Da Gemüse, Fisch und Olivenöl besonders nährstoffreiche Lebensmittel sind, werden diese schon lange von diversen Ernährungsratgebern als unverzichtbare Bestandteile einer gesunden Ernährungsweise empfohlen. Eine neue Studie zeigt nun auch einen Zusammenhang zwischen dem Konsum mediterraner Kost und dem menschlichen Gehirn auf: Diese Lebensmittel sollen zum Schutz vor Demenz- und Alzheimer-Erkrankungen beitragen.
Eiweißablagerungen lassen das Gehirn schrumpfen
Zu dieser Erkenntnis kamen Forschende des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) im Zuge ihrer neuesten Untersuchung. Wer kontinuierlich Fisch, Gemüse und Olivenöl in die Mahlzeiten integriert, unterstützt das Gehirn bei der Abwehr von Krankheitserregern, welche für Alzheimer sowie Demenz verantwortlich sein können. Denn: Durch Eiweißablagerungen innerhalb unseres Gehirns kann ein Rückgang der Hirnsubstanz verursacht werden. Dies wiederum trägt zur Entstehung von Erkrankungen wie Alzheimer oder Demenz bei.
„Mittelmeerkost“ ist gut für unser Gehirn
Gegen das Absterben der Hirnzellen soll laut Experten des DZNE eine mediterrane Ernährung helfen. Diese sogenannte „Mittelmeerkost“ setzt sich vor allem aus Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Fisch, Getreide sowie reichlich einfach ungesättigten Fettsäuren – wie in Olivenöl – zusammen. Auf der anderen Seite sollte möglichst auf den Verzehr von Milchprodukten, rotem Fleisch sowie gesättigter Fettsäuren verzichtet werden. Wer sich nach diesem Muster ernährt soll zur Vorbeugung von Eiweißablagerungen sowie Hirnatrophie (Abnahme des Gehirnvolumens) beitragen.
Studie mit über 500 Teilnehmern
Im Zuge der Studie wurden über 500 Teilnehmende mit einem Altersdurchschnitt von etwa 70 Jahren untersucht. Ein Drittel der Personen war kognitiv völlig fit, bei den anderen Probanden wurde ein gesteigertes Risiko für die Entstehung von Alzheimer diagnostiziert. Beide Gruppen wurden im Hinblick auf ihre Ernährungsmuster analysiert und gegenübergestellt. Scans im Magnetresonanztomographen (MRT) gaben Aufschluss über das Gehirnvolumen, diverse Tests über deren kognitive Leistungsfähigkeiten. Darüber hinaus wurde einigen Personen noch Rückenmarksflüssigkeit – das sogenannte Nervenwasser – entnommen, um jenes auf Beta-Amyloid- sowie Tau-Proteine zu untersuchen. Diese Biomarker geben Aufschluss über die Entstehung einer Alzheimer-Krankheit.
Ungesunde Ernährung lässt Gehirn schrumpfen
Das Ergebnis: Jene Probanden, welche sich ungesünder und nicht nach dem Vorbild der „Mittelmeerkost“ ernährten, wiesen höhere Werte der Alzheimer-Biomarker auf. Auch in den Gedächtnistests zeigte sich ein ähnlicher Zusammenhang: Personen, deren Ernährungsweise sich durch viel Gemüse und Fisch auszeichnete, erzielten die besten Ergebnisse. Auch im Gehirnvolumen war ein Effekt durch das Essverhalten bemerkbar: Der Hippocampus – jener Teil im Gehirn, welcher die Schnittstelle zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis darstellt – zeichnete sich bei Personen, die sich mehr nach mediterranem Vorbild ernährten, durch ein signifikant größeres Volumen aus. Im Falle von Alzheimer verliert dieses Areal des Gehirns besonders schnell an Größe.
Biologischer Mechanismus bleibt unklar
Die Forschenden kamen also zu der Erkenntnis, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen der mediterranen Ernährungsweise und dem Vorbeugen von Eiweißablagerungen sowie Hirnatrophie – den Faktoren, welche Demenz sowie Gedächtnisverlust fördern – besteht. Der genaue biologische Ablauf dahinter konnte jedoch noch nicht geklärt werden. Das Forscherteam nahm sich aber vor die Probanden noch über mehrere Jahre hinweg weiter zu beobachten, um Aussagen über Langzeitwirkungen dieses Zusammenhangs treffen zu können.
Was meinen Sie?