• News
    • Company News
  • Krankheit
    • COVID-19
    • Forschung
  • Ratgeber
    • Krankenkassen
    • Politik
  • Ernährung
  • DoktorWeigl.de
HealthNews
HealthNews
  • News
    • Company News
  • Krankheit
    • COVID-19
    • Forschung
  • Ratgeber
    • Krankenkassen
    • Politik
  • Ernährung
  • DoktorWeigl.de
ForschungMedikamenteNewsPsychologie

Rufen Liebeshormone Aggressionen hervor?

von Annemarie Posted on 19.06.2020 05:3629.06.2020 15:09

Das „Liebeshormon“ Oxytocin ist bekannt dafür positive Gefühle zu intensivieren. Doch allem Anschein nach kann die Ausschüttung des Hormons auch zu Aggressionen führen. Dies ergab eine neue Studie, welche nun Zweifel an der Therapie verschiedener psychiatrischer Erkrankungen mit Oxytocin aufkommen lässt. Aktuell wird Oxytocin beispielsweise bei Autismus, sozialen Ängsten oder Schizophrenie eingesetzt.

Die Aufgaben von Oxytocin

Oxytocin erfüllt beim Menschen viele wichtige physiologische Aufgaben in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel bei der Fortpflanzung, dem sozialen Verhalten, dem Lernen und dem Herz-Kreislauf. Das sogenannte „Liebeshormon“ steuert darüber hinaus Vorgänge wie die Mutter-Kind-Bindung und das Stillen, und leitet auch die Geburt ein. Einer neuen Forschungsarbeit zufolge kann Oxytocin allerdings auch Aggressionen hervorrufen.

Soziale Folgen von Kontaktverboten

Während der Coronakrise waren Paare auf Grund der Einschränkungen plötzlich gezwungen lange Zeit zusammen in den gleichen vier Wänden zu verharren. In diesem Zuge ist sicherlich bei einigen Pärchen die Liebe neu entflammt, da sie sich endlich Zeit füreinander nehmen konnten. Andere haben die neue Zweisamkeit aber vielleicht nicht ganz so sehr genossen und eine Trennung wurde womöglich unvermeidlich. Bei jedem dieser Szenarien und allem dazwischen spielt Oxytocin eine Rolle, ein Peptid, welches im Gehirn hergestellt wird. Als Neuromodulator kann es bekanntlich positive Gefühle intensivieren.
Eine neue Erkenntnis ist hingegen, dass es offenbar auch zu Aggressionen führen kann. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher des Weizmann-Instituts für Wissenschaft. Zusammen mit einem Team des Münchner Max-Planck-Instituts für Psychiatrie haben sie die Oxytocin-bildenden Gehirnzellen von Mäusen manipuliert und untersucht. Die Erkenntnisse wurden in dem englischsprachigen Fachjournal „Neuron“ vorgestellt.

Studiendetails

Den Experten zufolge basiert eine große Menge des Wissens rund um den Effekt von Neuromodulatoren wie Oxytocin auf Verhaltensuntersuchungen an Labortieren unter herkömmlichen Laborbedingungen, bei denen alle Parameter streng kontrolliert und unnatürlich sind.
Eine Reihe aktueller wissenschaftlicher Studien zeigte allerdings, dass das Agieren von Mäusen in einer halb-natürlichen Umgebung viel mehr Information über ihr natürliches Verhalten gibt. Dies gilt speziell, wenn die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sein sollen. Die Wissenschaftler um Neurobiologe Alon Chen kreierten einen Versuchsaufbau, durch welchen Mäuse in einer Umgebung beobachtet werden konnten, die ihrer natürlichen Lebenswelt ähnelt.

Acht Jahre bis zum Ergebnis

Die Forscher arbeiteten acht Jahre lang an der Untersuchung. Das Verhalten der Versuchstiere wurde mithilfe von Kameras durchgehend überwacht und anschließend computergestützt ausgewertet. Dafür griff das Team auf Optogenetik zurück, eine eigens entwickelte, implantierbare Vorrichtung, mithilfe derer gewisse Nervenzellen im Gehirn ferngesteuert werden können. Sie werden mithilfe von Licht aktiviert oder deaktiviert. Auf diese Weise waren die Wissenschaftler dazu in der Lage das Verhalten der Mäuse in einer natürlichen Umgebung zu studieren und zugleich ihre Hirnfunktionen zu analysieren. Oxytocin war dabei eine Art Testlauf für das experimentelle System, denn das Hormon steht schon seit längerer Zeit unter dem Verdacht nicht nur positive, sondern jegliche Gefühle zu verstärken. So soll Oxytocin die Wahrnehmung sozialer Signale intensivieren und je nach Charakter und Situation auch sozial auffälliges Verhalten fördern. Für die Forschung wurden Mäuse verwendet, bei denen die Oxytocin-bildenden Zellen im Hypothalamus sanft angeregt werden konnten.

Natürliche Bedingungen verändern Wirkung des Hormons

Die Versuchstiere zeigten innerhalb der halb-natürlichen Umgebung zuerst ein intensiviertes Interesse aneinander. Es gesellte sich jedoch rasch zunehmend aggressives Verhalten dazu. Unter herkömmlichen Laborbedingungen kam es durch eine höhere Oxytocinproduktion bei den Mäusen wiederum zu einer geringeren Aggressionsneigung.
Darüber hinaus entspricht aggressives Verhalten bei einem rein männlichen sozialen Umfeld der Natur der Nagetiere – zumindest unter natürlichen Bedingungen, wenn die Tiere um ihr Territorium oder Nahrung konkurrieren müssen. Somit begünstigen die halb-natürlichen Untersuchungsbegünstigungen Konkurrenz und Aggression, während Standardlaborbedingungen diese Seite der Oxytocin-Wirkung eindämmen.

Oxytocin als „Sozialhormon“

Das „Liebeshormon“ sollte daher eher als „Sozialhormon“ bezeichnet werden. Den Wissenschaftlern zufolge hängt die pharmazeutische Verwendbarkeit des Hormons stark vom Kontext und der Persönlichkeit ab, sodass für den Therapiegebrauch eine stark differenzierte Perspektive notwendig ist. Das Forschungsteam gibt an, die Komplexität von Verhalten könne nur dann nachvollzogen werden, wenn man es auch in komplexen Umgebungen studiert. Vorher sind solche Erkenntnisse noch nicht auf den Menschen übertragbar.

Rufen Liebeshormone Aggressionen hervor?

Vorheriger Artikel

Achtung Gesundheitsgefahr: Das gehört nicht auf den Grill
Rufen Liebeshormone Aggressionen hervor?

Nächster Artikel

Sind Masken machtlos gegen Aerosole?
Auch interessant
Neueste Studien zeigen: Essstörungen haben nicht nur psychologische Ursachen
Neueste Studien zeigen: Essstörungen haben nicht nur psychologische Ursachen
Posted on 03.03.2021 06:4904.03.2021 07:47
Corona: Sollten sich auch Kinder und Jugendliche impfen lassen?
Corona: Sollten sich auch Kinder und Jugendliche impfen lassen?
Posted on 07.07.2021 17:0107.07.2021 14:08
Spinale Muskelatrophie: Neue Einblicke gelungen
Spinale Muskelatrophie: Neue Einblicke gelungen
Posted on 26.03.2021 12:0426.03.2021 14:56
Schwangerschaftsdiabetes verhindern: Ist Intervallfasten der Schlüssel?
Schwangerschaftsdiabetes verhindern: Ist Intervallfasten der Schlüssel?
Posted on 13.01.2022 05:5211.01.2022 16:22
Ei like it – doch wie gesund ist die Eiweiß-Bombe wirklich?
Ei like it – doch wie gesund ist die Eiweiß-Bombe wirklich?
Posted on 13.04.2022 06:0212.04.2022 16:55
Neueste Forschung zeigt: Rauchen führt zu geistigem Verfall
Neueste Forschung zeigt: Rauchen führt zu geistigem Verfall
Posted on 02.01.2023 11:5927.12.2022 20:28

Was meinen Sie? Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

No Comments Yet.

powered by Symptoma.de | Datenschutz | Impressum