Gelbliche Verfärbungen, Rillen und eine weiße, bröckelige Substanz: Solche Veränderungen an den Fingernägeln sind nicht nur unschön, sondern spiegeln auch wider, was in unserem Körper vor sich geht. Tatsächlich können die Nägel sogar ein Indikator für schwere Krankheiten sein. Erfahren Sie hier, welche Gesundheitsprobleme sich wie an den Fingernägeln äußern.
Verformungen: Krankheiten an Herz, Lunge oder Niere
Verschiedene Verformungen der Nägel sind oft harmlos – aber auch ein mögliches Anzeichen für ernstzunehmende Schäden in inneren Organen. So können etwa Herz-Lungen-Krankheiten hinter sogenannten Uhrglasnägeln stecken. Dabei handelt es sich um vergrößerte Nägel, die sich nach außen wölben und rund geformt sind. Von Löffelnägeln spricht man, wenn die Nagelplatte sehr dünn und spröde ist und eine geriffelte, schüsselförmige Eindellung bildet. Die Ursache dafür ist meist Blutarmut aufgrund eines Eisenmangels. Bei der Schuppenflechte und der Alopecia Areata lassen sich hingegen sogenannte Tüpfelnägel beobachten, also kleine Einbuchtungen in der Nageloberfläche. Halb-und-halb-Nägel sind gekennzeichnet durch weiße Verfärbungen zur Hand hin, während die Spitzen eine rot-braune Verfärbung aufweisen. Dies ist oft ein Warnhinweis für eine gefährliche Nierenkrankheit. An sich ablösenden Nägeln kann außerdem eine Nagelbettentzündung, Diabetes, eine Schilddrüsenkrankheit oder Eisenmangel schuld sein. Sollten Sie eine der genannten Veränderungen an Ihren Fingernägeln beobachten, ist somit ein baldiger Arztbesuch ratsam.
Wie gefährlich sind Rillen in den Nägeln?
Viele Menschen machen sich Sorgen wegen Längs- oder Querrillen in ihren Nägeln. Dabei treten Längsrillen sehr häufig auf und sind meist kein Grund zur Beunruhigung. Sie sind oftmals die Folge eines Feuchtigkeitsentzuges der Nägel, zu dem es durch bestimmte Tätigkeiten wie Geschirrspülen oder das Verwenden von Nagellackentferner kommen kann. Daher sollte man stets ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen und die Hände mit Cremes pflegen, die Harnstoff (Urea) enthalten. Außerdem werden acetonfreie Nagellackentferner empfohlen.
Querrillen sind hingegen ein Anzeichen für ein gestörtes Wachstum der Nägel, zum Beispiel aufgrund einer Infektionskrankheit oder Chemotherapie. Auch eine falsche Pflege der Nägel mit Verletzung des Nagelbetts kann die Ursache sein. In diesem Fall empfiehlt es sich, das Nagelhäutchen nicht zu weit zurückzuschieben, damit die Nägel wieder gesund nachwachsen.
Rissig und spröde: Liegt es an der Ernährung?
Brüchige, eingerissene Nägel können auf einen Mangel an bestimmten Nährstoffen hinweisen, wobei in diesem Fall zusätzlich andere Beschwerden wie Haarausfall oder eingerissene Mundwinkel auftreten. Ein Verdacht auf eine Mangelerscheinung sollte unbedingt vom Arzt abgeklärt werden. Doch auch zu viel Trockenheit ist eine mögliche Ursache, etwa weil man sich sehr oft die Hände wäscht. Dagegen helfen Nagelhärter aus der Apotheke. Sehr viele Menschen haben außerdem weiße, wolkenförmige Flecken auf den Nägeln. Hierbei muss man sich jedoch keine Sorgen machen, da hinter solchen Veränderungen keine Krankheit steckt.
Verfärbungen: Nagelpilz, Krebs, Verletzungen
Bei blau-rötlicher Verfärbung ist meist ein Bluterguss unter den Nägeln die Ursache, der durch eine Verletzung entstanden ist. Beobachten Sie, ob die Verfärbung im Laufe der Zeit wieder verschwindet. Falls nicht, könnte es ein Anzeichen für schwarzen Hautkrebs sein. Dann gilt es, einen Arzt aufzusuchen.
Haben die Nägel hingegen eine gelbe oder braune Farbe, weist dies auf eine Bakterieninfektion oder einen Nagelpilz hin. Letzterer ist zusätzlich gekennzeichnet durch eine Ablösung des Nagels, unter dem sich dann oft eine bröselige Substanz befindet. Typisch ist außerdem eine Verdickung des Nagels. Hat sich die Verfärbung schon fast über den ganzen Nagel ausgebreitet, helfen nur noch Tabletten. Bei noch weniger weit fortgeschrittener Infektion dämmen spezielle Nagellacke den Pilz ein.
Manchmal liegt den genannten Symptomen keine Pilzinfektion zugrunde, sondern eine Schuppenflechte der Nägel. In jedem Fall sollte man vom Arzt abklären lassen, um welche Krankheit es sich bei den Verfärbungen handelt und wie diese behandelt werden kann.
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