Welche Folgen ergeben sich für das Liebesleben von Menschen, die vorzeitig auf die Welt gekommen sind? Wissenschaftler haben sich kürzlich der Fragestellung angenommen, welchen negativen Effekten früh geborene Menschen im Laufe ihres Lebens durch ihren Geburtszeitpunkt ausgesetzt sind. Dabei stellte sich heraus, dass Betroffene seltener romantische Beziehungen haben. Auch die Wahrscheinlichkeit niemals Geschlechtsverkehr zu erleben stieg um das Doppelte an.
„Frühchen“ gründen seltener eine Familie
Im Rahmen einer neuen Studie der University of Warwick hat sich gezeigt, dass eine zu frühe Geburt einen negativen Einfluss auf das spätere Liebesleben der Kinder hat. Die Untersuchungsergebnisse sind in dem englischsprachigen Fachjournal „JAMA Network Open“ erschienen.
Laut den Erkenntnissen gehen Frühgeborene später mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit eine Paarbeziehung ein und bekommen seltener Nachwuchs als Personen, die zu einem regulären Zeitpunkt auf die Welt kamen. Darüber hinaus wurde beobachtet, dass die Wahrscheinlichkeit niemals Sex zu haben für die „Frühchen“ doppelt so hoch war wie für normal Geborene.
Breite Datenanalyse
Für die Studie wurden die Daten von mehr als vier Millionen Probanden ausgewertet, die frühzeitig (vor der 37. Schwangerschaftswoche) und mit einem niedrigen Gewicht auf die Welt gekommen waren. Die Resultate zeigen, dass Frühgeborene zu 28 Prozent seltener eine Partnerschaft eingehen und zu 22 Prozent seltener Nachwuchs zeugen. Die Frühgeburten verfügten zudem durchschnittlich 2,3 Mal seltener über einen Sexualpartner. Die Probanden, die sehr früh geboren wurden (vor der 28. Schwangerschaftswoche), wiesen die extremsten Abweichungen auf. Allerdings ergab die Studie auch, dass die Qualität der Bindung zu Partnern und Freunden nicht betroffen war.
Die Studienergebnisse betonen, wie wichtig eine kontinuierliche Beobachtung und ein ausreichender medizinischer Support von Betroffenen ist, speziell wenn diese extrem früh auf die Welt kamen und bei ihrer Geburt nur wenig wogen.
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