Der Stoffwechsel (Metabolismus) umfasst alle Prozesse im Körper, durch die eingeatmete oder verzehrte Stoffe verarbeitet werden. Treten Symptome wie anhaltende Erschöpfung, Müdigkeit oder Anspannung auf, könnte dies darauf hinweisen, dass etwas mit dem Stoffwechsel nicht stimmt. Nicht immer muss jedoch gleich eine krankhafte Stoffwechselstörung dahinterstecken. Experten haben kürzlich bekannt gegeben, welche Maßnahmen Betroffene ergreifen können, damit alles wieder „in Schwung kommt“.
Wenn es nicht rund läuft
Für viele Menschen ist es ein Dauerzustand: Sie fühlen sich erschöpft, müde und kraftlos – und das, obwohl ihnen offenkundig gar nichts fehlt. Möglicherweise steckt ein nicht optimal funktionierender Stoffwechsel dahinter. Dies ist jedoch kein Grund zu verzweifeln, denn in den meisten Fällen kann er einfach angeregt werden, sodass der Körper wieder dazu in der Lage ist Nährstoffe wie Vitamine, Kohlenhydrate, Fette etc. wieder optimal zu verwerten.
Entgegen der verbreiteten Annahme ist der Stoffwechsel nicht gleichbedeutend mit der Verdauung. Der Stoffwechsel ist der Oberbegriff für jegliche biochemischen Prozesse, die in den Körperzellen vonstattengehen. Bei der Verdauung handelt es sich hingegen nur um eine Vorstufe.
Die zwei Arten des Stoffwechsels
Beim Stoffwechsel gibt es zwei unterschiedliche Arten: Den katabolen und den anabolen Stoffwechsel. Katabolismus bedeutet Abbau, denn Nährstoffe werden in Moleküle und chemische Verbindungen aufgegliedert. Auf diese Weise entstehen aus Kohlenhydraten Einfachzucker, aus Eiweißen Aminosäuren, sowie aus Fetten Fettsäuren und Glyceride. Im weiteren Prozess wird daraus Energie gewonnen.
Im Gegensatz zum Katabolismus steht der Anabolismus, der Aufbau bedeutet. Dabei werden beispielsweise Zellen repariert. Zudem werden aus Aminosäuren, Fettsäuren und Glukose wieder Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate. Internist Prof. Johannes Georg Wechsler erklärt, dass dies bei der Infektionsbekämpfung und der Reparatur von Verletzungen essenziell ist. Auch der Muskelaufbau und die Zellerneuerung funktionieren auf diese Weise informiert der Präsident des Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner weiter.
Auf die Ernährung achten
Wenn dem Körper mehr Energie in Form von Kalorien zugeführt wird als benötigt, wird diese in Fett- oder Muskelzellen „eingelagert“, bis sie gebraucht wird. Dieses System funktioniert gut, solange es nicht ständig solch einen Energieüberschuss gibt. Ist dies der Fall, steigt das Körpergewicht langsam aber sicher an. Wer das vermeiden möchte, sollte sich ausreichend bewegen und dauerhaft auf eine angemessene Kalorienmenge achten. Dafür empfiehlt Matthias M. Weber aus dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie eine ausgewogene und vollwertige Ernährung. Obst, Gemüse, Haferkleie, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte sind eine gute Wahl, um den Stoffwechsel anzukurbeln. Auch fettarmes Protein ist ratsam, beispielsweise in Form von Fisch und magerem Fleisch. Ausreichend Flüssigkeit ist ebenfalls erforderlich, damit der Stoffwechsel ideal funktionieren kann. Für Erwachsene liegt das tägliche Minimum bei 1,5 Litern, am besten pures Wasser oder ungesüßte Tees.
Für Entspannung sorgen
Ein optimaler Stoffwechsel ist auch bei der Stressbewältigung hilfreich. Stress sorgt im Körper für eine Art Fluchtreaktion, welche die metabolischen Prozesse stark durcheinanderbringen kann. Bereits kleine Pausen und entspannende Gewohnheiten im Alltag können dabei helfen dieses Chaos abzumildern. Bewusste Atemübungen oder ein kleiner Spaziergang können oft schon Wunder bewirken.
Ebenfalls wichtig für einen aktiven Stoffwechsel ist ein erholsamer Schlaf. Weber gibt an, dass dieser sogar nachhaltig dazu beitragen kann jung zu bleiben. So gewinne man durch einen guten Metabolismus nicht nur mehr Gesundheit, sondern auch wertvolle Lebenszeit.
Dieses Video zeigt, wie wichtig gesunder Schlaf tatsächlich ist:
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