Unglaublich, aber wahr: Noch im Mittelalter war es gang und gäbe, im Sitzen zu schlafen! Eine oft stark verrußte Schlafumgebung erschwerte das Atmen, in aufrechter Position ging es leichter. Dieses Problem ist heute aufgrund gut belüfteter Räume lange behoben und wir können auch in der Waagrechten ruhig schlafen. Doch Liegen ist nicht gleich Liegen: Einige Schlafpositionen wirken sich besonders günstig oder ungünstig auf Ihre Gesundheit aus. Mit der idealen Schlafposition können Schmerzen und Verspannungen etwa gelindert werden.
Bei Rücken- oder Nackenschmerzen: Rückenlage
Die von den meisten Experten empfohlene Schlafposition ist die Rückenlage. In dieser Position bleibt die Wirbelsäule gerade bzw. in ihrer natürlichen S-Form und der Rücken entspannt sich. Rückenschmerzen kann so vorgebeugt werden. Auch der Nacken wird entlastet und das Körpergewicht gleichmäßig verteilt. Wenn Sie unter Schmerzen im Rücken- oder Nackenbereich leiden, ist diese Position daher ideal für Sie.
Ein zusätzlicher Pluspunkt dieser Schlafstellung ist der Schönheitsaspekt. Das Gesicht drückt in Rückenlage nicht gegen das Kissen, so vermeiden Sie ungeliebte Abdrücke oder Falten und auch durch den Polsterbezug verursachte Hautunreinheiten haben keine Chance.
Zudem kann Schlafen am Rücken auch Reflux vermindern, was besonders im Alter häufig zur Plage wird.
Einen Nachteil hat die Rückenlage leider: Rückenschläfer schnarchen öfter.
Seitenlage, aber richtig
Schlafen Sie auf der Seite? Dann haben Sie dies mit den meisten Deutschen gemeinsam. Die beliebte Seitenlage ist grundsätzlich gesund, jedoch gibt es einige Feinheiten zu beachten. Die Wirbelsäule sollte möglichst gerade bleiben, um Haltungsschäden zu vermeiden. Schon ein leichtes Beugen der Knie streckt die Wirbelsäule sowie die Muskeln der Oberschenkel und Waden – das wirkt Verkürzungen entgegen und kann langes Sitzen im Büro ausgleichen.
Den Kopf auf den Händen oder Armen zu betten, sollten Sie möglichst vermeiden. Dadurch könnten Nervenbahnen der Finger komprimiert und die Finger dadurch taub werden.
Auf der linken Seite schlafen ist übrigens vorteilhafter als auf der rechten – denn so wird weniger Druck auf Herz und Lungen ausgeübt und Atmung und Blutzirkulation funktionieren etwas besser.
Bei chronischen Rückenschmerzen ist jedoch die seitliche Fötusposition mit angewinkelten Armen und Beinen empfehlenswert: Durch die Beugung des Rückens gehen die Zwischenwirbelgelenke auf und werden entlastet.
Bauchlage schadet dem Rücken
Schlechte Nachrichten für Bauchschläfer: Diese Position bringt einige gesundheitliche Nachteile mit sich. Die Atmung ist durch den Druck auf den Bauch nicht unbeschwert möglich, was zu verminderter Schlafqualität und auf Dauer Schlafstörungen führen kann. Außerdem strapazieren Sie damit Ihren Rücken, der in ein Hohlkreuz verfällt. Auch der Kopf ist in der Bauchlage in einer unnatürlich verdrehten Position, was den Nacken beansprucht. Wer gut und gerne beschwerdefrei auf dem Bauch schläft, muss sich jedoch keine Sorgen machen. Mit einer etwas festeren Unterlage können die gesundheitlichen Nachteile minimiert werden.
Richtig gebettet schläft es sich besser
Auch das Kissen und die Matratze können ein Wohlfühl- als auch ein Störfaktor bei der Nachtruhe sein. Ein gutes Kissen sollte die Halswirbelsäule nicht abknicken, also weder zu hoch noch zu niedrig sein, sondern gut stützen. Seine Funktion dabei ist das Ausfüllen des Hohlraumes zwischen Matratze und Kopfbereich, was bedeutet, dass Sie das Kissen Ihrer Schlafposition anpassen sollten. Für die empfohlene Rückenposition genügt ein relativ niedriges Kissen, damit die Halswirbelsäule gerade bleibt. In der Bauchlage sollten Sie am besten gar kein Kissen verwenden, maximal aber ein sehr flaches. Es gibt auch spezielle Kissen für eine bestimmte Schlafposition, etwa Bauchschläferkissen, bei denen der Mund- und Nasenbereich eine Kuhle aufweist.
Die Matratze spielt als „Fundament“ für einen erholsamen Schlaf ebenfalls eine wichtige Rolle. Schwere Personen liegen besser auf einer härteren Unterlage, da sie sonst leicht einsinken. Jedoch geht es hier vor allem um individuelle Wahrnehmung, was als bequem empfunden wird. Etwa alle zehn Jahre sollte die Matratze ausgetauscht werden und auf jeden Fall dann, wenn sich eine Kuhle bildet.
Finden Sie also für Ihren Körper das Richtige und schlafen Sie sich gesund mit der richtigen Schlafposition und der passenden Ausstattung!
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