Wissenschaftlern ist es kürzlich gelungen den Mechanismus aufzudecken, der dafür verantwortlich ist, dass intensives Licht vor Herzinfarkten schützt. Das Licht sorgt für die Verstärkung eines Gens, das die Blutgefäße kräftigt – es kommt zu weniger Herzproblemen.
Die Funktion des PER2-Gens
Im Rahmen einer neuen Studie der University of Colorado School of Medicine wurde herausgefunden, wie genau intensives Licht Herzinfarkten vorbeugt. Die gewonnenen Erkenntnisse sind in dem englischsprachigen Fachjournal „Cell Reports“ erschienen.
Dass intensives Licht das Herzinfarktrisiko senken kann, ist bereits seit längerem bekannt, jedoch wurde erst jetzt die Ursache für diesen Mechanismus erkannt. Die Forscher fanden heraus, dass Mäuse, die eine Woche lang von intensivem Licht bestrahlt wurden, einen vielfach besseren Schutz der Herzgesundheit besaßen. Gerade nach einem Herzinfarkt kam es dadurch zu einer viel weniger ausgeprägten Herzgewebeschädigung. Die Forschungsgruppe vermutet, dass sich Menschen in Zukunft eine vergleichbare Lichtbehandlung zunutze machen könnten.
Die Wissenschaftler verwendeten intensives Licht, um die Funktion des PER2-Gens systematisch zu lenken und zu manipulieren. Die Verstärkung des Gens durch das Licht führt dazu, dass das Herzgewebe vor Sauerstoffarmut, wie einer Myokardischämie, geschützt wird. Darüber hinaus wurde entdeckt, dass das Licht für eine Erhöhung des kardialen Adenosin sorgt, das den Blutfluss mitreguliert.
Menschliche Probanden unter Lichtbehandlung
Bei blinden Mäusen kam es nicht zu der genannten Schutzwirkung. Dies weist auf die Bedeutung der visuellen Wahrnehmung des Lichts hin, um dessen gesundheitliche Vorteile nutzen zu können. Anschließend untersuchten die Forscher die Wirkung auf menschliche Probanden. Die gesunden Teilnehmer wurden an fünf aufeinanderfolgenden Tagen für jeweils eine halbe Stunde mit intensivem Licht (10.000 LUX) bestrahlt. Danach wurden serielle Blutabnahmen durchgeführt.
Durch die Lichtbehandlung stieg der PER2-Spiegel bei den Probanden wie bei den Versuchstieren an, die sogenannten Plasmatriglyceride reduzierten sich jedoch im Rahmen der Therapie erheblich. Das Licht führte außerdem zu einem verbesserten Stoffwechsel. Den Wissenschaftlern zufolge kommt der Dauer der Behandlung keine so essenzielle Rolle zu wie der Intensität.
Behandlung mit intensivem Licht für Prävention
Schon seit längerer Zeit ist geläufig, dass Licht für die kardiovaskuläre Gesundheit und die Regulierung biologischer Prozesse wichtig ist. Ältere Untersuchungen in allen US-Bundesstaaten, einschließlich sonnigen Regionen wie Arizona, Kalifornien oder Hawaii, haben bereits dargelegt, dass es in der dunklen Winterzeit zu mehr Myokardinfarkten kommt. Die Untersuchung auf molekularer Ebene konnte nun aufdecken, dass eine intensive Lichtbehandlung eine effektive Möglichkeit für die Vorbeugung und Therapie von Sauerstoffarmut darstellt.
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