Fiebersenkend, schmerzlindernd und darüber hinaus noch rezeptfrei – auf den ersten Blick wirkt Ibuprofen wie ein wahres Wundermittel. Aufgrund der weitverbreiteten Anwendung ohne Verschreibungspflicht wird das Medikament von vielen als zuverlässig und sicher eingestuft. Doch geht die Einnahme tatsächlich mit keinerlei Risiken einher?
Vielfältiger Einsatzbereich
Der Arzneistoff Ibuprofen kommt meist bei der Behandlung von Gelenksentzündungen, Arthrose, Kopfschmerzen oder Fieber zum Einsatz. Ibuprofen zählt zur Gruppe der kortisonfreien Entzündungshemmer. Um seine anti-inflammatorische Wirkung zu entfalten, hemmt das Pharmazeutikum das Enzym Cyclooxygenase und damit die Bildung von Prostaglandinen. Darunter werden entzündungsfördernde Gewebshormone verstanden, die zur Entstehung von Fieber und Schmerzen beitragen. Da Ibuprofen die Funktionsweise dieser Hormone beeinträchtigt, wirkt es folglich auch den ausgelösten Beschwerden entgegen.
Ernstzunehmende Nebenwirkungen
Trotz der positiven Aspekte sollte auch die Kehrseite dieses Medikaments nicht außer Acht gelassen werden. Ibuprofen hemmt unter anderem die Produktion der protektiven Schleimschicht des Magen-Darm-Trakts. Dies begünstigt mehrere Komplikationen wie Bauchschmerzen, Sodbrennen oder Erbrechen. Im schlimmsten Fall kann der Konsum sogar Magen-Darm-Geschwüre verursachen. Neben gastroenterologischen Beschweren ist der Wirkstoff auch für weitere unerwünschte Begleiterscheinung verantwortlich: Dazu zählen Funktionsstörungen der Leber oder Niere, Blutbildungsbeeinträchtigungen sowie Überempflindlichkeitsreaktionen.
Gefährliche Wechselwirkungen
Wer Ibuprofen mit anderen Arzneimitteln kombiniert, sollte sich ausführlich über potenzielle Wechselwirkungen informieren, um schwerwiegenden Begleiterscheinungen vorzubeugen. Patienten, die mit niedrig dosierter gerinnungshemmender Acetylsalicylsäure therapiert werden, wird geraten, Ibuprofen entweder eine halbe Stunde vor oder frühestens zwei Stunden nach der Einnahme der Gerinnungshemmer zu sich zu nehmen. Die gleichzeitige Einnahme beider Therapeutika sollte vermieden werden, denn Ibuprofen beeinträchtigt die blutverdünnende Wirkung der anderen medizinischen Präparate. Medizinern zufolge interagiert der Wirkstoff darüber hinaus oftmals negativ mit Digoxin, Lithium und Phenytoin. Diese Heilmittel kommen bei der Therapie von Herzerkrankungen, Epilepsie sowie psychischen Störungen zur Anwendung.
Welche Dosierung ist angemessen?
Die Dosierung des Pharmakons variiert je nach Präparat: Frei verfügbar sind aktuell Tabletten mit je 200, 400, 600 und 800 mg Wirkstoff. Wie oft und in welcher Menge das Arzneimittel angewendet werden sollte, hängt von der Dosisstärke ab. Die orale Einzeldosierung für Personen ab 15 Jahren beträgt 200 bis 400 mg bis zu dreimal täglich. Mediziner raten dringlichst davon ab die maximale Tagesdosis von 1400 mg zu überschreiten, da ansonsten ernstzunehmende gesundheitliche Konsequenzen drohen. Vor jeglicher Einnahme ist es ratsam sich mit den Hinweisen in der Packungsbeilage zu beschäftigen. Im Falle chronischer Erkrankungen oder bei einer Schwangerschaft sollte vor dem Konsum unbedingt ein Arzt konsultiert werden.
Verantwortungsvoller Umgang verringert Risiken
Entgegen der allgemeinen Annahme wird durch eine Überdosierung des Wirkstoffes kein gesundheitlicher Vorteil erzielt – viel eher setzen Konsumenten ihren Körper einem ernstzunehmenden Gesundheitsrisiko aus. Da das Medikament in keiner Weise einen prophylaktischen Schutz bietet, sollte sich die Anwendung auf akute Beschwerden begrenzen. Obwohl das Pharmakon in den meisten Fällen schnelle Schmerzlinderung verschafft, behandelt es dennoch nicht die eigentlichen Ursachen der Symptome. Wer regelmäßig Ibuprofen einnimmt, sollte deshalb die medizinischen Hintergründe seiner Beschwerden ärztlich abklären lassen und sich über natürliche Behandlungsalternativen erkundigen.
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