Unser Gehirn ist für alles verantwortlich. Es steuert, wie wir uns bewegen, was wir sagen, was wir fühlen, wie wir uns Dinge merken können, welche Begabungen wir haben und vieles mehr. Man könnte das Gehirn als die wichtigste Zentrale in unserem Körper bezeichnen. Es besteht aus 80 Prozent Wasser, aber was sind die restlichen 20 Prozent und welches Wissen gibt es überhaupt zum Thema „Gehirn“?
Aufbau des menschlichen Gehirns
Unser Denkapparat besteht aus zwei Hälften, die miteinander verbunden sind. Diese Verbindung ist ein sogenannter „Balken“ mit weiteren kleinen Verbindungen namens Kommissuren. Die Gehirnhälften lassen sich grob in fünf Abschnitte gliedern:
- Großhirn: ist der größte Teil des Gehirns mit vielen Falten und Furchen. Es erinnert optisch an die Hälfte eines Walnusskerns. Dieser Bereich ist auch wieder durch vier Lappen zu unterscheiden:
- Stirnlappen oder Frontallappen
- Scheitellappen oder Parietallappen
- Schläfenlappen oder Temporallappen
- Hinterhauptslappen oder Okzipitallappen
Das Großhirn ist die Kommunikationszentrale unserer Organe, Organsysteme und Gewebe und stimmt sie aufeinander ab. Jegliche Reize sowohl aus der Umwelt als auch aus dem Inneren unseres Organismus werden über Rezeptoren gesammelt, über aufsteigende Nervenbahnen an das Gehirn übertragen und dann im Großhirn und der Großhirnrinde verarbeitet. Die Lern-, Sprech- und Denkfähigkeit sowie das Bewusstsein und das Gedächtnis sind im Großhirn ansässig. Außerdem kümmert sich dieses um willkürliche Bewegungen und die Kontrolle sowie Koordination vegetativer, affektiver und geistiger Funktionen. Durch den Scheitellappen oder Parietallappen des Großhirns kann der Körper fühlen. Weiters ist das Gehirn maßgeblich für das Sehen verantwortlich.
- Zwischenhirn: ist die Sammelstelle für alle Sinneseindrücke, außer des Geruchssinns. Im Zwischenhirn wird außerdem die Atmung, der Kreislauf, der Stoffwechsel, die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, die Körpertemperatur, das Sexualverhalten sowie der Schlaf-Wach-Rhythmus gesteuert.
- Mittelhirn: ist ein Teil des Hirnstamms. Hier findet die Steuerung der Bewegung statt, z.B. das Öffnen und Schließen der Augen. Ein Nerv, der sich im Mittelhirn befindet, ist verantwortlich für die Sensibilität der Kaumuskulatur, des Kiefergelenks und der äußeren Augenmuskeln. Über das Mittelhirn werden Reize, die aus dem Rückenmark und über das Zwischenhirn kommen, außerdem an das Großhirn gesendet.
- Kleinhirn: wird auch Cerebellum genannt. Hier sitzt die höchste Kontrollinstanz für die Koordination aller Bewegungsabläufe. Es regelt das Gleichgewicht und ist somit ein nebengeordnetes Zentrum, das alle Erregungen, die ihm zugeleitet werden, verarbeitet und dann im Sinne einer normalen Motorik reguliert.
- Medulla oblongata: ist auch zu nennen, obwohl es sich hierbei eigentlich um eine Fortsetzung des Rückenmarks handelt, welche aber in das Gehirn hinein verläuft. Die Medulla oblongata hat wichtige Funktionen und steuert unter Anderem auch die Atmung, sorgt für richtiges Kauen und Schlucken, kümmert sich um den Kreislauf und reguliert den Säure-Basen-Haushalt.
Jeder einzelne Teil unseres Gehirns ist unglaublich wichtig und für unsere allgemeine Gesundheit verantwortlich. Wenn nur ein kleiner Teil davon beschädigt ist kann es zu schwerwiegenden Folgen kommen, darunter Schlaganfall, Alzheimer, Gehirnblutungen, Wachkoma, etc.
Verborgene Fähigkeiten des Gehirns
Die Annahme, dass die rechte Gehirnhälfte eher für Kreatives und Emotionales zuständig ist und die linke wiederum für analytisches, sachliches Denken, wurde bereits vor Jahrzehnten erforscht. Neueste Untersuchungen brachten nun aber weitere Erkenntnisse. Diese besagen, dass die Gehirnhälften und ihre Eigenschaften nicht getrennt voneinander zu betrachten sind, sondern nur im Zusammenspiel: denn das, was man sagt, ist vielleicht analytisch, aber wie man es sagt, ist durchaus emotional. An diesem Beispiel merkt man, dass die Gehirnhälften sich gegenseitig ergänzen und eine rein sachliche oder rein kreative Ebene nicht möglich ist.
Unser Gehirn füttern
Im Alter nimmt unsere Gehirnmasse stetig ab und auch äußere Faktoren, wie zum Beispiel Stress, tragen zur Schrumpfung der Masse bei. Umso besser wir auf unser Gehirn aufpassen, desto langsamer baut dieses ab. Wir können unser Gehirn ein Leben lang fordern; durch anspruchsvollere Inhalte sowie durch eine gesunde Ernährung. Außerdem helfen wöchentliche Ausdauer- und Krafttrainings und ausreichend Schlaf dabei unser Gehirn jung zu halten.
Unser Gehirn ist jedoch immer noch nicht gänzlich erforscht und wirft noch einige ungeklärte Fragen auf. Obwohl viele Wissenschaftler an unserem Denk-Apparat forschen, wird er wohl noch lange Zeit ein kleines Mysterium bleiben.
Was meinen Sie?