Einer neuen Studie zufolge kann das Darmkrebsrisiko durch den Konsum von Fisch drei Mal in der Woche um zwölf Prozent verringert werden. Für welchen Speisefisch man sich entscheidet, spiele laut den Wissenschaftlern dabei keine Rolle. Lediglich auf fettreiche Arten zurückzugreifen senkt das Krankheitsrisiko wiederum nur um zehn statt zwölf Prozent.
Das individuelle Darmkrebsrisiko senken mit Fisch
Darmkrebs zählt zu den verbreitetsten Krebserkrankung in der westlichen Welt. Dass die Ernährung auf die Entstehung von Krebs einen signifikanten Einfluss hat, ist längst kein Geheimnis mehr. Nun wurde im Rahmen einer aktuellen Untersuchung aufgedeckt, dass sich speziell der regelmäßige Verzehr von Fisch dabei positiv auswirkt.
US-amerikanische Forscher meldeten bereits vor einigen Jahren, dass der regelmäßige Konsum von fettem Speisefisch vor Darmkrebs schützen kann. Nun scheint es jedoch, als würde dies für alle Fischarten gelten. Im Rahmen der neuen Studie wurde festgestellt, dass Menschen, die drei Mal oder öfter Fisch in der Woche essen, um 12 Prozent seltener an Darmkrebs erkranken als Menschen, die nur eine Portion pro Woche verzehren. Wird dabei lediglich auf fettreiche Arten wie Makrele oder Lachs zurückgegriffen, so sinkt das Risiko um 10 Prozent. Die Forschungsarbeit war eine Kooperation der Universität Oxford mit der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) in Lyon.
Gesunde Ernährung ist essenziell
Laut einem Report der englischen Zeitung „Daily Mail“ über die Forschungsarbeit enthält Fisch Fettsäuren, die vermutlich Entzündungen im Körper entgegenwirken. Entzündungen können zu Krebs führen, indem sie der DNA Schaden zufügen. Darüber hinaus produzieren Entzündungsprozesse sogenannte Zytokine. Dabei handelt es sich um Moleküle, die das Wachstum von Blutgefäßen fördern und auf diese Weise auch Tumore gedeihen lassen können. Die Untersuchung konnte aufzeigen, dass Fischverzehr das Darmkrebsrisiko reduziert. Daher sollte das Lebensmittel in eine ausgewogene Ernährung integriert werden, um den Körper gesund zu halten.
Details zur Studie
Für die Untersuchung wurde die Ernährung von insgesamt 476.160 Menschen ausgewertet, die zuvor Fragebögen zu dem Thema ausgefüllt hatten. Nach einem durchschnittlichen Follow-Up von annähernd 15 Jahren war bei 6.291 der Probanden Darmkrebs entstanden. Anhand der Daten stellten die Forscher fest, dass der Konsum von 359,1 Gramm Fisch jeglicher Sorte pro Woche das Darmkrebsrisiko um zwölf Prozent verringert. Verglichen wurde dies mit einem Verzehr von weniger als 63,49 Gramm wöchentlich. Eine Portion Fisch entspricht etwa 100 Gramm. Jeden Tag 123,9 Gramm fettreicher Fisch auf dem Speiseplan senkt das Darmkrebsrisiko jedoch nur um zehn Prozent. Die Studienresultate wurden im Fachjournal „Clinical Gastroenterology and Hepatology“ publiziert.
Omega-3-Fettsäuren beugen Krebserkrankung vor
Fettreicher Fisch enthält Omega-3-Fettsäuren, welche Krebszellen nachweislich am Wachsen hindern. Die neue Studie zeigte nun aber außerdem, dass der Verzehr von Schalentieren keinen Effekt auf das Darmkrebsrisiko hat. Ob fischhaltige Nahrungsergänzungsmittel eine ähnliche Wirkung haben, ist noch unklar. Die vorliegenden Daten der Teilnehmer lieferten zu dieser Thematik keine Informationen. Es muss nun weiter erforscht werden, ob Fisch oder Fischöl als Supplemente das Darmkrebsrisiko beeinflussen.
Keine Chance dem Darmkrebs
Finanziert wurde die neue Untersuchung vom World Cancer Research Fund (WCRF). Die Studie lieferte einen wertvollen Beitrag zum bisherigen wissenschaftlichen Forschungsstand, der bereits auf den positiven Einfluss von Fisch auf das Darmkrebsrisiko hingedeutet hatte. Allerdings sind die biologischen Hintergründe dieses vorteilhaften Effekts bisher nicht ganz aufgedeckt. Eine Theorie sieht die Ursache in bestimmten Fettsäuren wie Omega 3, die fast nur in Fischen stecken. Die entzündungshemmenden Eigenschaften könnten eine Erklärung für die Schutzwirkung sein.
Bezüglich des individuellen Darmkrebsrisikos ist essenziell, dass der allgemeine Lebensstil einen großen Einfluss hat. Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen und Fisch, sowie ein gesundes Körpergewicht und regelmäßige Bewegung sind dabei besonders wichtig. Zudem sollte möglichst gänzlich auf rotes und verarbeitetes Fleisch verzichtet werden. Diese Faktoren können das Krebsrisiko erheblich senken und den entscheidenden Unterschied machen.
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