Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie irgendwann einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erleiden, ist leider hoch – kardiovaskuläre Krankheiten sind nämlich weltweit für mehr als ein Drittel aller Todesfälle verantwortlich. Eine neue Studie hat nun allerdings herausgefunden, dass sich die Herzprobleme bei einem Großteil der Fälle vermeiden ließen. Wie genau das funktioniert, erfahren Sie im Folgenden.
Tödliche Herzkrankheiten
Herz-Kreislauf- bzw. kardiovaskuläre Erkrankungen betreffen das Herz sowie die Blutgefäße und entwickeln sich über Jahre oder Jahrzehnte hinweg. Zu Beginn verengen sich die Gefäße aufgrund von Ablagerungen – eine Arteriosklerose entsteht. Diese begünstigt das Auftreten der koronaren Herzkrankheit, die wiederum häufig zu Herzinfarkten, akutem Herztod oder Schlaganfällen führt.
Eine Studie unter Beteiligung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat nun untersucht, welche Rolle verschiedene Risikofaktoren bei der Krankheitsentstehung spielen. Daten von 1,5 Millionen Menschen aus 34 verschiedenen Ländern aller Kontinente wurden dafür ausgewertet. Die Befunde erschienen kürzlich im „New England Journal of Medicine“.
Diese Faktoren erhöhen das Risiko
Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte aller weltweiten Fälle von kardiovaskulären Krankheiten sind auf die folgenden Risikofaktoren zurückzuführen:
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- Erhöhte Cholesterinwerte
- Rauchen
- Diabetes mellitus
Bei Frauen waren diese Faktoren zusammen für 57,2 Prozent des Risikos verantwortlich, bei Männern für 52,6 Prozent. Zum generellen Sterberisiko trugen sie zu etwa 20 Prozent bei.
Risikofaktoren sind vermeidbar
„Die untersuchten fünf klassischen Risikofaktoren sind prinzipiell modifizierbar und damit zugänglich für präventive Maßnahmen“, erklärt Dr. Christina Magnussen, Erstautorin der Studie, in einer Pressemitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. „Bisher gab es widersprüchliche Studienergebnisse, welcher Anteil der kardiovaskulären Erkrankungen durch diese Risikofaktoren tatsächlich erklärt ist.“ Für die Prävention ist die Behandlung des Bluthochdrucks besonders wichtig – dieser erhöhte in der Studie die Wahrscheinlichkeit für Schlaganfälle und Herzinfarkte nämlich am meisten.
So verhindern Sie Herzprobleme
Doch wie genau lassen sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen nun verhindern? Zum einen ist ausreichend Sport essentiell, denn Bewegungsmangel begünstigt die Entstehung von Übergewicht, hohen Cholesterinwerten, Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck. Für die Senkung des Blutdrucks sollte man sich beispielsweise fünfmal pro Woche eine halbe Stunde lang bewegen. Ausdauersport wie Schwimmen oder Radfahren ist dafür besonders gut geeignet.
Außerdem spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle: Erhöhte Cholesterinwerte entstehen vor allem durch den Verzehr vieler gesättigter sowie Trans-Fettsäuren – diese gilt es also zu meiden. Bei Bluthochdruck ist zudem eine salzarme Kost wichtig. Generell sollte man sich kalorienarm ernähren, um überflüssige Kilos loszuwerden. Darüber hinaus wird empfohlen: Alkoholkonsum reduzieren, das Rauchen aufgeben und chronischen Stress vermeiden.
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