Eine neue Studie untersuchte kürzlich den Einfluss einer mediterranen Ernährungsweise und des entsprechenden Lebensstils auf die Gesundheit von 110.799 Personen in Großbritannien in Bezug auf Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie die Gesamtmortalität. Die Ergebnisse der Untersuchung fielen eindeutig aus.
Ernährung beeinflusst Entstehung verbreiteter Krankheiten
Die beiden Krankheiten, die weltweit am stärksten zur Mortalität beitragen, sind Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. In Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 1,7 Millionen stationären Krankenhausaufenthalten jährlich stark verbreitet. Auch Krebserkrankungen kommen häufig vor: Stolze 1,6 Millionen Menschen leben dem Zentrum für Krebsregisterdaten zufolge mit einer Krebserkrankung, die in den letzten fünf Jahren diagnostiziert wurde. In der Europäischen Union erkrankten im Jahr 2020 beinahe drei Millionen Menschen an Krebs.
Ein zentraler Faktor, der Einfluss auf die Entwicklung von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat, ist die Ernährung. Bisher legte man in der Forschung den Fokus auf den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Ernährungsweisen anstelle von einzelnen Nahrungsbestandteilen.
Mediterrane Elemente im Alltag
Ob Ernährung und Lebensstil auf die mediterrane Art praktiziert wurden, maßen die Forschenden anhand der folgenden Kategorien:
- Konsum mediterraner Lebensmittel
- Mediterranes Ernährungsverhalten
- Bewegung, Ausruhen, soziale Aktivitäten sowie Freundlichkeit
Zu einer mediterranen Ernährung gehören allen voran Gemüse (zwei Mal täglich), Obst (drei Mal wöchentlich), Nüsse, Hülsenfrüchte (drei Mal wöchentlich), Fisch, Cerealien und Olivenöl (ca. 4 Esslöffel täglich). Der Konsum von rotem Fleisch sollte eingeschränkt und stattdessen vermehrt Geflügel gegessen werden. Der Alkoholkonsum sollte bei einer mediterranen Ernährung gering ausfallen.
Jeder einzelne der drei Faktoren trug dazu bei das Sterberisiko im Laufe der Studie zu reduzieren. Den größten Einfluss hatte dabei die dritte Kategorie „Bewegung, Ausruhen, soziale Aktivität und Freundlichkeit“.
Ernährung als Schlüssel zu einem langen Leben
Die gesundheitlichen Vorzüge einer mediterranen Ernährung und des entsprechenden Lifestyles sind, so das Ergebnis der Studie, nicht geografisch beschränkt. Außerdem handelt es sich nicht um ein Kopieren einer strikten Anweisung, wie ein mediterraner Lebensstil und die Ernährung auszusehen haben. Stattdessen ist das Adaptieren in den eigenen geografischen sowie kulturellen Kontext zentral für ein längeres Leben.
Studienteilnehmer, die die mediterrane Ernährung am strengsten befolgt hatten, wiesen ein um 29 Prozent reduziertes Risiko für Gesamtmortalität sowie ein um 28 Prozent reduziertes Sterberisiko durch Krebs auf. Die Kategorie „Körperliche Aktivität, Ausruhen, soziale Aktivitäten sowie Freundlichkeit” trug am stärksten zu einer verminderten Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei.
In einer vergleichbaren Studie mit spanischen Personen konnte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 69 Prozent und das Risiko der Gesamtmortalität um 45 Prozent reduziert werden. Essenziell für beide Studien ist die Kombination aller Faktoren, die sich nicht ausschließlich auf Ernährung fokussiert.
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