Krebs gehört noch immer zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Vor allem die Behandlung und frühzeitige Entdeckung stellt die Medizin noch immer vor eine Herausforderung. Dabei gilt: Je früher das Stadium der Krebserkrankung, desto höher sind auch noch die Heilungschancen. Eine englische Gesundheitsbehörde probiert dies nun mit einem Selbsttest, der sogar in den eigenen vier Wänden durchgeführt werden kann.
Papillomviren nachweisbar
Noch immer stellen humane Papillomviren (HPV) die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs dar. Eine Impfung kann zwar bei noch nicht erfolgter Ansteckung das Risiko auf Krebs mindern, doch nicht jeder kann diese nutzen. Das macht den Test sinnvoll, um diese Krebsart nicht zu übersehen, da sie oft mit unbestimmten Symptomen einhergeht. Dabei werden zu diesem Zweck in der Studie 31.000 Frauen Sets zum Selbsttest vom englischen National Health Service (NHS) zugeschickt, um diese neue Art der Krebsprävention zu testen. Bei dieser wird die Probe in Form eines Abstrichs entnommen, die später bei der Analyse risikoreiche Papillomviren aufzeigen soll.
Screening im Labor
Der so durchgeführte Selbsttest wird danach zur Untersuchung ins Labor geschickt. Dort wird genau geprüft, ob eine Infektion mit Papillomviren vorliegt und vor allem um welche Art es sich genau handelt. Denn nur bestimmte Virenstämme gelten als besonders krebserregend. Zukünftig sollen auch Hausärzte Patientinnen diese Art von Test mitgeben können, eingereicht wird die Probe dann ebenfalls wieder per Post.
Krebsvorsorge wird nicht immer genutzt
Englische Gesundheitsdaten verraten im Detail, dass Vorsorgeuntersuchungen von Frauen eher vernachlässigt werden. Besonders in einzelnen Londoner Stadtbezirken gibt es eine sehr geringe Teilnahme. Mit dem Heim-Test soll so für Frauen, die aus Scham, Angst oder anderen Gründen nicht zur Vorsorgeuntersuchung gehen, eine Möglichkeit geschaffen werden, diesen in den eigenen sicheren vier Wänden durchführen zu können. Das soll mögliche Barrieren abbauen und die Krebsprävention dafür weiter ausbauen: „Frauen, die nicht regelmäßig zu Krebsvorsorgeuntersuchungen kommen, haben das höchste Risiko Gebärmutterhalskrebs zu entwickeln. Daher ist es essenziell, dass wir Wege finden die Testung für Frauen einfacher zu machen, um abzusichern, dass sie von einer Krebsart verschont bleiben, die eigentlich großteils durch Prävention zu verhindern wäre“, fasst Studienautorin Dr. Anita Lim zusammen.
Schwer selbst diagnostizierbar
Gebärmutterhalskrebs gehört zu den Krebsarten, die keine frühen oder gesicherten Symptome aufzeigen. Beobachtete Anzeichen können aber beispielsweise eine unerklärliche Gewichtsabnahme oder Unterleibsschmerzen sein. Bei manchen Betroffenen treten auch ungewöhnliche Blutungen auf, die länger als 7 Tage andauern. Auch Schmerzen im Unterbauch und Becken, beim Stuhlgang oder Wasserlassen können ein Hinweis auf eine mögliche Krebserkrankung sein. Derzeit führt im Verdachtsfall ein Gynäkologe einen Zellabstrich für eine weitere Diagnostik durch und lässt diese im Labor analysieren. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wird nach eingehenden Analysen meist operiert oder mittels Strahlen- und Chemotherapie weiter behandelt. Die Heilungschancen stehen aber umso schlechter, je später der Krebs diagnostiziert wird. Daher hilft nur eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung, um die Krebserkrankung möglichst früh zu erkennen und zu behandeln.
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