Mittlerweile wird immer mehr über Langzeitfolgen einer Covid-19-Infektion bekannt. So wurde erforscht, dass das Coronavirus nicht nur die Lungen und Atemwege, sondern auch das Herz befallen kann. Eine kürzlich erschienene Studie des Centre for Cardiovascular Imaging an der Universität Frankfurt zeigt die Auswirkungen – auch nach bereits überstandener Infektion konnten noch Veränderungen am Herzen festgestellt werden.
Herzuntersuchung genesener Covid-19-Patienten
In der Studie wurden 100 Teilnehmende mit einer überstandenen Covid-19 Infektion untersucht. Bei 78 konnten kardiale Veränderungen festgestellt werden – unabhängig von bereits bestehenden Bedingungen, Schweregrad und Gesamtverlauf der Erkrankung untersucht. Am häufigsten konnte eine Herzmuskelentzündung diagnostiziert werden (60%). Wie es in der Mitteilung heißt, können die Ergebnisse einen Hinweis auf eine potentiell erhebliche Belastung für das Herz auch noch unbekannte Zeit nach einer Infektion darstellen, müssen aber in weiteren größeren Studien bestätigt werden.
Was können wir für ein gesundes Herz tun?
Menschen mit bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben ein größeres Risiko für einen schweren Verlauf. Ebenso kann bei akutem Koronarsyndrom während einer Covid-19 Infektion eine Herzinsuffizenz, also eine Herzschwäche, entstehen. Für die Betroffenen ist es also besonders wichtig auf ihre Herzgesundheit im Falle einer Infektion zu achten, aber auch Menschen ohne Vorerkrankung sollten präventiv ihr Herz stärken. In einer Pressemitteilung des Bundesverband Niedergelassener Kardiologen e.V. (BNK) werden folgende Maßnahmen für ein gesundes Herz empfohlen:
1. Medikamente prüfen
Besteht bereits eine konorare Herzerkrankung gilt es mit ärztlichem Rat die Medikation zu besprechen und zu überlegen was im Falle einer Coronavirus-Infektion zu tun ist. Der Medikamentenplan sollte auf jeden Fall befolgt werden um eine optimale Einstellung zu gewährleisten.
2. Bewegen
Bewegung tut gut und hat zahlreiche positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Der Herzmuskel wird gestärkt und besser durchblutet, die Leistungsfähigkeit der Lunge gesteigert und der Blutdruck gesenkt. Bewegen wir uns regelmäßig, können wir mit Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit belohnt werden. Jede Form der Bewegung ist ein guter Anfang. Beispielswiese ein täglicher Spaziergang kann schon positive Wirkungen auf Körper und Seele haben. Es muss auch nicht immer das Fitnessstudio sein. Auch zu Hause kann man mit einfachen Hilfsmitteln z.B. Krafttraining ausüben.
3. Die richtigen Fette essen
Auch die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu viel Salz beispielsweise kann das Risiko für Bluthochdruck steigern, ebenso Übergewicht. Deswegen wird oftmals eine mediterrane Ernährung empfohlen, denn diese kann helfen ein gesundes Gewicht zu halten. Entscheidend ist dabei auch auf die wichtigen Omega-3-Fettsäuren zu setzen, die sich vor allem in Fisch (oder in rein pflanzlicher Form in Mikroalgenöl) und Nüssen befinden. Der hohe Gehalt an gesättigten Fettsäuren in Butter beispielsweise ist nicht gut für unser Herz. Auch eine rein pflanzliche, vollwertige Kost, kann sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken.
4. Alkohol meiden
Moderater Konsum – damit ist z.B. nicht mehr als ein Glas Rotwein am Tag gemeint – kann sich zwar positiv auf kognitive Funktionen auswirken, aber auf Dauer schadet auch mäßiger Alkoholkonsum dem Herz. Alkohol erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzschwäche, Herzrythmusstörungen und hohen Blutdruck. Desweiteren wirkt er sich negativ auf Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse und Gicht aus.
5. Stress reduzieren
Auch wenn Stress in bestimmten Notsituationen unseren Körper auf Hochtouren bringen kann, kann er, wenn wir ihm dauerhaft ausgesetzt sind, zu einem chronischen Problem werden und unserem Herz zusetzen. Chronischer Stress kann unter anderem zu Bluthochdruck und zu einer Herzkranzgefäßverengung führen.
Aber es gibt verschiedene Routinen und Möglichkeiten den Stress zu reduzieren. Das können beispielsweise eine Massage, Entspannungsübungen, Tai Chi oder Yoga sein. Sogar die Einnahme bestimmter Probiotika gegen Stress oder auch ab und zu mal ein Stück dunkle Schokolade können helfen. Der Konsum von dunkler Schokolade kann nachweislich die Ausschüttung von Stresshormonen in bestimmten Situationen verringern.
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