar macht. Da die Maske die Atemwege schützt, würden nach Lämmel deutlich weniger Pollen eingeatmet. Schon der einfachste Schutz hilft nachweislich vor Pollen. Sie reduzieren Pollenkontakt wirkungsvoll und sind fein genug, um Blütenpollen abzufangen, damit diese erst gar nicht auf die Schleimhäute gelangen. So können das Coronavirus sowie starke Allergiesymptome auf einen Schlag abgewendet werden.
Eine Studie der Medizinischen Universität Wien belegt die positive Wirkung einer Maske als mechanische Barriere für Pollen. Erste Daten zeigen den Rückgang der Nasen- und Lungensymptome. Zusätzlich weist eine Voranalyse auf geringere Verkaufszahlen von Medikamenten bei Allergien und Nasenbeschwerden hin. Es empfiehlt sich, auch unabhängig von Corona, als Allergiker Maske zu tragen, wenn man draußen unterwegs ist.
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