Kaum ein anderes gesundheitliches Thema wurde in den letzten Jahren kanalübergreifend so stark thematisiert wie das Intervallfasten. Der Trend ist zwar keineswegs neu – dennoch kursiert der Begriff immer noch. Dabei werden auch immer mehr Erkenntnisse über die Vor- und Nachteile öffentlich. Ursprünglich hat das intermittierende Fasten aufgrund der potenziellen Vorteile für die Gesundheit enorm an Popularität gewonnen – so soll die Ernährungsform beispielsweise Entzündungen regulieren und sogar Krebs vorbeugen können. Der tatsächliche gesundheitliche Nutzen durch Intervallfasten ist jedoch nach wie vor nicht ausreichend belegt.
So funktioniert Intervallfasten
Mittlerweile gibt es sehr viele Arten des Intervallfastens. Gemeinsam haben alle Intervallfasten-Arten, dass sich Fasten- und Essenszeiten regelmäßig abwechseln. Die beliebteste Art ist die sogenannte 16/8-Methode: Dabei beträgt die Fastenphase 16 Stunden und die Essensphase 8 Stunden. Das bedeutet, dass man es sich frei aussuchen kann, ob man lieber am Morgen oder am Abend fastet – wichtig ist nur, dass in den 16 Stunden Fastenphase keine Kalorienzufuhr erfolgt. Getrunken werden darf und soll sogar ausreichend – Wasser, schwarzer Kaffee und ungesüßter Tee sind erlaubt. In den meisten Fällen soll das Intervallfasten eine langfristige Gewichtsreduktion bringen, doch auch weitere gesundheitliche Vorteile motivieren derzeit viele Menschen dazu ihr Essens- und Fastenfenster zu kontrollieren.
Alles nur Unsinn?
Viele Menschen finden die Methode des Intervallfastens attraktiv, weil sie nicht zeitaufwändig ständig Kalorien zählen oder sich an komplexe Diätvorgaben halten müssen. Bezüglich des Gewichtsverlustes sollten die Hoffnungen jedoch nicht zu hoch angesetzt werden: Viele Studien haben bereits gezeigt, dass Intervallfasten zu keinem größeren Gewichtsverlust führt als eine herkömmliche kalorienreduzierte Diät – die Kilos lässt Intervallfasten also nicht schneller purzeln. Beim Abnehmen gilt nach wie vor, dass nicht der Zeitpunkt der Kalorienaufnahme entscheidend ist, sondern lediglich wie viel gegessen wird – sprich: ob am Ende des Tages ein Kalorienüberschuss oder ein Kaloriendefizit vorliegt. Manche Menschen kommen mit dem Intervallfasten schlicht und ergreifend besser zurecht, da sie das Gefühl haben ihre Lebensqualität würde weniger leiden als bei einer herkömmlichen Diät – hier muss jeder für sich selbst wissen, was zum persönlichen Lebensstil passt. Auf die Kalorienbilanz muss im Falle einer geplanten Gewichtsabnahme so und so geachtet werden.
Stärkerer Jo-Jo-Effekt vermutet
Forscher warnen Intervallfastende vor dem berüchtigten Jo-Jo-Effekt, der durch den Gewichtsverlust nach jeder Diät auftreten kann. Langzeitstudien zu den speziellen Folgen von Intervallfasten liegen noch keine vor, bisherige Untersuchungen konnten aber keine negativen Begleiterscheinungen durch Intervallfasten aufzeigen. Inwieweit das intermittierende Fasten sich auf andere Faktoren wie Stimmung, die kognitive Leistungsfähigkeit und die körperliche Belastbarkeit auswirkt, ist bisher ebenso unerforscht.
Ob Intervallfasten die richtige Methode zum Abnehmen ist, probiert am besten jeder für sich selbst aus. Wenn dabei langsam und vorsichtig vorgegangen und auf die Signale des Körpers geachtet wird, spricht nichts gegen einen Versuch. Bei Vorerkrankungen oder im Falle einer Schwangerschaft sollte bei einer solchen Ernährungsumstellung aber stets ein Arzt oder zertifizierter Ernährungsberater hinzugezogen werden.
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